Zum Problem der Häufigkeitsbestimmung von Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsentwicklung: Eine Übersichtsarbeit

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Zum Problem der Häufigkeitsbestimmung von Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsentwicklung: Eine Übersichtsarbeit. / Hauck, Lena; Richter-Appelt, Hertha; Schweizer, Katinka.

In: Z SEXUALFORSCH, Vol. 32, No. 3, 2019, p. 173-174.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

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title = "Zum Problem der H{\"a}ufigkeitsbestimmung von Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsentwicklung: Eine {\"U}bersichtsarbeit",
abstract = " Einf{\"u}hrung K{\"o}rperliche Geschlechtsentwicklungen, die auf chromosomaler, gonadaler und/oder anatomischer Ebene untypisch verlaufen, werden als Intergeschlechtlichkeit, Varianten der Geschlechtsentwicklung, Intersex, Intersexualit{\"a}t, Variationen der k{\"o}rpergeschlechtlichen Merkmale und St{\"o}rungen der Geschlechtsentwicklung bezeichnet. Sie sind alternative Oberbegriffe f{\"u}r eine Reihe verschiedener Besonderheiten der somatosexuellen Entwicklung, f{\"u}r die in der Literatur unterschiedliche Angaben {\"u}ber deren H{\"a}ufigkeiten kursieren.Forschungsziele Der Beitrag pr{\"a}sentiert eine {\"U}bersicht {\"u}ber aktuelle Angaben zur H{\"a}ufigkeit und identifiziert Faktoren, welche die Festlegung einer Zahl zur Inzidenz bzw. Pr{\"a}valenz von Varianten der Geschlechtsentwicklung erschweren.Methoden Es wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Web of Science und PsycINFO durchgef{\"u}hrt. Dabei wurden englisch- und deutschsprachige Studien von 2000 bis 2017 erfasst, die sich mit der Inzidenz von Varianten der k{\"o}rpergeschlechtlichen Entwicklung besch{\"a}ftigen. Aus den Ergebnissen wurden relevante Treffer ausgew{\"a}hlt, anhand derer aktuelle Zahlen zur H{\"a}ufigkeit, unterschiedliche Methoden der H{\"a}ufigkeitserhebung sowie Probleme bei der Ermittlung der Zahlen herausgearbeitet wurden.Ergebnisse Die analysierten Studien geben Zahlen zwischen 0.018 % und 2.1 % bzw. 3.8 % aller Geburten als Gesamth{\"a}ufigkeit von Varianten der Geschlechtsentwicklung bzw. des urogenitalen Systems an. Diese h{\"a}ngen stark von der Definition und den eingeschlossenen Formen ab. Die Seltenheit einiger Formen und die kritikw{\"u}rdigen Untersuchungsmethoden erschweren die Erhebung belastbarer Ergebnisse.Schlussfolgerung In der Forschung zur Intergeschlechtlichkeit sollte eine transparente, respekvolle und pr{\"a}zise Sprache als Grundlage f{\"u}r einen konstruktiven Diskurs {\"u}ber geschlechtliche Vielfalt eingesetzt werden, auch um Kooperationsprojekte zu st{\"a}rken. Die angenommene Dunkelziffer der nicht erfassten oder diagnostizierten F{\"a}lle sollte nicht untersch{\"a}tzt werden.",
author = "Lena Hauck and Hertha Richter-Appelt and Katinka Schweizer",
year = "2019",
doi = "10.1055/a-0897-0404",
language = "Deutsch",
volume = "32",
pages = "173--174",
journal = "Z SEXUALFORSCH",
issn = "0932-8114",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "3",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Zum Problem der Häufigkeitsbestimmung von Intergeschlechtlichkeit und Varianten der Geschlechtsentwicklung: Eine Übersichtsarbeit

