Welche Beeinträchtigungen erleben Patienten mit substanzbezogenen Störungen in ihrem Alltag?

  • Kristina Borchfeld (Shared first author)
  • Maren Spies (Shared first author)
  • Robert Meyer-Steinkamp
  • Robert Stracke
  • Hans-Jürgen Rumpf
  • Angela Buchholz

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Abstract

Hintergrund: Die Internationale Klassifi kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) stellt einen konzeptuellen
Rahmen und eine standardisierte Sprache zur Verfügung, um Funktionseinschränkungen im täglichen Leben zu beschreiben. Ziel
dieser Studie war es, Einschränkungen, die Patienten mit substanzbezogenen Störungen in ihrem Alltag erleben, zu ermitteln und mithilfe der
ICF abzubilden. Methodik: Im Rahmen dreier Fokusgruppen wurden Patienten zu ihren Alltagseinschränkungen befragt. Eingeschlossen wurden
volljährige Teilnehmer, die sich wegen einer substanzbezogenen Störung zum Zeitpunkt der Untersuchung in einer suchtspezifi schen Behandlung
befanden und zu einer Teilnahme bereit waren. Zwei unabhängige Studienmitarbeiter teilten die Transkripte der Gespräche in Meaningful
Concepts (MCs) auf und ordneten sie anhand der sog. linking rules zu Kategorien der ICF zu. Ergebnisse: 27 Patienten nahmen teil (Alter
M = 44.15, 25.9 % weiblich). Es konnten insgesamt 870 MCs zu 185 verschiedenen ICF-Kategorien zugeordnet werden (Cohens κ = .44). Die am
häufi gsten benannten Kategorien in der Stichprobe waren Dienste des Gesundheitswesens (n = 54; 6.2 % aller MCs), Das Einsichtsvermögen
betreffende Funktionen (n = 52; 6 %) und Motivation (n = 30; 3.4 %). Schlussfolgerungen: Die vorliegende Untersuchung gibt Aufschluss über die
subjektiven Alltagseinschränkungen, die Patienten mit substanzbezogenen Störungen erleben und übersetzt sie anhand der

Bibliographical data

Original languageGerman
ISSN0939-5911
Publication statusPublished - 2017