Posttraumatische Belastungen nach intensivmedizinischer Behandlung

Projekt: Forschung

Verbindungen anzeigen

Projektleitende

Bibliografische Daten

Beschreibung

Hintergrund
In Deutschland werden pro Jahr zwei Millionen Patienten auf Intensivstationen (ICU) behandelt und über 350.000 werden während das Aufenthalts mechanisch beatmet. Annähernd die Hälfte dieser Patienten leidet unter funktionellen, psychologischen oder medizinischen Langzeitfolgen dieser Behandlung. Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) stellt eine häufige Langzeitfolge der intensivmedizinischen Behandlung dar und die Symptome können über Jahre nach der Intensivbehandlung anhalten. Die Wartezeit für eine ambulante Behandlung der PTSD in Deutschland kann bis zu 6 Monate betragen. In dieser Zeit sind Hausärzte der erste Ansprechpartner der Patienten. Somit besteht ein Bedarf an effektiven und durchführbaren psychotherapeutischen Interventionstechniken für die Hausarztpraxis.
In der „Narrative exposure therapy“ (NET) konstruiert der Patient mit dem Therapeuten ein Narrativ zur Kontextualisierung der traumatischen Erlebnisse. Therapeut und Patient entwerfen dafür eine sog. „Lifeline“ mit relevanten biographischen Ereignissen, in die das traumatische Ereignis eingebettet wird. Für die NET konnte nachgewiesen werden, dass sie auch durch nicht-Psychotherapeuten effektiv eingesetzt werden kann. In einer Pilotstudie erwies sich eine modifizierte, verkürzte Version der NET (3x45min) als von Hausärzten erlernbar und durchführbar.

Fragestellung
Kann eine durch Hausärzte angewandte Version der „Narrative exposure therapy” (NET) die Symptomlast von post-ICU Patienten mit PTSD vermindern?

Methodik
Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Überlegenheitsstudie
2-armiges Parallelgruppendesign; einfach-verblindet (observer)
Ziel: n=340 Patienten-Hausarztpaare (NET vs iTAU; n=170 pro Studienarm)
weitere Studienzentren: LMU München, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Universitäres Klinikum Tübingen, TU München, Universitätsmedizin Berlin

Weiteres Vorgehen
Im November 2017 begann das Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin zusammen mit der Klinik für Intensivmedizin des UKE mit der Rekrutierung. Weitere standortspezifische Add-On Projekte für Hamburg sind derzeit in Planung.
AkronymPICTURE
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.01.1831.03.20