AU - Hauck, Lena

AU - Richter-Appelt, Hertha

AU - Schweizer, Katinka

PY - 2019

Y1 - 2019

N2 - Einführung Körperliche Geschlechtsentwicklungen, die auf chromosomaler, gonadaler und/oder anatomischer Ebene untypisch verlaufen, werden als Intergeschlechtlichkeit, Varianten der Geschlechtsentwicklung, Intersex, Intersexualität, Variationen der körpergeschlechtlichen Merkmale und Störungen der Geschlechtsentwicklung bezeichnet. Sie sind alternative Oberbegriffe für eine Reihe verschiedener Besonderheiten der somatosexuellen Entwicklung, für die in der Literatur unterschiedliche Angaben über deren Häufigkeiten kursieren.Forschungsziele Der Beitrag präsentiert eine Übersicht über aktuelle Angaben zur Häufigkeit und identifiziert Faktoren, welche die Festlegung einer Zahl zur Inzidenz bzw. Prävalenz von Varianten der Geschlechtsentwicklung erschweren.Methoden Es wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Web of Science und PsycINFO durchgeführt. Dabei wurden englisch- und deutschsprachige Studien von 2000 bis 2017 erfasst, die sich mit der Inzidenz von Varianten der körpergeschlechtlichen Entwicklung beschäftigen. Aus den Ergebnissen wurden relevante Treffer ausgewählt, anhand derer aktuelle Zahlen zur Häufigkeit, unterschiedliche Methoden der Häufigkeitserhebung sowie Probleme bei der Ermittlung der Zahlen herausgearbeitet wurden.Ergebnisse Die analysierten Studien geben Zahlen zwischen 0.018 % und 2.1 % bzw. 3.8 % aller Geburten als Gesamthäufigkeit von Varianten der Geschlechtsentwicklung bzw. des urogenitalen Systems an. Diese hängen stark von der Definition und den eingeschlossenen Formen ab. Die Seltenheit einiger Formen und die kritikwürdigen Untersuchungsmethoden erschweren die Erhebung belastbarer Ergebnisse.Schlussfolgerung In der Forschung zur Intergeschlechtlichkeit sollte eine transparente, respekvolle und präzise Sprache als Grundlage für einen konstruktiven Diskurs über geschlechtliche Vielfalt eingesetzt werden, auch um Kooperationsprojekte zu stärken. Die angenommene Dunkelziffer der nicht erfassten oder diagnostizierten Fälle sollte nicht unterschätzt werden.

AB - Einführung Körperliche Geschlechtsentwicklungen, die auf chromosomaler, gonadaler und/oder anatomischer Ebene untypisch verlaufen, werden als Intergeschlechtlichkeit, Varianten der Geschlechtsentwicklung, Intersex, Intersexualität, Variationen der körpergeschlechtlichen Merkmale und Störungen der Geschlechtsentwicklung bezeichnet. Sie sind alternative Oberbegriffe für eine Reihe verschiedener Besonderheiten der somatosexuellen Entwicklung, für die in der Literatur unterschiedliche Angaben über deren Häufigkeiten kursieren.Forschungsziele Der Beitrag präsentiert eine Übersicht über aktuelle Angaben zur Häufigkeit und identifiziert Faktoren, welche die Festlegung einer Zahl zur Inzidenz bzw. Prävalenz von Varianten der Geschlechtsentwicklung erschweren.Methoden Es wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Web of Science und PsycINFO durchgeführt. Dabei wurden englisch- und deutschsprachige Studien von 2000 bis 2017 erfasst, die sich mit der Inzidenz von Varianten der körpergeschlechtlichen Entwicklung beschäftigen. Aus den Ergebnissen wurden relevante Treffer ausgewählt, anhand derer aktuelle Zahlen zur Häufigkeit, unterschiedliche Methoden der Häufigkeitserhebung sowie Probleme bei der Ermittlung der Zahlen herausgearbeitet wurden.Ergebnisse Die analysierten Studien geben Zahlen zwischen 0.018 % und 2.1 % bzw. 3.8 % aller Geburten als Gesamthäufigkeit von Varianten der Geschlechtsentwicklung bzw. des urogenitalen Systems an. Diese hängen stark von der Definition und den eingeschlossenen Formen ab. Die Seltenheit einiger Formen und die kritikwürdigen Untersuchungsmethoden erschweren die Erhebung belastbarer Ergebnisse.Schlussfolgerung In der Forschung zur Intergeschlechtlichkeit sollte eine transparente, respekvolle und präzise Sprache als Grundlage für einen konstruktiven Diskurs über geschlechtliche Vielfalt eingesetzt werden, auch um Kooperationsprojekte zu stärken. Die angenommene Dunkelziffer der nicht erfassten oder diagnostizierten Fälle sollte nicht unterschätzt werden.

U2 - 10.1055/a-0897-0404

DO - 10.1055/a-0897-0404

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 32

SP - 173

EP - 174

JO - Z SEXUALFORSCH

JF - Z SEXUALFORSCH

SN - 0932-8114

IS - 3

ER -