Vereinbarkeit von Pflege bei Demenz, Familie und Beruf

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Vereinbarkeit von Pflege bei Demenz, Familie und Beruf. / Neubert, Lydia; Gottschalk, Sophie; König, Hans-Helmut; Brettschneider, Christian.

In: Z GERONTOL GERIATR, Vol. 54, No. 7, 11.2021, p. 643-650.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

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title = "Vereinbarkeit von Pflege bei Demenz, Familie und Beruf",
abstract = "HintergrundPflegende Angeh{\"o}rige (PA) von Menschen mit Demenz (MMD) sind eine vulnerable Personengruppe, die nicht nur mit den Belastungen aufgrund der Pflege, sondern auch mit Anforderungen aus ihrem Familien- und Berufsleben konfrontiert sein k{\"o}nnen. Der nationale Forschungsstand zum Erleben des Spannungsfelds zwischen Pflege, Familie und Beruf ist unzureichend.Ziel der ArbeitDie vorliegende Studie ist eine rekonstruktive Analyse der Vereinbarkeit der Pflege eines MMD mit den Lebensbereichen Familie und Beruf, in der Haupt- und Nebenpflegende des MMD ber{\"u}cksichtigt wurden.MethodenEs wurden 14 narrative Interviews mit PA von MMD gef{\"u}hrt. Die Auswertung erfolgte anhand der Dokumentarischen Methode nach Nohl und m{\"u}ndete in Typenbildungen.ErgebnisseIn pflegenden Familien eines MMD bedingen sich Beziehungsqualit{\"a}t und Aufgabenverteilung gegenseitig. Dies hat Auswirkungen auf das Erleben der Pflege. Stabile Beziehungen und fair verteilte Aufgaben k{\"o}nnen die Pflege erleichtern, wohingegen konfliktbelastete Beziehungen und ungleich verteilte oder ungeteilte Aufgaben die Pflegebelastung der Familie erh{\"o}hen. Erwerbst{\"a}tige PA nehmen die Lebensbereiche Pflege und Beruf als getrennt voneinander, miteinander in Konflikt geratend oder sich gegenseitig unterst{\"u}tzend wahr.DiskussionDie Belastungen aufgrund der Pflege eines MMD f{\"u}hren zu Beeintr{\"a}chtigungen im Familien- und Berufsleben, was negative Folgen f{\"u}r die Gesundheit der PA haben kann. Doch ebenso k{\"o}nnen die Familie sowie der Beruf die Belastung reduzieren, wenn PA beispielsweise durch therapeutische Angebote darin unterst{\"u}tzt werden, positive Pflegeerfahrungen wie gest{\"a}rkte Familienbeziehungen und -funktionalit{\"a}t zu erleben, und wenn erwerbst{\"a}tige PA den Beruf als einen st{\"a}rkenden Lebensbereich erfahren.",
keywords = "Caregivers, Dementia, Employment, Family, Humans, Qualitative Research, Research Design",
author = "Lydia Neubert and Sophie Gottschalk and Hans-Helmut K{\"o}nig and Christian Brettschneider",
year = "2021",
month = nov,
doi = "https://doi.org/10.1007/s00391-020-01764-9",
language = "Deutsch",
volume = "54",
pages = "643--650",
journal = "Z GERONTOL GERIATR",
issn = "0948-6704",
publisher = "D. Steinkopff-Verlag",
number = "7",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Vereinbarkeit von Pflege bei Demenz, Familie und Beruf

