Zusammenhang von selbstständigen Lockerungen und Resozialisierungszielen in der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg

Standard

Zusammenhang von selbstständigen Lockerungen und Resozialisierungszielen in der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg. / Stück, Elisabeth; Briken, Peer; Brunner, Franziska.

In: FORENS PSYCHIATR PSY, Vol. 2022, No. 16, 22.04.2022, p. 150-164.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{6bb131f46da248d9a00fe5b4eb358e5e,
title = "Zusammenhang von selbstst{\"a}ndigen Lockerungen und Resozialisierungszielen in der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg",
abstract = "Vollzugs{\"o}ffnende Ma{\ss}nahmen sollen dazu dienen, die soziale Reintegration vorzubereiten. Sie k{\"o}nnen als Erprobungsraum daf{\"u}r gelten, inwieweit sich intramural herausgearbeitete Risikofaktoren unter extramuralen Bedingungen {\"a}u{\ss}ern bzw. bereits ver{\"a}ndert haben k{\"o}nnen. Dabei gehen Lockerungen mit einem reduzierten R{\"u}ckfallrisiko und erh{\"o}hten Chancen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt einher. Diese Studie untersucht anhand von n = 139 bereits entlassenen m{\"a}nnlichen Insassen der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg (SothA-HH) Pr{\"a}diktoren f{\"u}r den Erhalt und die R{\"u}cknahme selbstst{\"a}ndiger Lockerungen. Zudem wird untersucht, wie Lockerungserhalt und -r{\"u}cknahme mit den Resozialisierungszielen Wohnanschrift, Besch{\"a}ftigungsverh{\"a}ltnis und Therapieerfolg zum Zeitpunkt der Entlassung zusammenh{\"a}ngen. Eine deutsche Staatsb{\"u}rgerschaft und externale Schutzfaktoren (erhoben mit SAPROF [Structured Assessment of Protective Factors for violence risk]) sind mit dem Erhalt selbstst{\"a}ndiger Lockerungen assoziiert, wohingegen mehr Risikofaktoren (erhoben mit R-Skala, HCR-20 [Historical Clinical Risk Management-20]) und {\"u}berraschenderweise motivationale Schutzfaktoren (SAPROF) mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit f{\"u}r selbstst{\"a}ndige Lockerung zusammenh{\"a}ngen. Eine l{\"a}ngere Haftstrafe und mehr Risikofaktoren (R-Skala, HCR-20) sind mit Lockerungsr{\"u}cknahmen, zunehmendes Alter mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit f{\"u}r Lockerungsr{\"u}cknahmen assoziiert. Insassen, die selbstst{\"a}ndige Lockerungen erhalten und aufrechterhalten, haben zum Zeitpunkt der Entlassung h{\"a}ufiger ein Besch{\"a}ftigungsverh{\"a}ltnis und schlossen die Therapie erfolgreicher ab. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen f{\"u}r Lockerungen und des Risk-Need-Responsivity (RNR) Modells diskutiert.",
author = "Elisabeth St{\"u}ck and Peer Briken and Franziska Brunner",
year = "2022",
month = apr,
day = "22",
doi = "10.1007/s11757-022-00712-0",
language = "Deutsch",
volume = "2022",
pages = "150--164",
journal = "FORENS PSYCHIATR PSY",
issn = "1862-7072",
publisher = "Dietrich Steinkopff Verlag",
number = "16",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Zusammenhang von selbstständigen Lockerungen und Resozialisierungszielen in der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg

AU - Stück, Elisabeth

AU - Briken, Peer

AU - Brunner, Franziska

PY - 2022/4/22

Y1 - 2022/4/22

N2 - Vollzugsöffnende Maßnahmen sollen dazu dienen, die soziale Reintegration vorzubereiten. Sie können als Erprobungsraum dafür gelten, inwieweit sich intramural herausgearbeitete Risikofaktoren unter extramuralen Bedingungen äußern bzw. bereits verändert haben können. Dabei gehen Lockerungen mit einem reduzierten Rückfallrisiko und erhöhten Chancen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt einher. Diese Studie untersucht anhand von n = 139 bereits entlassenen männlichen Insassen der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg (SothA-HH) Prädiktoren für den Erhalt und die Rücknahme selbstständiger Lockerungen. Zudem wird untersucht, wie Lockerungserhalt und -rücknahme mit den Resozialisierungszielen Wohnanschrift, Beschäftigungsverhältnis und Therapieerfolg zum Zeitpunkt der Entlassung zusammenhängen. Eine deutsche Staatsbürgerschaft und externale Schutzfaktoren (erhoben mit SAPROF [Structured Assessment of Protective Factors for violence risk]) sind mit dem Erhalt selbstständiger Lockerungen assoziiert, wohingegen mehr Risikofaktoren (erhoben mit R-Skala, HCR-20 [Historical Clinical Risk Management-20]) und überraschenderweise motivationale Schutzfaktoren (SAPROF) mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für selbstständige Lockerung zusammenhängen. Eine längere Haftstrafe und mehr Risikofaktoren (R-Skala, HCR-20) sind mit Lockerungsrücknahmen, zunehmendes Alter mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Lockerungsrücknahmen assoziiert. Insassen, die selbstständige Lockerungen erhalten und aufrechterhalten, haben zum Zeitpunkt der Entlassung häufiger ein Beschäftigungsverhältnis und schlossen die Therapie erfolgreicher ab. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Lockerungen und des Risk-Need-Responsivity (RNR) Modells diskutiert.

AB - Vollzugsöffnende Maßnahmen sollen dazu dienen, die soziale Reintegration vorzubereiten. Sie können als Erprobungsraum dafür gelten, inwieweit sich intramural herausgearbeitete Risikofaktoren unter extramuralen Bedingungen äußern bzw. bereits verändert haben können. Dabei gehen Lockerungen mit einem reduzierten Rückfallrisiko und erhöhten Chancen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt einher. Diese Studie untersucht anhand von n = 139 bereits entlassenen männlichen Insassen der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg (SothA-HH) Prädiktoren für den Erhalt und die Rücknahme selbstständiger Lockerungen. Zudem wird untersucht, wie Lockerungserhalt und -rücknahme mit den Resozialisierungszielen Wohnanschrift, Beschäftigungsverhältnis und Therapieerfolg zum Zeitpunkt der Entlassung zusammenhängen. Eine deutsche Staatsbürgerschaft und externale Schutzfaktoren (erhoben mit SAPROF [Structured Assessment of Protective Factors for violence risk]) sind mit dem Erhalt selbstständiger Lockerungen assoziiert, wohingegen mehr Risikofaktoren (erhoben mit R-Skala, HCR-20 [Historical Clinical Risk Management-20]) und überraschenderweise motivationale Schutzfaktoren (SAPROF) mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für selbstständige Lockerung zusammenhängen. Eine längere Haftstrafe und mehr Risikofaktoren (R-Skala, HCR-20) sind mit Lockerungsrücknahmen, zunehmendes Alter mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Lockerungsrücknahmen assoziiert. Insassen, die selbstständige Lockerungen erhalten und aufrechterhalten, haben zum Zeitpunkt der Entlassung häufiger ein Beschäftigungsverhältnis und schlossen die Therapie erfolgreicher ab. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Lockerungen und des Risk-Need-Responsivity (RNR) Modells diskutiert.

U2 - 10.1007/s11757-022-00712-0

DO - 10.1007/s11757-022-00712-0

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 2022

SP - 150

EP - 164

JO - FORENS PSYCHIATR PSY

JF - FORENS PSYCHIATR PSY

SN - 1862-7072

IS - 16

ER -