Schule oder Elternhaus – wo kann, darf und sollte Sexualaufklärung stattfinden?

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Schule oder Elternhaus – wo kann, darf und sollte Sexualaufklärung stattfinden? / Matthiesen, Silja; Wiessner, Christian; Böhm, Maika.

In: Z SOZIOL ERZIEH SOZI, No. 3, 08.08.2022, p. 294-311.

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title = "Schule oder Elternhaus – wo kann, darf und sollte Sexualaufkl{\"a}rung stattfinden?",
abstract = "Sexualaufkl{\"a}rung findet im Spannungsfeld zwischen dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Bildungsauftrag des Staates statt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer repr{\"a}sentativen Bev{\"o}lkerungsstichprobe erstmalig f{\"u}r die Erwachsenenbev{\"o}lkerung in Deutschland die Erfahrungen mit famili{\"a}rer und schulischer Sexualaufkl{\"a}rung retrospektiv zu untersuchen. Daf{\"u}r wird im Vergleich verschiedener Altersgruppen analysiert, ob schulische und/oder famili{\"a}re Sexualaufkl{\"a}rung {\"u}berhaupt stattgefunden hat, welche sexuellen Themen und welche Personen der Sexualaufkl{\"a}rung wichtig waren und wie die subjektive Zufriedenheit mit den Informationen in Abh{\"a}ngigkeit von soziodemografischen Variablen einzusch{\"a}tzen ist. Hierf{\"u}r werden Daten der aktuellen GeSiD-Studie zu „Gesundheit und Sexualit{\"a}t in Deutschland“ ausgewertet: 4.955 Personen im Alter von 18-75 Jahren wurden per Face-to-Face-Interview befragt. Als Auswahlverfahren wurde eine bundesweite zweifach geschichtete Zufallsstichprobe gezogen; die Teilnahmequote betrug 30,2 %. Es zeigt sich, dass sowohl famili{\"a}re als auch schulische Sexualaufkl{\"a}rung im Untersuchungszeitraum stark zugenommen hat und von den Befragten der j{\"u}ngeren Generationen auch deutlich positiver bewertet wird. Kritisch anzumerken bleibt, dass das Spektrum der vermittelten Themen weiterhin auf den Reproduktionsaspekt der Sexualit{\"a}t verengt bleibt, w{\"a}hrend wichtige Aspekte der sexuellen Gesundheit wie Informationen zu unterschiedlichen sexuellen Praktiken, zur Lustdimension der Sexualit{\"a}t und zu sexuell {\"u}bertragbaren Infektionen (STI) zu selten im schulischen Kontext vermittelt werden. ",
author = "Silja Matthiesen and Christian Wiessner and Maika B{\"o}hm",
year = "2022",
month = aug,
day = "8",
language = "Deutsch",
pages = "294--311",
journal = "Z SOZIOL ERZIEH SOZI",
issn = "1436-1957",
publisher = "Beltz Juventa",
number = "3",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Schule oder Elternhaus – wo kann, darf und sollte Sexualaufklärung stattfinden?

AU - Matthiesen, Silja

AU - Wiessner, Christian

AU - Böhm, Maika

PY - 2022/8/8

Y1 - 2022/8/8

N2 - Sexualaufklärung findet im Spannungsfeld zwischen dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Bildungsauftrag des Staates statt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe erstmalig für die Erwachsenenbevölkerung in Deutschland die Erfahrungen mit familiärer und schulischer Sexualaufklärung retrospektiv zu untersuchen. Dafür wird im Vergleich verschiedener Altersgruppen analysiert, ob schulische und/oder familiäre Sexualaufklärung überhaupt stattgefunden hat, welche sexuellen Themen und welche Personen der Sexualaufklärung wichtig waren und wie die subjektive Zufriedenheit mit den Informationen in Abhängigkeit von soziodemografischen Variablen einzuschätzen ist. Hierfür werden Daten der aktuellen GeSiD-Studie zu „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ ausgewertet: 4.955 Personen im Alter von 18-75 Jahren wurden per Face-to-Face-Interview befragt. Als Auswahlverfahren wurde eine bundesweite zweifach geschichtete Zufallsstichprobe gezogen; die Teilnahmequote betrug 30,2 %. Es zeigt sich, dass sowohl familiäre als auch schulische Sexualaufklärung im Untersuchungszeitraum stark zugenommen hat und von den Befragten der jüngeren Generationen auch deutlich positiver bewertet wird. Kritisch anzumerken bleibt, dass das Spektrum der vermittelten Themen weiterhin auf den Reproduktionsaspekt der Sexualität verengt bleibt, während wichtige Aspekte der sexuellen Gesundheit wie Informationen zu unterschiedlichen sexuellen Praktiken, zur Lustdimension der Sexualität und zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) zu selten im schulischen Kontext vermittelt werden.

AB - Sexualaufklärung findet im Spannungsfeld zwischen dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Bildungsauftrag des Staates statt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe erstmalig für die Erwachsenenbevölkerung in Deutschland die Erfahrungen mit familiärer und schulischer Sexualaufklärung retrospektiv zu untersuchen. Dafür wird im Vergleich verschiedener Altersgruppen analysiert, ob schulische und/oder familiäre Sexualaufklärung überhaupt stattgefunden hat, welche sexuellen Themen und welche Personen der Sexualaufklärung wichtig waren und wie die subjektive Zufriedenheit mit den Informationen in Abhängigkeit von soziodemografischen Variablen einzuschätzen ist. Hierfür werden Daten der aktuellen GeSiD-Studie zu „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ ausgewertet: 4.955 Personen im Alter von 18-75 Jahren wurden per Face-to-Face-Interview befragt. Als Auswahlverfahren wurde eine bundesweite zweifach geschichtete Zufallsstichprobe gezogen; die Teilnahmequote betrug 30,2 %. Es zeigt sich, dass sowohl familiäre als auch schulische Sexualaufklärung im Untersuchungszeitraum stark zugenommen hat und von den Befragten der jüngeren Generationen auch deutlich positiver bewertet wird. Kritisch anzumerken bleibt, dass das Spektrum der vermittelten Themen weiterhin auf den Reproduktionsaspekt der Sexualität verengt bleibt, während wichtige Aspekte der sexuellen Gesundheit wie Informationen zu unterschiedlichen sexuellen Praktiken, zur Lustdimension der Sexualität und zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) zu selten im schulischen Kontext vermittelt werden.

UR - https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/zeitschriften/zeitschrift_fuer_soziologie_der_erziehung_und_sozialisation/artikel/49313-schule-oder-elternhaus-wo-kann-darf-und-sollte-sexualaufklaerung-stattfinden.html

UR - https://content-select.com/de/portal/media/view/62ebfa98-b034-45b0-969a-03c48677ec64

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

SP - 294

EP - 311

JO - Z SOZIOL ERZIEH SOZI

JF - Z SOZIOL ERZIEH SOZI

SN - 1436-1957

IS - 3

ER -