Wie gut ist das Wissen über sexuell übertragbare Infektionen in Deutschland?

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Wie gut ist das Wissen über sexuell übertragbare Infektionen in Deutschland? Ergebnisse der ersten bundesweiten repräsentativen Befragung zu Gesundheit und Sexualität (GeSiD). / Matthiesen, Silja; von Rüden, Ursula; Dekker, Arne; Briken, Peer; Cerwenka, Susanne; Fedorowicz, Claudia; Wiessner, Christian.

In: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Vol. 64, No. 11, 9, 11.2021, p. 1355-1363.

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title = "Wie gut ist das Wissen {\"u}ber sexuell {\"u}bertragbare Infektionen in Deutschland?: Ergebnisse der ersten bundesweiten repr{\"a}sentativen Befragung zu Gesundheit und Sexualit{\"a}t (GeSiD)",
abstract = "HintergrundSexuell {\"u}bertragbare Infektionen (STI) sind ein relevanter Risikofaktor f{\"u}r die sexuelle Gesundheit des Einzelnen und der Bev{\"o}lkerung. F{\"u}r eine zielgruppenspezifische Pr{\"a}ventionsarbeit ist der Wissensstand zu STI in verschiedenen Bev{\"o}lkerungsgruppen daher von besonderem Interesse.ZielZiel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wissensstand zu neun STI in der deutschen Bev{\"o}lkerung zu analysieren. Daf{\"u}r werden Zusammenh{\"a}nge mit soziodemografischen Variablen, sexualit{\"a}tsbezogenen Merkmalen sowie der subjektiven Zufriedenheit mit dem Informationsstand untersucht.MethodeDie GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualit{\"a}t in Deutschland“ erhob von 4955 Personen per Face-to-Face-Interview repr{\"a}sentative quantitative Daten zum Wissensstand zu STI. Als Auswahlverfahren wurde eine zweifache Zufallsstichprobe gezogen. Daf{\"u}r wurden zun{\"a}chst 200 Sample Points (Gemeinden) in ganz Deutschland regional proportional ausgew{\"a}hlt. Anschlie{\ss}end wurde eine Zufallsstichprobe von Adressen {\"u}ber die jeweiligen Einwohnermelde{\"a}mter gezogen. Die Teilnahmequote betrug 30,2 %; das Durchschnittsalter lag bei 46,3 Jahren.ErgebnisseWissen {\"u}ber HIV/Aids war in allen Altersgruppen weit verbreitet. Andere STI waren deutlich weniger bekannt. Besonders wenig informiert zeigten sich {\"A}ltere und Befragte mit niedrigem Bildungsstand, regionaler sozialer Benachteiligung sowie mit Migrationshintergrund. Eine h{\"o}here Anzahl von SexualpartnerInnen hing mit einem besseren Wissensstand zusammen. Gut informiert zeigten sich Personen, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, sowie Personen, die schon einmal an einer STI erkrankt waren.FazitHeterosexuelle Erwachsene in Deutschland sind unzureichend {\"u}ber STI informiert. Zielgruppenspezifische Anstrengungen zur Verbesserung des Wissens {\"u}ber STI sind n{\"o}tig, um sexuelles Risikoverhalten zu vermindern und die Inanspruchnahme von Pr{\"a}ventionsangeboten zu verbessern.",
keywords = "Adult, Aged, Cross-Sectional Studies, Female, Germany/epidemiology, HIV Infections, Health Knowledge, Attitudes, Practice, Humans, Male, Middle Aged, Sexual Behavior, Sexuality, Sexually Transmitted Diseases/epidemiology, Surveys and Questionnaires",
author = "Silja Matthiesen and {von R{\"u}den}, Ursula and Arne Dekker and Peer Briken and Susanne Cerwenka and Claudia Fedorowicz and Christian Wiessner",
year = "2021",
month = nov,
doi = "10.1007/s00103-021-03319-8",
language = "Deutsch",
volume = "64",
pages = "1355--1363",
journal = "BUNDESGESUNDHEITSBLA",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",
number = "11",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Wie gut ist das Wissen über sexuell übertragbare Infektionen in Deutschland?

