Sicherheit von Metamizol mit Schwerpunkt Agranulozytose – eine systematische Übersichtsarbeit

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Beschreibung

Zusammenfassung
Metamizol ist ein fiebersenkendes, schmerzstillendes und krampflösendes Medikament, das in Deutschland häufig eingesetzt wird. In vielen Ländern ist es jedoch wegen des erhöhten Risikos einer Agranulozytose nicht auf dem Markt. Angaben über das Agranulozytoserisiko schwanken stark. Ziel der Studie ist eine genauere Schätzung des Agranulozytoserisikos durch Metaanalyse vorliegender Daten.

Hintergründe und Ziele
Metamizol wurde 1922 als Analgetikum und Antipyretikum eingeführt. Es ist in vielen Ländern erhältlich, zum Teil verschreibungspflichtig (in Deutschland), zum Teil frei verkäuf-lich (z.B. in Brasilien). In Deutschland ist die Anwendung von Metamizol weit verbreitet. In einigen Ländern (u. a. USA, Groß-britannien, Schweden, Japan) ist Metamizol wegen des Risikos schwerer Nebenwirkungen (insbes. Agranulozytose) seit vielen Jahren nicht mehr zugelassen. Vorhandene Studien zur Inzi-denz von Agranulozytosen infolge Metamizol-Einnahme schätz-en das Agranulozytoserisiko stark unterschiedlich. Die Boston-Studie von 1986 ermittelte eine Häufigkeit von 1,1 pro 1 Mio. Anwendungen pro Woche, eine Auswertung schwedischer Registerdaten (2002) schätzt das Risiko wesentlich höher ein (1:1.439 Verordnungen, d. h. 764,4 pro 1 Mio.). Die Aussage-kraft und Vergleichbarkeit beider Studien wurde aufgrund me-thodischer Mängel und Unterschiede angezweifelt. Ziel dieser Studie ist eine genauere Schätzung der Sicherheit von Metamizol, vor allem im Hinblick auf die Agranulozytose

Methodik
In einem ersten Schritt führen wir vor der ausführlichen Datenextraktion eine Kurzextraktion mittels eines eigens entwickelten Formulars durch. Ab diesem Punkt behandeln wir wegen unterschiedlicher methodischer Vorraussetzungen die Agranulozytose getrennt von anderen unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Aus den relevanten Publikationen werden wir mittels eines auf Basis international anerkannter Standards entwickelten Formulars einen umfangreichen Datensatz extrahieren. Wenn möglich, werden wir die Daten zur Sicherheit von Metamizol einer Metaanalyse unterziehen.

Zwischenergebnisse
Mit den oben beschriebenen Methoden haben wir einen Literaturpool von derzeit 241 Referenzen ermittelt (Details des Screenings in Abb. 1). In der zurzeit laufenden Kurzextraktion reduziert sich diese Anzahl deutlich (aktuell 22 relevante Referenzen im Agranulozytose-Review, 80 relevante Referenzen im Review zu anderen UAWs). Nächste Schritte sind ein Qualitätsassessment sowie die oben näher beschriebene Extraktion von Daten aus relevanten Publikationen
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.03.1126.06.13