Interprofessionelle Zusammenarbeit im Pflegeheim

Projekt: Forschung

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Projektleitende

  • Scherer, Martin (Projektleitung)
  • Muntendorf, Louisa-Kristin (Projektleitung)

Bibliografische Daten

Beschreibung

Hintergründe und Ziele
Krankenhausaufnahmen sind für Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner belastendende Ereignisse mit unklarem Nutzen für den weiteren gesundheitlichen Verlauf. In Deutschland werden rund 30 bis 60 Prozent der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner mindestens einmal pro Jahr in ein Krankenhaus verlegt, wobei bis zu 40 Prozent der Einweisungen als vermeidbar gelten. Eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und Hausärztinnen/-ärzten gilt als möglicher Ansatzpunkt, um Krankenhausaufnahmen zu vermeiden und damit die medizinische Versorgung der Bewohner zu stärken.

Ziel der Studie ist die Evaluation der Effekte eines für die Verbesserung der Kooperation zwischen Hausärztinnen/-ärzten und Pflegenden in Pflegeheimen entwickelten Maßnahmenpakets interprof ACT. Untersucht werden soll, ob sich durch die Einführung von interprof ACT die kumulative Inzidenz von Krankenhausaufnahmen bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern über 12 Monate reduzieren lässt. Außerdem werden u.a. die Effekte auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die interprofessionelle Zusammenarbeit untersucht. Zusätzlich erfolgen eine gesundheitsökonomische Auswertung und eine Prozessevaluation.

Design und Methodik
Die multizentrische clusterrandomisierte, kontrollierte Interventionsstudie wird mit insgesamt 680 Bewohnerinnen und Bewohnern in 34 Einrichtungen durchgeführt. Die Kontrollgruppe erhält die Standardversorgung mit Kurzinformationen zur ärztlich-pflegerischen Versorgung. In der Interventionsgruppe werden die passenden Maßnahmen von den Heime und Hausärztinnen/-ärzte gemeinsam aus interprof ACT ausgewählt und für 12 Monate eingeführt. Die primäre Zielgröße wird in einem generalisierten linearen Modell mit gemischten Effekten modelliert.

Geplante Ergebnisverwertung
Aufgrund der systematischen Entwicklung und des flexiblen Charakters wird davon ausgegangen, dass interprof ACT in die Regelversorgung umsetzbar ist, unabhängig von lokalen Organisationsformen und mithilfe üblicherweise verfügbarer Ressourcen. Basierend auf der abschließenden Gesamtbewertung werden Empfehlungen für die weitere Gestaltung der hausärztlichen Versorgung von Pflegeheimbewohnern gegeben. Darüber hinaus können die Ergebnisse Ausgangspunkt für die Entwicklung von ähnlichen Strategien für die fachärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnerinnen und –bewohnern oder die interprofessionelle Zusammenarbeit in der ambulanten Versorgung pflegebedürftiger Menschen sein.

Akronyminterprof ACT
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.04.1731.03.21