T2 - Ergebnisse der ersten bundesweiten repräsentativen Befragung zu Gesundheit und Sexualität (GeSiD)

AU - Matthiesen, Silja

AU - von Rüden, Ursula

AU - Dekker, Arne

AU - Briken, Peer

AU - Cerwenka, Susanne

AU - Fedorowicz, Claudia

AU - Wiessner, Christian

PY - 2021/11

Y1 - 2021/11

N2 - HintergrundSexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein relevanter Risikofaktor für die sexuelle Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung. Für eine zielgruppenspezifische Präventionsarbeit ist der Wissensstand zu STI in verschiedenen Bevölkerungsgruppen daher von besonderem Interesse.ZielZiel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wissensstand zu neun STI in der deutschen Bevölkerung zu analysieren. Dafür werden Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen, sexualitätsbezogenen Merkmalen sowie der subjektiven Zufriedenheit mit dem Informationsstand untersucht.MethodeDie GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ erhob von 4955 Personen per Face-to-Face-Interview repräsentative quantitative Daten zum Wissensstand zu STI. Als Auswahlverfahren wurde eine zweifache Zufallsstichprobe gezogen. Dafür wurden zunächst 200 Sample Points (Gemeinden) in ganz Deutschland regional proportional ausgewählt. Anschließend wurde eine Zufallsstichprobe von Adressen über die jeweiligen Einwohnermeldeämter gezogen. Die Teilnahmequote betrug 30,2 %; das Durchschnittsalter lag bei 46,3 Jahren.ErgebnisseWissen über HIV/Aids war in allen Altersgruppen weit verbreitet. Andere STI waren deutlich weniger bekannt. Besonders wenig informiert zeigten sich Ältere und Befragte mit niedrigem Bildungsstand, regionaler sozialer Benachteiligung sowie mit Migrationshintergrund. Eine höhere Anzahl von SexualpartnerInnen hing mit einem besseren Wissensstand zusammen. Gut informiert zeigten sich Personen, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, sowie Personen, die schon einmal an einer STI erkrankt waren.FazitHeterosexuelle Erwachsene in Deutschland sind unzureichend über STI informiert. Zielgruppenspezifische Anstrengungen zur Verbesserung des Wissens über STI sind nötig, um sexuelles Risikoverhalten zu vermindern und die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu verbessern.

AB - HintergrundSexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein relevanter Risikofaktor für die sexuelle Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung. Für eine zielgruppenspezifische Präventionsarbeit ist der Wissensstand zu STI in verschiedenen Bevölkerungsgruppen daher von besonderem Interesse.ZielZiel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wissensstand zu neun STI in der deutschen Bevölkerung zu analysieren. Dafür werden Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen, sexualitätsbezogenen Merkmalen sowie der subjektiven Zufriedenheit mit dem Informationsstand untersucht.MethodeDie GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ erhob von 4955 Personen per Face-to-Face-Interview repräsentative quantitative Daten zum Wissensstand zu STI. Als Auswahlverfahren wurde eine zweifache Zufallsstichprobe gezogen. Dafür wurden zunächst 200 Sample Points (Gemeinden) in ganz Deutschland regional proportional ausgewählt. Anschließend wurde eine Zufallsstichprobe von Adressen über die jeweiligen Einwohnermeldeämter gezogen. Die Teilnahmequote betrug 30,2 %; das Durchschnittsalter lag bei 46,3 Jahren.ErgebnisseWissen über HIV/Aids war in allen Altersgruppen weit verbreitet. Andere STI waren deutlich weniger bekannt. Besonders wenig informiert zeigten sich Ältere und Befragte mit niedrigem Bildungsstand, regionaler sozialer Benachteiligung sowie mit Migrationshintergrund. Eine höhere Anzahl von SexualpartnerInnen hing mit einem besseren Wissensstand zusammen. Gut informiert zeigten sich Personen, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, sowie Personen, die schon einmal an einer STI erkrankt waren.FazitHeterosexuelle Erwachsene in Deutschland sind unzureichend über STI informiert. Zielgruppenspezifische Anstrengungen zur Verbesserung des Wissens über STI sind nötig, um sexuelles Risikoverhalten zu vermindern und die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu verbessern.

KW - Adult

KW - Aged

KW - Cross-Sectional Studies

KW - Female

KW - Germany/epidemiology

KW - HIV Infections

KW - Health Knowledge, Attitudes, Practice

KW - Humans

KW - Male

KW - Middle Aged

KW - Sexual Behavior

KW - Sexuality

KW - Sexually Transmitted Diseases/epidemiology

KW - Surveys and Questionnaires

U2 - 10.1007/s00103-021-03319-8

DO - 10.1007/s00103-021-03319-8

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 33881551

VL - 64

SP - 1355

EP - 1363

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

IS - 11

M1 - 9

ER -