Seeing others is believing – Analgetische Placeboeffekte durch Beobachtungslernen?

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Seeing others is believing – Analgetische Placeboeffekte durch Beobachtungslernen? / Schwartz, Marie; Stuhlreyer, J; Klinger, R.

In: SCHMERZ, Vol. 36, No. 3, 06.2022, p. 196-204.

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title = "Seeing others is believing – Analgetische Placeboeffekte durch Beobachtungslernen?",
abstract = "HintergrundEs gibt viele Studien zur Placeboanalgesie und deren zugrundliegenden Wirkmechanismen, die eine Behandlung von Patient:innen mit chronischen Schmerzen signifikant verbessern k{\"o}nnen. Beobachtungslernen als ein Wirkmechanismus wurde hingegen noch wenig untersucht.FragestellungDas Ziel der Arbeit ist es, einen {\"U}berblick {\"u}ber die aktuelle Forschungslage zu Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen zu geben. Dabei soll gekl{\"a}rt werden, ob Beobachtungslernen {\"u}berhaupt einen signifikanten Placeboeffekt ausl{\"o}sen kann und durch welche Faktoren dieses Lernen beeinflusst wird.Material und MethodenDaf{\"u}r wurden die Forschungsdatenbanken nach Studien zur Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen durchsucht.ErgebnisseNach der Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien verblieben 12 Studien. Es gab nur eine Studie, die an Patient:innen mit chronischen Schmerzen durchgef{\"u}hrt wurde. Die geringe Anzahl an Studien l{\"a}sst noch keine allgemeing{\"u}ltigen Aussagen zu, aber es gibt erste Hinweise f{\"u}r die folgenden Aussagen: Beobachtungslernen von Placeboeffekten ist unter Laborbedingungen m{\"o}glich und eine Aufmerksamkeitslenkung ist wichtig. Die Effektst{\"a}rken reichen von klein bis gro{\ss}. Die Effekte von klassischer Konditionierung und Beobachtungslernen sind vergleichbar. Live-Modelle, Videoaufnahmen und Bilder l{\"o}sen {\"a}hnliche Effekte aus. Beobachtungslernen f{\"u}hrt zu einer Erwartungs{\"a}nderung.DiskussionDie vorliegende Evidenz liefert die Grundlage daf{\"u}r, dass theoretisch und auch praktisch klinisch signifikante Effekte m{\"o}glich sind. Weitere Studien sind n{\"o}tig, um diese Aussagen verl{\"a}sslich auch auf chronische Schmerzpatient:innen zu beziehen.",
author = "Marie Schwartz and J Stuhlreyer and R Klinger",
note = "{\textcopyright} 2022. The Author(s).",
year = "2022",
month = jun,
doi = "10.1007/s00482-022-00646-w",
language = "Deutsch",
volume = "36",
pages = "196--204",
journal = "SCHMERZ",
issn = "0932-433X",
publisher = "Springer",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Seeing others is believing – Analgetische Placeboeffekte durch Beobachtungslernen?

AU - Schwartz, Marie

AU - Stuhlreyer, J

AU - Klinger, R

N1 - © 2022. The Author(s).

PY - 2022/6

Y1 - 2022/6

N2 - HintergrundEs gibt viele Studien zur Placeboanalgesie und deren zugrundliegenden Wirkmechanismen, die eine Behandlung von Patient:innen mit chronischen Schmerzen signifikant verbessern können. Beobachtungslernen als ein Wirkmechanismus wurde hingegen noch wenig untersucht.FragestellungDas Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen zu geben. Dabei soll geklärt werden, ob Beobachtungslernen überhaupt einen signifikanten Placeboeffekt auslösen kann und durch welche Faktoren dieses Lernen beeinflusst wird.Material und MethodenDafür wurden die Forschungsdatenbanken nach Studien zur Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen durchsucht.ErgebnisseNach der Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien verblieben 12 Studien. Es gab nur eine Studie, die an Patient:innen mit chronischen Schmerzen durchgeführt wurde. Die geringe Anzahl an Studien lässt noch keine allgemeingültigen Aussagen zu, aber es gibt erste Hinweise für die folgenden Aussagen: Beobachtungslernen von Placeboeffekten ist unter Laborbedingungen möglich und eine Aufmerksamkeitslenkung ist wichtig. Die Effektstärken reichen von klein bis groß. Die Effekte von klassischer Konditionierung und Beobachtungslernen sind vergleichbar. Live-Modelle, Videoaufnahmen und Bilder lösen ähnliche Effekte aus. Beobachtungslernen führt zu einer Erwartungsänderung.DiskussionDie vorliegende Evidenz liefert die Grundlage dafür, dass theoretisch und auch praktisch klinisch signifikante Effekte möglich sind. Weitere Studien sind nötig, um diese Aussagen verlässlich auch auf chronische Schmerzpatient:innen zu beziehen.

AB - HintergrundEs gibt viele Studien zur Placeboanalgesie und deren zugrundliegenden Wirkmechanismen, die eine Behandlung von Patient:innen mit chronischen Schmerzen signifikant verbessern können. Beobachtungslernen als ein Wirkmechanismus wurde hingegen noch wenig untersucht.FragestellungDas Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die aktuelle Forschungslage zu Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen zu geben. Dabei soll geklärt werden, ob Beobachtungslernen überhaupt einen signifikanten Placeboeffekt auslösen kann und durch welche Faktoren dieses Lernen beeinflusst wird.Material und MethodenDafür wurden die Forschungsdatenbanken nach Studien zur Placeboanalgesie durch Beobachtungslernen durchsucht.ErgebnisseNach der Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien verblieben 12 Studien. Es gab nur eine Studie, die an Patient:innen mit chronischen Schmerzen durchgeführt wurde. Die geringe Anzahl an Studien lässt noch keine allgemeingültigen Aussagen zu, aber es gibt erste Hinweise für die folgenden Aussagen: Beobachtungslernen von Placeboeffekten ist unter Laborbedingungen möglich und eine Aufmerksamkeitslenkung ist wichtig. Die Effektstärken reichen von klein bis groß. Die Effekte von klassischer Konditionierung und Beobachtungslernen sind vergleichbar. Live-Modelle, Videoaufnahmen und Bilder lösen ähnliche Effekte aus. Beobachtungslernen führt zu einer Erwartungsänderung.DiskussionDie vorliegende Evidenz liefert die Grundlage dafür, dass theoretisch und auch praktisch klinisch signifikante Effekte möglich sind. Weitere Studien sind nötig, um diese Aussagen verlässlich auch auf chronische Schmerzpatient:innen zu beziehen.

U2 - 10.1007/s00482-022-00646-w

DO - 10.1007/s00482-022-00646-w

M3 - SCORING: Review

C2 - 35419736

VL - 36

SP - 196

EP - 204

JO - SCHMERZ

JF - SCHMERZ

SN - 0932-433X

IS - 3

ER -