AU - Neubert, Lydia

AU - Gottschalk, Sophie

AU - König, Hans-Helmut

AU - Brettschneider, Christian

PY - 2021/11

Y1 - 2021/11

N2 - HintergrundPflegende Angehörige (PA) von Menschen mit Demenz (MMD) sind eine vulnerable Personengruppe, die nicht nur mit den Belastungen aufgrund der Pflege, sondern auch mit Anforderungen aus ihrem Familien- und Berufsleben konfrontiert sein können. Der nationale Forschungsstand zum Erleben des Spannungsfelds zwischen Pflege, Familie und Beruf ist unzureichend.Ziel der ArbeitDie vorliegende Studie ist eine rekonstruktive Analyse der Vereinbarkeit der Pflege eines MMD mit den Lebensbereichen Familie und Beruf, in der Haupt- und Nebenpflegende des MMD berücksichtigt wurden.MethodenEs wurden 14 narrative Interviews mit PA von MMD geführt. Die Auswertung erfolgte anhand der Dokumentarischen Methode nach Nohl und mündete in Typenbildungen.ErgebnisseIn pflegenden Familien eines MMD bedingen sich Beziehungsqualität und Aufgabenverteilung gegenseitig. Dies hat Auswirkungen auf das Erleben der Pflege. Stabile Beziehungen und fair verteilte Aufgaben können die Pflege erleichtern, wohingegen konfliktbelastete Beziehungen und ungleich verteilte oder ungeteilte Aufgaben die Pflegebelastung der Familie erhöhen. Erwerbstätige PA nehmen die Lebensbereiche Pflege und Beruf als getrennt voneinander, miteinander in Konflikt geratend oder sich gegenseitig unterstützend wahr.DiskussionDie Belastungen aufgrund der Pflege eines MMD führen zu Beeinträchtigungen im Familien- und Berufsleben, was negative Folgen für die Gesundheit der PA haben kann. Doch ebenso können die Familie sowie der Beruf die Belastung reduzieren, wenn PA beispielsweise durch therapeutische Angebote darin unterstützt werden, positive Pflegeerfahrungen wie gestärkte Familienbeziehungen und -funktionalität zu erleben, und wenn erwerbstätige PA den Beruf als einen stärkenden Lebensbereich erfahren.

AB - HintergrundPflegende Angehörige (PA) von Menschen mit Demenz (MMD) sind eine vulnerable Personengruppe, die nicht nur mit den Belastungen aufgrund der Pflege, sondern auch mit Anforderungen aus ihrem Familien- und Berufsleben konfrontiert sein können. Der nationale Forschungsstand zum Erleben des Spannungsfelds zwischen Pflege, Familie und Beruf ist unzureichend.Ziel der ArbeitDie vorliegende Studie ist eine rekonstruktive Analyse der Vereinbarkeit der Pflege eines MMD mit den Lebensbereichen Familie und Beruf, in der Haupt- und Nebenpflegende des MMD berücksichtigt wurden.MethodenEs wurden 14 narrative Interviews mit PA von MMD geführt. Die Auswertung erfolgte anhand der Dokumentarischen Methode nach Nohl und mündete in Typenbildungen.ErgebnisseIn pflegenden Familien eines MMD bedingen sich Beziehungsqualität und Aufgabenverteilung gegenseitig. Dies hat Auswirkungen auf das Erleben der Pflege. Stabile Beziehungen und fair verteilte Aufgaben können die Pflege erleichtern, wohingegen konfliktbelastete Beziehungen und ungleich verteilte oder ungeteilte Aufgaben die Pflegebelastung der Familie erhöhen. Erwerbstätige PA nehmen die Lebensbereiche Pflege und Beruf als getrennt voneinander, miteinander in Konflikt geratend oder sich gegenseitig unterstützend wahr.DiskussionDie Belastungen aufgrund der Pflege eines MMD führen zu Beeinträchtigungen im Familien- und Berufsleben, was negative Folgen für die Gesundheit der PA haben kann. Doch ebenso können die Familie sowie der Beruf die Belastung reduzieren, wenn PA beispielsweise durch therapeutische Angebote darin unterstützt werden, positive Pflegeerfahrungen wie gestärkte Familienbeziehungen und -funktionalität zu erleben, und wenn erwerbstätige PA den Beruf als einen stärkenden Lebensbereich erfahren.

KW - Caregivers

KW - Dementia

KW - Employment

KW - Family

KW - Humans

KW - Qualitative Research

KW - Research Design

U2 - https://doi.org/10.1007/s00391-020-01764-9

DO - https://doi.org/10.1007/s00391-020-01764-9

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 32720196

VL - 54

SP - 643

EP - 650

JO - Z GERONTOL GERIATR

JF - Z GERONTOL GERIATR

SN - 0948-6704

IS - 7

ER -