Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis

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Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis. / Lindemann, Christina; Schunk, Michaela; Keßler, Laura; Bierbaum, Thomas; Bukow, Gerhard; Eichinger, Michael; Farin-Glattacker, Erik; Geraedts, Max; Härter, Martin; Heytens, Heike; Meusch, Andreas; Schoffer, Olaf; van den Berg, Neeltje; Vollmar, Horst; von Kutzleben, Milena; Hoffmann, Wolfgang; Schmitt, Jochen.

In: GESUNDHEITSWESEN, Vol. 86, No. 6, 06.2024, p. 451-462.

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Lindemann, C, Schunk, M, Keßler, L, Bierbaum, T, Bukow, G, Eichinger, M, Farin-Glattacker, E, Geraedts, M, Härter, M, Heytens, H, Meusch, A, Schoffer, O, van den Berg, N, Vollmar, H, von Kutzleben, M, Hoffmann, W & Schmitt, J 2024, 'Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis', GESUNDHEITSWESEN, vol. 86, no. 6, pp. 451-462. https://doi.org/10.1055/a-2270-3537

APA

Lindemann, C., Schunk, M., Keßler, L., Bierbaum, T., Bukow, G., Eichinger, M., Farin-Glattacker, E., Geraedts, M., Härter, M., Heytens, H., Meusch, A., Schoffer, O., van den Berg, N., Vollmar, H., von Kutzleben, M., Hoffmann, W., & Schmitt, J. (2024). Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis. GESUNDHEITSWESEN, 86(6), 451-462. https://doi.org/10.1055/a-2270-3537

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title = "Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis",
abstract = "Einleitung Der Innovationsfonds des G-BA f{\"o}rdert seit 2015 Projekte der Versorgungsforschung und neuer Versorgungsformen. Bis Ende 2022 wurden 211 Projekte im Bereich “Neue Versorgungsformen” gef{\"o}rdert. Ein zentrales Ziel ist der Praxistransfer erfolgreicher Projekte in die Regelversorgung. Dieser Beitrag analysiert die bisherigen Projekte hinsichtlich ihrer Umsetzung in die Regelversorgung anhand von Transferempfehlungen des Innovationsausschusses (IA).Methode Deskriptive Analyse aller bis zum 01. August 2023 im F{\"o}rderbereich „Neue Versorgungsformen (NVF)“ abgeschlossenen Projekte mit Transferempfehlung. Darstellung nach Themenfeld, Projektlaufzeit und Zeitdauer bis zum Beschluss des IA, Einordnung und Anzahl der pro Projekt angesprochenen Institutionen und Organisationen (Adressaten), Anzahl der auf der Website des G-BA ver{\"o}ffentlichten R{\"u}ckmeldungen, Antwortquoten pro Adressatengruppe sowie eine inhaltliche Klassifizierung und Interpretation exemplarischer R{\"u}ckmeldungen. Formulierung von Handlungsempfehlungen anhand der Ergebnisse und deren Diskussion in einem Expert:innenworkshop.Ergebnisse Von 57 gef{\"o}rderten NVF-Projekten hatten 17 eine Transferempfehlung. Insgesamt 57 R{\"u}ckmeldungen von 431 Adressaten wurden erhalten. Die Antwortquoten variierten erheblich. Ein Drittel der Anfragen an den G-BA und dessen Tr{\"a}gerorganisationen erhielten eine Antwort (31%), w{\"a}hrend nur jede f{\"u}nfte Anfrage an Bundesl{\"a}nder (18%) und Fachgesellschaften (18%) beantwortet wurde. Weniger als jede zehnte Anfrage an das BMG (8%), Vertragspartner der Selbstverwaltung (6%) und die Bundes{\"a}rztekammer (0%) erhielt eine R{\"u}ckmeldung. Projektbezogene R{\"u}ckmeldungen innerhalb eines Adressatenkreises waren oft widerspr{\"u}chlich oder beschr{\"a}nkten sich auf den regionalen Wirkungsbereich.Diskussion und Schlussfolgerung Der Transferprozess zeigt deutliche strukturelle und prozessuale Hindernisse bez{\"u}glich der {\"U}berf{\"u}hrung erfolgreich evaluierte Projekte. F{\"u}r den Innovationsfonds ist jedoch entscheidend, ob bei positivem Projektergebnis eine realistische Chance besteht, die untersuchte Intervention erfolgreich in die Regelversorgung zu {\"u}berf{\"u}hren, um eine m{\"o}glichst effektive Verwendung der F{\"o}rdermittel zu gew{\"a}hrleisten. Das DNVF empfiehlt eine st{\"a}rkere Einbindung regelungskompetenter Institutionen, Ver{\"o}ffentlichungspflicht, strukturierte Moderation, Weiterentwicklung der Selektivvertr{\"a}ge, F{\"o}rderung von Implementierungsphasen und die Finanzierung projekt{\"u}bergreifender Forschung zu Versorgungsmodellen.",
author = "Christina Lindemann and Michaela Schunk and Laura Ke{\ss}ler and Thomas Bierbaum and Gerhard Bukow and Michael Eichinger and Erik Farin-Glattacker and Max Geraedts and Martin H{\"a}rter and Heike Heytens and Andreas Meusch and Olaf Schoffer and {van den Berg}, Neeltje and Horst Vollmar and {von Kutzleben}, Milena and Wolfgang Hoffmann and Jochen Schmitt",
year = "2024",
month = jun,
doi = "10.1055/a-2270-3537",
language = "Deutsch",
volume = "86",
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journal = "GESUNDHEITSWESEN",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Verbessert der Innovationsfonds die Versorgung? Eine kritische Bestandsaufnahme zum Stand der Implementierung erfolgreicher Innovationsfondsprojekte in die Versorgungspraxis

