Wissen über berufsbedingte inhalative Noxen bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege

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Wissen über berufsbedingte inhalative Noxen bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege. / Koch, Peter; Halsen, G; Damerau, Lukas; Nienhaus, Albert; Harth, Volker; Augustin, Matthias; Terschüren, Claudia.

In: ZENTRALBLATT ARB ARB, Vol. 2021, 09.2021.

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title = "Wissen {\"u}ber berufsbedingte inhalative Noxen bei Besch{\"a}ftigten im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege",
abstract = "HintergrundDas Einatmen von beruflich bedingten Noxen (D{\"a}mpfe, Gase, St{\"a}ube, Rauche) kann zu unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen f{\"u}hren. Besch{\"a}ftigte aus dem Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege sind bei ihrer T{\"a}tigkeit z. B. Inhalationsan{\"a}sthetika, Desinfektionsmitteln und -reinigern und chirurgischen Rauchgasen ausgesetzt.FragestellungIn dieser Untersuchung soll ermittelt werden, inwieweit sich Besch{\"a}ftigte im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege ihrer berufsbedingten Exposition gegen{\"u}ber inhalativen Noxen bewusst sind.Material und MethodenAus der 10.000er Baseline-Stichprobe der HCHS (Hamburg City Health Study) wurden alle Probanden selektiert, die beruflich im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege t{\"a}tig waren. Die subjektiven Fragebogenangaben zu einer arbeitsplatzbezogenen Exposition von D{\"a}mpfen, Gasen, St{\"a}uben und Rauchen wurden mit Daten einer Job-Exposure-Matrix (JEM) abgeglichen.ErgebnisseDie Stichprobe (N = 1176) bestand zu 78 % aus Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. Probanden, die in der Arzt- und Praxishilfe (60,5 %) besch{\"a}ftigt waren, machten die gr{\"o}{\ss}te Berufsgruppe aus. Die {\"U}bereinstimmung zwischen subjektiven Expositionsangaben und JEM war gering (Cohens Kappa: 0,18). Die Sensitivit{\"a}t der subjektiven Angaben zu inhalativen Noxen im Vergleich zur JEM lag bei 49,5 %, die Spezifit{\"a}t bei 81,7 %. Ein Underreporting zu inhalativen Noxen war ausschlie{\ss}lich bei Besch{\"a}ftigten in der Reinigung und der K{\"o}rperpflege zu beobachten.DiskussionDie Ergebnisse zeigen, dass rund 50 % der exponierten Besch{\"a}ftigten dieser Stichprobe sich ihrer Exposition nicht bewusst sind. Dies betrifft speziell Besch{\"a}ftigte in der Reinigung und der K{\"o}rperpflege. Das Underreporting von inhalativen Noxen am Arbeitsplatz gibt einen Hinweis f{\"u}r einen erh{\"o}hten Pr{\"a}ventionsbedarf in dieser Branche. Demgegen{\"u}ber stehen die existierenden Regeln und Vorschriften des Arbeitsschutzsystems. Abzukl{\"a}ren bleibt, inwieweit Wissensvermittlung sowie Pr{\"a}ventionsregeln hinsichtlich inhalativer Noxen am Arbeitsplatz in Betrieben tats{\"a}chlich umgesetzt werden.",
author = "Peter Koch and G Halsen and Lukas Damerau and Albert Nienhaus and Volker Harth and Matthias Augustin and Claudia Tersch{\"u}ren",
year = "2021",
month = sep,
doi = "10.1007/s40664-021-00443-9",
language = "Deutsch",
volume = "2021",
journal = "ZENTRALBLATT ARB ARB",
issn = "0944-2502",
publisher = "Dr. Curt Haefner Verlag GmbH",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Wissen über berufsbedingte inhalative Noxen bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege

AU - Koch, Peter

AU - Halsen, G

AU - Damerau, Lukas

AU - Nienhaus, Albert

AU - Harth, Volker

AU - Augustin, Matthias

AU - Terschüren, Claudia

PY - 2021/9

Y1 - 2021/9

N2 - HintergrundDas Einatmen von beruflich bedingten Noxen (Dämpfe, Gase, Stäube, Rauche) kann zu unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen führen. Beschäftigte aus dem Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege sind bei ihrer Tätigkeit z. B. Inhalationsanästhetika, Desinfektionsmitteln und -reinigern und chirurgischen Rauchgasen ausgesetzt.FragestellungIn dieser Untersuchung soll ermittelt werden, inwieweit sich Beschäftigte im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege ihrer berufsbedingten Exposition gegenüber inhalativen Noxen bewusst sind.Material und MethodenAus der 10.000er Baseline-Stichprobe der HCHS (Hamburg City Health Study) wurden alle Probanden selektiert, die beruflich im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege tätig waren. Die subjektiven Fragebogenangaben zu einer arbeitsplatzbezogenen Exposition von Dämpfen, Gasen, Stäuben und Rauchen wurden mit Daten einer Job-Exposure-Matrix (JEM) abgeglichen.ErgebnisseDie Stichprobe (N = 1176) bestand zu 78 % aus Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. Probanden, die in der Arzt- und Praxishilfe (60,5 %) beschäftigt waren, machten die größte Berufsgruppe aus. Die Übereinstimmung zwischen subjektiven Expositionsangaben und JEM war gering (Cohens Kappa: 0,18). Die Sensitivität der subjektiven Angaben zu inhalativen Noxen im Vergleich zur JEM lag bei 49,5 %, die Spezifität bei 81,7 %. Ein Underreporting zu inhalativen Noxen war ausschließlich bei Beschäftigten in der Reinigung und der Körperpflege zu beobachten.DiskussionDie Ergebnisse zeigen, dass rund 50 % der exponierten Beschäftigten dieser Stichprobe sich ihrer Exposition nicht bewusst sind. Dies betrifft speziell Beschäftigte in der Reinigung und der Körperpflege. Das Underreporting von inhalativen Noxen am Arbeitsplatz gibt einen Hinweis für einen erhöhten Präventionsbedarf in dieser Branche. Demgegenüber stehen die existierenden Regeln und Vorschriften des Arbeitsschutzsystems. Abzuklären bleibt, inwieweit Wissensvermittlung sowie Präventionsregeln hinsichtlich inhalativer Noxen am Arbeitsplatz in Betrieben tatsächlich umgesetzt werden.

AB - HintergrundDas Einatmen von beruflich bedingten Noxen (Dämpfe, Gase, Stäube, Rauche) kann zu unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen führen. Beschäftigte aus dem Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege sind bei ihrer Tätigkeit z. B. Inhalationsanästhetika, Desinfektionsmitteln und -reinigern und chirurgischen Rauchgasen ausgesetzt.FragestellungIn dieser Untersuchung soll ermittelt werden, inwieweit sich Beschäftigte im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege ihrer berufsbedingten Exposition gegenüber inhalativen Noxen bewusst sind.Material und MethodenAus der 10.000er Baseline-Stichprobe der HCHS (Hamburg City Health Study) wurden alle Probanden selektiert, die beruflich im Gesundheitsdienst und der Wohlfahrtspflege tätig waren. Die subjektiven Fragebogenangaben zu einer arbeitsplatzbezogenen Exposition von Dämpfen, Gasen, Stäuben und Rauchen wurden mit Daten einer Job-Exposure-Matrix (JEM) abgeglichen.ErgebnisseDie Stichprobe (N = 1176) bestand zu 78 % aus Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. Probanden, die in der Arzt- und Praxishilfe (60,5 %) beschäftigt waren, machten die größte Berufsgruppe aus. Die Übereinstimmung zwischen subjektiven Expositionsangaben und JEM war gering (Cohens Kappa: 0,18). Die Sensitivität der subjektiven Angaben zu inhalativen Noxen im Vergleich zur JEM lag bei 49,5 %, die Spezifität bei 81,7 %. Ein Underreporting zu inhalativen Noxen war ausschließlich bei Beschäftigten in der Reinigung und der Körperpflege zu beobachten.DiskussionDie Ergebnisse zeigen, dass rund 50 % der exponierten Beschäftigten dieser Stichprobe sich ihrer Exposition nicht bewusst sind. Dies betrifft speziell Beschäftigte in der Reinigung und der Körperpflege. Das Underreporting von inhalativen Noxen am Arbeitsplatz gibt einen Hinweis für einen erhöhten Präventionsbedarf in dieser Branche. Demgegenüber stehen die existierenden Regeln und Vorschriften des Arbeitsschutzsystems. Abzuklären bleibt, inwieweit Wissensvermittlung sowie Präventionsregeln hinsichtlich inhalativer Noxen am Arbeitsplatz in Betrieben tatsächlich umgesetzt werden.

U2 - 10.1007/s40664-021-00443-9

DO - 10.1007/s40664-021-00443-9

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 2021

JO - ZENTRALBLATT ARB ARB

JF - ZENTRALBLATT ARB ARB

SN - 0944-2502

ER -