Wirksamkeit der Eingliederungshilfe für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen nach SGB XII

Abstract

Zusammenfassung. ?Hintergrund:? Die Eingliederungshilfe Sucht ist als ein Leistungsbereich für Abhängigkeitserkrankte mit überwiegend stationären Einrichtungen in Hamburg und Umgebung eine wichtige Säule der Sozial- und Gesundheitspolitik. ?Fragestellung:? Für neu in die Eingliederungshilfe eintretende Klienten wird die Wirksamkeit der Maßnahmen hinsichtlich der vereinbarten sucht- und teilhabebezogenen Zielsetzungen untersucht. ?Methodik:? Im Rahmen der prospektiven Prä-post-Untersuchung wurden Klienten und betreuende Fachkräfte (klientenbezogen) zu Behandlungsbeginn und nach 6 Monaten (bei Maßnahmeende vorzeitig) schriftlich befragt. ?Ergebnisse:? Insgesamt wurden 255 Klienten erreicht. Die sucht- und teilhabebezogenen Ziele konnten mehrheitlich überwiegend oder vollständig erreicht werden. Bei mehr als zwei Dritteln hat sich der Umgang mit Suchtmitteln verbessert. Die Beeinträchtigungen nach ICF sind zurückgegangen, psychische Belastungen (BSI-18) und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-12) haben sich verbessert. Eine längere Maßnahmedauer und eine höhere Intensität an Betreuungsaktivitäten wirken sich positiv auf solche Verbesserungen aus. ?Schlussfolgerung:? Erstmalig konnte im Rahmen einer externen Evaluation für die Eingliederungshilfe nachgewiesen werden, dass die definierten Ziele zu einem großen Anteil vollständig erreicht werden. Die Aussagekraft ist aufgrund des einarmigen Studiendesigns allerdings eingeschränkt, weitere Untersuchungen in diesem Bereich sind notwendig. Die Eingliederungshilfe stellt eine wichtige Ergänzung für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen dar, die im Rahmen der regulären Gesundheitsversorgung sowie dem Rehabilitationswesen nicht erreicht werden.

Bibliographical data

Original languageGerman
ISSN0939-5911
DOIs
Publication statusPublished - 01.08.2017