AU - Lindemann, Christina

AU - Schunk, Michaela

AU - Keßler, Laura

AU - Bierbaum, Thomas

AU - Bukow, Gerhard

AU - Eichinger, Michael

AU - Farin-Glattacker, Erik

AU - Geraedts, Max

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AU - Vollmar, Horst

AU - von Kutzleben, Milena

AU - Hoffmann, Wolfgang

AU - Schmitt, Jochen

PY - 2024/6

Y1 - 2024/6

N2 - Einleitung Der Innovationsfonds des G-BA fördert seit 2015 Projekte der Versorgungsforschung und neuer Versorgungsformen. Bis Ende 2022 wurden 211 Projekte im Bereich “Neue Versorgungsformen” gefördert. Ein zentrales Ziel ist der Praxistransfer erfolgreicher Projekte in die Regelversorgung. Dieser Beitrag analysiert die bisherigen Projekte hinsichtlich ihrer Umsetzung in die Regelversorgung anhand von Transferempfehlungen des Innovationsausschusses (IA).Methode Deskriptive Analyse aller bis zum 01. August 2023 im Förderbereich „Neue Versorgungsformen (NVF)“ abgeschlossenen Projekte mit Transferempfehlung. Darstellung nach Themenfeld, Projektlaufzeit und Zeitdauer bis zum Beschluss des IA, Einordnung und Anzahl der pro Projekt angesprochenen Institutionen und Organisationen (Adressaten), Anzahl der auf der Website des G-BA veröffentlichten Rückmeldungen, Antwortquoten pro Adressatengruppe sowie eine inhaltliche Klassifizierung und Interpretation exemplarischer Rückmeldungen. Formulierung von Handlungsempfehlungen anhand der Ergebnisse und deren Diskussion in einem Expert:innenworkshop.Ergebnisse Von 57 geförderten NVF-Projekten hatten 17 eine Transferempfehlung. Insgesamt 57 Rückmeldungen von 431 Adressaten wurden erhalten. Die Antwortquoten variierten erheblich. Ein Drittel der Anfragen an den G-BA und dessen Trägerorganisationen erhielten eine Antwort (31%), während nur jede fünfte Anfrage an Bundesländer (18%) und Fachgesellschaften (18%) beantwortet wurde. Weniger als jede zehnte Anfrage an das BMG (8%), Vertragspartner der Selbstverwaltung (6%) und die Bundesärztekammer (0%) erhielt eine Rückmeldung. Projektbezogene Rückmeldungen innerhalb eines Adressatenkreises waren oft widersprüchlich oder beschränkten sich auf den regionalen Wirkungsbereich.Diskussion und Schlussfolgerung Der Transferprozess zeigt deutliche strukturelle und prozessuale Hindernisse bezüglich der Überführung erfolgreich evaluierte Projekte. Für den Innovationsfonds ist jedoch entscheidend, ob bei positivem Projektergebnis eine realistische Chance besteht, die untersuchte Intervention erfolgreich in die Regelversorgung zu überführen, um eine möglichst effektive Verwendung der Fördermittel zu gewährleisten. Das DNVF empfiehlt eine stärkere Einbindung regelungskompetenter Institutionen, Veröffentlichungspflicht, strukturierte Moderation, Weiterentwicklung der Selektivverträge, Förderung von Implementierungsphasen und die Finanzierung projektübergreifender Forschung zu Versorgungsmodellen.

