Systemische Entzündung, „Sickness Behavior“ und Erwartungsprozesse

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Systemische Entzündung, „Sickness Behavior“ und Erwartungsprozesse : Welche Rolle spielen Erwartungen bei entzündungsassoziierten Symptomen? / Schmidt, Justine; Reinold, Johanna; Klinger, Regine; Benson, Sven.

In: SCHMERZ, Vol. 36, No. 3, 06.2022, p. 166-171.

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abstract = "HintergrundSystemische Entz{\"u}ndungsprozesse gehen mit unspezifischen k{\"o}rperlichen und psychischen Krankheitssymptomen einher, darunter Schmerz und affektbezogene Symptome. Diese immunvermittelten Symptome („Sickness Behavior“) beruhen auf der zentralnerv{\"o}sen Wirkung von Immunbotenstoffen wie proinflammatorischen Zytokinen und vermitteln bei akuten Entz{\"u}ndungsreaktionen, etwa nach einer Impfung oder Verletzung, ein adaptives Schonverhalten. Bei chronischen Entz{\"u}ndungsprozessen k{\"o}nnen die Symptome des Sickness Behavior jedoch zu Einschr{\"a}nkungen der Lebensqualit{\"a}t f{\"u}hren und zur Komorbidit{\"a}t bei chronischen Schmerzerkrankungen beitragen. Trotz der hohen klinischen Relevanz des Sickness Behavior wurden bisher psychologische Ans{\"a}tze zur Modulation der immunvermittelten Sickness-Symptome kaum untersucht. Einen Ansatz k{\"o}nnte die Nutzung von Erwartungseffekten bieten, da positive und negative Erwartungen (Placebo- bzw. Nocebo-Effekte) nachweislich einen Einfluss auf Schmerz und affektbezogene Symptome haben.Ziel der ArbeitIn dieser {\"U}bersichtsarbeit werden die immunologischen und psychobiologischen Faktoren, die zu Schmerz im Kontext des Sickness Behavior beitragen, zusammengefasst. Aufbauend wird diskutiert, wie durch positive und negative Erwartungen Sickness-Symptome beeinflusst werden k{\"o}nnen und welche biologischen und psychologischen Mechanismen dabei involviert sind. Ziel ist es, potenzielle Ansatzpunkte zur Optimierung von Erwartungen im Kontext immunvermittelter Sickness-Symptome zu identifizieren. Perspektivisch lassen sich darauf aufbauend Interventionen entwickeln, um diese Symptome zu reduzieren sowie die Wirkungen und Nebenwirkungen von immunassoziierten Therapien durch gezielte Erwartungsinduktionen im Rahmen der Kommunikation mit Patient:innen positiv zu beeinflussen.",
author = "Justine Schmidt and Johanna Reinold and Regine Klinger and Sven Benson",
note = "{\textcopyright} 2021. The Author(s).",
year = "2022",
month = jun,
doi = "10.1007/s00482-021-00602-0",
language = "Deutsch",
volume = "36",
pages = "166--171",
journal = "SCHMERZ",
issn = "0932-433X",
publisher = "Springer",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Systemische Entzündung, „Sickness Behavior“ und Erwartungsprozesse

T2 - Welche Rolle spielen Erwartungen bei entzündungsassoziierten Symptomen?

AU - Schmidt, Justine

AU - Reinold, Johanna

AU - Klinger, Regine

AU - Benson, Sven

N1 - © 2021. The Author(s).

