Selbst- und Fremdbeurteilung von Depressivität bei opioidabhängigen Patienten in Substitutionsbehandlung
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Selbst- und Fremdbeurteilung von Depressivität bei opioidabhängigen Patienten in Substitutionsbehandlung. / Reiß, Mona; Schulte, Bernd; Schmidt, Christiane Sybille; Carstens, Annina; Görne, Herbert; Kreibich, Renata; Tietje, Wieland; Weber, Bernd; Schnell, Thomas; Verthein, Uwe.
In: SUCHTTHERAPIE, Vol. 21, No. 01, 11.2020, p. 25-31.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - Selbst- und Fremdbeurteilung von Depressivität bei opioidabhängigen Patienten in Substitutionsbehandlung
AU - Reiß, Mona
AU - Schulte, Bernd
AU - Schmidt, Christiane Sybille
AU - Carstens, Annina
AU - Görne, Herbert
AU - Kreibich, Renata
AU - Tietje, Wieland
AU - Weber, Bernd
AU - Schnell, Thomas
AU - Verthein, Uwe
PY - 2020/11
Y1 - 2020/11
N2 - Hintergrund: Opioidabhängige sind häufig von psychischen Komorbiditäten, insbesondere affektiven Störungen wie Depressionen betroffen. Die Diagnostik und Behandlung von depressiven Störungen in der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger stellen eine besondere Herausforderung dar. Dabei besteht die Gefahr, dass ein Teil der Patienten mit depressiven Symptomen unterversorgt bleibt.Ziel: Die Studie untersucht das Ausmaß depressiver Symptome bei opioidabhängigen Patienten in einer Substitutionsbehandlung und prüft die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbeurteilungen durch den Patienten und den jeweiligen substituierenden Arzt.Methoden: Zeitgleiche Fragebogenerhebung in 6 substituierenden Einrichtungen in Hamburg, Bremen und Kassel. Die Selbstbeurteilung zum Ausmaß von depressiven Symptomen erfolgte bei den Patienten mittels Beck Depressionsinventar (BDI-II). Zeitgleich wurden die substituierenden Ärzte anhand der Hamilton Depressions-Skala (HAMD) zur Beurteilung der depressiven Symptombelastung ihrer Patienten befragt.Ergebnisse: Opioidabhängige Patienten in Substitutionstherapie sind häufig in einem klinisch relevanten Ausmaß von depressiven Symptomen betroffen. Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen den Instrumenten in 4 kategorialen Ausprägungen bestätigt werden. Im Vergleich zur Selbstbeurteilung schätzten die Ärzte die depressive Belastung ihrer Patienten als weniger schwer ein.Schlussfolgerung: Die beiden verwendeten Instrumente sind geeignet, die Diagnostik von depressiven Symptomen bei Opioidabhängigen in Substitutionstherapie zu unterstützen, wobei die Fremdbeurteilung durch die substituierenden Ärzte zurückhaltender ausfällt. Die Studienergebnisse verweisen auf die hohe Relevanz der Diagnostik depressiver Symptomatik unter Opioid-Substituierten, um ggf. geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
AB - Hintergrund: Opioidabhängige sind häufig von psychischen Komorbiditäten, insbesondere affektiven Störungen wie Depressionen betroffen. Die Diagnostik und Behandlung von depressiven Störungen in der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger stellen eine besondere Herausforderung dar. Dabei besteht die Gefahr, dass ein Teil der Patienten mit depressiven Symptomen unterversorgt bleibt.Ziel: Die Studie untersucht das Ausmaß depressiver Symptome bei opioidabhängigen Patienten in einer Substitutionsbehandlung und prüft die Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbeurteilungen durch den Patienten und den jeweiligen substituierenden Arzt.Methoden: Zeitgleiche Fragebogenerhebung in 6 substituierenden Einrichtungen in Hamburg, Bremen und Kassel. Die Selbstbeurteilung zum Ausmaß von depressiven Symptomen erfolgte bei den Patienten mittels Beck Depressionsinventar (BDI-II). Zeitgleich wurden die substituierenden Ärzte anhand der Hamilton Depressions-Skala (HAMD) zur Beurteilung der depressiven Symptombelastung ihrer Patienten befragt.Ergebnisse: Opioidabhängige Patienten in Substitutionstherapie sind häufig in einem klinisch relevanten Ausmaß von depressiven Symptomen betroffen. Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen den Instrumenten in 4 kategorialen Ausprägungen bestätigt werden. Im Vergleich zur Selbstbeurteilung schätzten die Ärzte die depressive Belastung ihrer Patienten als weniger schwer ein.Schlussfolgerung: Die beiden verwendeten Instrumente sind geeignet, die Diagnostik von depressiven Symptomen bei Opioidabhängigen in Substitutionstherapie zu unterstützen, wobei die Fremdbeurteilung durch die substituierenden Ärzte zurückhaltender ausfällt. Die Studienergebnisse verweisen auf die hohe Relevanz der Diagnostik depressiver Symptomatik unter Opioid-Substituierten, um ggf. geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 21
SP - 25
EP - 31
JO - SUCHTTHERAPIE
JF - SUCHTTHERAPIE
SN - 1439-9903
IS - 01
ER -