AB - Einleitung Der Innovationsfonds des G-BA fördert seit 2015 Projekte der Versorgungsforschung und neuer Versorgungsformen. Bis Ende 2022 wurden 211 Projekte im Bereich “Neue Versorgungsformen” gefördert. Ein zentrales Ziel ist der Praxistransfer erfolgreicher Projekte in die Regelversorgung. Dieser Beitrag analysiert die bisherigen Projekte hinsichtlich ihrer Umsetzung in die Regelversorgung anhand von Transferempfehlungen des Innovationsausschusses (IA).Methode Deskriptive Analyse aller bis zum 01. August 2023 im Förderbereich „Neue Versorgungsformen (NVF)“ abgeschlossenen Projekte mit Transferempfehlung. Darstellung nach Themenfeld, Projektlaufzeit und Zeitdauer bis zum Beschluss des IA, Einordnung und Anzahl der pro Projekt angesprochenen Institutionen und Organisationen (Adressaten), Anzahl der auf der Website des G-BA veröffentlichten Rückmeldungen, Antwortquoten pro Adressatengruppe sowie eine inhaltliche Klassifizierung und Interpretation exemplarischer Rückmeldungen. Formulierung von Handlungsempfehlungen anhand der Ergebnisse und deren Diskussion in einem Expert:innenworkshop.Ergebnisse Von 57 geförderten NVF-Projekten hatten 17 eine Transferempfehlung. Insgesamt 57 Rückmeldungen von 431 Adressaten wurden erhalten. Die Antwortquoten variierten erheblich. Ein Drittel der Anfragen an den G-BA und dessen Trägerorganisationen erhielten eine Antwort (31%), während nur jede fünfte Anfrage an Bundesländer (18%) und Fachgesellschaften (18%) beantwortet wurde. Weniger als jede zehnte Anfrage an das BMG (8%), Vertragspartner der Selbstverwaltung (6%) und die Bundesärztekammer (0%) erhielt eine Rückmeldung. Projektbezogene Rückmeldungen innerhalb eines Adressatenkreises waren oft widersprüchlich oder beschränkten sich auf den regionalen Wirkungsbereich.Diskussion und Schlussfolgerung Der Transferprozess zeigt deutliche strukturelle und prozessuale Hindernisse bezüglich der Überführung erfolgreich evaluierte Projekte. Für den Innovationsfonds ist jedoch entscheidend, ob bei positivem Projektergebnis eine realistische Chance besteht, die untersuchte Intervention erfolgreich in die Regelversorgung zu überführen, um eine möglichst effektive Verwendung der Fördermittel zu gewährleisten. Das DNVF empfiehlt eine stärkere Einbindung regelungskompetenter Institutionen, Veröffentlichungspflicht, strukturierte Moderation, Weiterentwicklung der Selektivverträge, Förderung von Implementierungsphasen und die Finanzierung projektübergreifender Forschung zu Versorgungsmodellen.

U2 - 10.1055/a-2270-3537

DO - 10.1055/a-2270-3537

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 38365218

VL - 86

SP - 451

EP - 462

JO - GESUNDHEITSWESEN

JF - GESUNDHEITSWESEN

SN - 0941-3790

IS - 6

ER -