PY - 2022/6

Y1 - 2022/6

N2 - HintergrundSystemische Entzündungsprozesse gehen mit unspezifischen körperlichen und psychischen Krankheitssymptomen einher, darunter Schmerz und affektbezogene Symptome. Diese immunvermittelten Symptome („Sickness Behavior“) beruhen auf der zentralnervösen Wirkung von Immunbotenstoffen wie proinflammatorischen Zytokinen und vermitteln bei akuten Entzündungsreaktionen, etwa nach einer Impfung oder Verletzung, ein adaptives Schonverhalten. Bei chronischen Entzündungsprozessen können die Symptome des Sickness Behavior jedoch zu Einschränkungen der Lebensqualität führen und zur Komorbidität bei chronischen Schmerzerkrankungen beitragen. Trotz der hohen klinischen Relevanz des Sickness Behavior wurden bisher psychologische Ansätze zur Modulation der immunvermittelten Sickness-Symptome kaum untersucht. Einen Ansatz könnte die Nutzung von Erwartungseffekten bieten, da positive und negative Erwartungen (Placebo- bzw. Nocebo-Effekte) nachweislich einen Einfluss auf Schmerz und affektbezogene Symptome haben.Ziel der ArbeitIn dieser Übersichtsarbeit werden die immunologischen und psychobiologischen Faktoren, die zu Schmerz im Kontext des Sickness Behavior beitragen, zusammengefasst. Aufbauend wird diskutiert, wie durch positive und negative Erwartungen Sickness-Symptome beeinflusst werden können und welche biologischen und psychologischen Mechanismen dabei involviert sind. Ziel ist es, potenzielle Ansatzpunkte zur Optimierung von Erwartungen im Kontext immunvermittelter Sickness-Symptome zu identifizieren. Perspektivisch lassen sich darauf aufbauend Interventionen entwickeln, um diese Symptome zu reduzieren sowie die Wirkungen und Nebenwirkungen von immunassoziierten Therapien durch gezielte Erwartungsinduktionen im Rahmen der Kommunikation mit Patient:innen positiv zu beeinflussen.

AB - HintergrundSystemische Entzündungsprozesse gehen mit unspezifischen körperlichen und psychischen Krankheitssymptomen einher, darunter Schmerz und affektbezogene Symptome. Diese immunvermittelten Symptome („Sickness Behavior“) beruhen auf der zentralnervösen Wirkung von Immunbotenstoffen wie proinflammatorischen Zytokinen und vermitteln bei akuten Entzündungsreaktionen, etwa nach einer Impfung oder Verletzung, ein adaptives Schonverhalten. Bei chronischen Entzündungsprozessen können die Symptome des Sickness Behavior jedoch zu Einschränkungen der Lebensqualität führen und zur Komorbidität bei chronischen Schmerzerkrankungen beitragen. Trotz der hohen klinischen Relevanz des Sickness Behavior wurden bisher psychologische Ansätze zur Modulation der immunvermittelten Sickness-Symptome kaum untersucht. Einen Ansatz könnte die Nutzung von Erwartungseffekten bieten, da positive und negative Erwartungen (Placebo- bzw. Nocebo-Effekte) nachweislich einen Einfluss auf Schmerz und affektbezogene Symptome haben.Ziel der ArbeitIn dieser Übersichtsarbeit werden die immunologischen und psychobiologischen Faktoren, die zu Schmerz im Kontext des Sickness Behavior beitragen, zusammengefasst. Aufbauend wird diskutiert, wie durch positive und negative Erwartungen Sickness-Symptome beeinflusst werden können und welche biologischen und psychologischen Mechanismen dabei involviert sind. Ziel ist es, potenzielle Ansatzpunkte zur Optimierung von Erwartungen im Kontext immunvermittelter Sickness-Symptome zu identifizieren. Perspektivisch lassen sich darauf aufbauend Interventionen entwickeln, um diese Symptome zu reduzieren sowie die Wirkungen und Nebenwirkungen von immunassoziierten Therapien durch gezielte Erwartungsinduktionen im Rahmen der Kommunikation mit Patient:innen positiv zu beeinflussen.

U2 - 10.1007/s00482-021-00602-0

DO - 10.1007/s00482-021-00602-0

M3 - SCORING: Review

C2 - 34714400

VL - 36

SP - 166

EP - 171

JO - SCHMERZ

JF - SCHMERZ

SN - 0932-433X

IS - 3

ER -