Rheumatologische Versorgung in Deutschland

Standard

Rheumatologische Versorgung in Deutschland : Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie 2024. / Braun, J; Albrecht, K; Callhoff, J; Haase, I; Krause, A; Lakomek, H-J; Meyer-Olson, D; Schmale-Grede, R; Wagner, U; Zeidler, J; Zinke, S; Voormann, A; Specker, C; Kommission Versorgung der DGRh.

In: Z RHEUMATOL, Vol. 83, No. Suppl 2, 08.2024, p. 249-284.

Research output: SCORING: Contribution to journalGuideline, recommendation, statementResearchpeer-review

Harvard

Braun, J, Albrecht, K, Callhoff, J, Haase, I, Krause, A, Lakomek, H-J, Meyer-Olson, D, Schmale-Grede, R, Wagner, U, Zeidler, J, Zinke, S, Voormann, A, Specker, C & Kommission Versorgung der DGRh 2024, 'Rheumatologische Versorgung in Deutschland: Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie 2024', Z RHEUMATOL, vol. 83, no. Suppl 2, pp. 249-284. https://doi.org/10.1007/s00393-024-01539-2

APA

Braun, J., Albrecht, K., Callhoff, J., Haase, I., Krause, A., Lakomek, H-J., Meyer-Olson, D., Schmale-Grede, R., Wagner, U., Zeidler, J., Zinke, S., Voormann, A., Specker, C., & Kommission Versorgung der DGRh (2024). Rheumatologische Versorgung in Deutschland: Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie 2024. Z RHEUMATOL, 83(Suppl 2), 249-284. https://doi.org/10.1007/s00393-024-01539-2

Vancouver

Bibtex

@article{f897de6db5704ee79a0db814c988bc78,
title = "Rheumatologische Versorgung in Deutschland: Memorandum der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Rheumatologie und Klinische Immunologie 2024",
abstract = "HintergrundDie Rheumatologie in Deutschland steht vor gro{\ss}en Herausforderungen: der Bedarf an rheumatologischer Versorgung steigt und kann aus Kapazit{\"a}tsgr{\"u}nden bereits jetzt in einigen Regionen nicht mehr gedeckt werden. Zu viele Menschen mit einer entz{\"u}ndlich-rheumatischen Erkrankung (ERE) m{\"u}ssen auf eine angemessene Versorgung verzichten oder erhalten diese zu sp{\"a}t. Die 4. Neuauflage des Memorandums der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. (DGRh) informiert {\"u}ber die rheumatologische Versorgung in Deutschland. Es wurde unter F{\"u}hrung der DGRh mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh), dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) erstellt.MethodenDas Memorandum beschreibt den aktuellen Stand und die Entwicklung folgender Bereiche: Anzahl der Personen mit ERE, ambulante, station{\"a}re und rehabilitative Versorgungsstrukturen, Anzahl an Fach{\"a}rzt:innen f{\"u}r Rheumatologie, Aus- und Weiterbildung, Versorgungsqualit{\"a}t, gesundheits{\"o}konomische Aspekte und digitale Versorgungskonzepte. Vorschl{\"a}ge f{\"u}r gesundheitspolitische Ma{\ss}nahmen zur Sicherung der rheumatologischen Versorgung werden dargestellt.ErgebnissePr{\"a}valenz: Etwa 1,8 Mio. Erwachsene in Deutschland haben eine ERE. Die Pr{\"a}valenz steigt aus verschiedenen Gr{\"u}nden: Ver{\"a}nderungen der Altersstruktur der Bev{\"o}lkerung, verbesserte Diagnostik und Therapie mit l{\"a}ngerem {\"U}berleben.Versorgungsstrukturen: Neben der regul{\"a}ren kassen{\"a}rztlichen Versorgung hat sich die ambulante spezialfach{\"a}rztliche Versorgung (ASV) als sektoren{\"u}bergreifendes Versorgungsmodell etabliert. Krankenh{\"a}user k{\"o}nnen sich seit 2020 als rheumatologische Zentren zertifizieren lassen, was strukturelle Weiterentwicklungen erm{\"o}glicht.Fach{\"a}rzt:innen (F{\"A}) f{\"u}r Rheumatologie: Zum 31.12.2023 waren in Deutschland 1164 F{\"A} f{\"u}r Rheumatologie berufst{\"a}tig. Vertrags{\"a}rztlich waren dies 715 F{\"A}, davon 39 % angestellt. In Krankenh{\"a}usern waren 39 % der F{\"A} in Teilzeit t{\"a}tig. F{\"u}r eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung ben{\"o}tigen wir mindestens 2 F{\"A} f{\"u}r Rheumatologie pro 100.000 Erwachsene, das sind rund 1400. Es fehlen also allein im ambulanten Bereich zum jetzigen Zeitpunkt etwa 700 F{\"A} f{\"u}r Rheumatologie. Von allen berufst{\"a}tigen F{\"A} sind 30 % derzeit 60 Jahre und {\"a}lter.{\"A}rztliche Ausbildung: Nur 10 von 38 (26 %) staatlichen Universit{\"a}ten verf{\"u}gen {\"u}ber einen eigenst{\"a}ndigen rheumatologischen Lehrstuhl. Dar{\"u}ber hinaus sind 11 rheumatologisch gef{\"u}hrte Abteilungen einem nicht-rheumatologischen Lehrstuhl untergeordnet. Nur 16 von 36 Fakult{\"a}ten erf{\"u}llten in der RISA III-Studie die empfohlene Mindestzahl an Pflichtstunden studentischer rheumatologischer Lehre.Rheumatologische Weiterbildung: Die j{\"a}hrlichen Weiterbildungsabschl{\"u}sse f{\"u}r Rheumatologie decken nicht den Bedarf an rheumatologischen F{\"A}, der durch steigende Arbeitsbelastung, reduzierte Kapazit{\"a}ten durch Pensionierung und zunehmende Teilzeitt{\"a}tigkeit noch zunimmt.Versorgungsqualit{\"a}t: Rheuma-Betroffene haben seit Einf{\"u}hrung hochwirksamer Medikamente eine deutlich bessere Aussicht auf eine Remission ihrer Erkrankung. Bei fr{\"u}hzeitiger ad{\"a}quater Therapie ist die Lebensf{\"u}hrung vieler Betroffener kaum noch eingeschr{\"a}nkt. Die Wartezeit auf eine rheumatologische Erstvorstellung betr{\"a}gt aber oft mehr als 3 Monate. Qualit{\"a}tsziel ist eine Vorstellung innerhalb der ersten 6 Wochen nach Symptombeginn. Fr{\"u}hsprechstunden, Delegation {\"a}rztlicher Leistungen, strukturierte Patientenschulungen und digitale Versorgungskonzepte wurden positiv evaluiert, sind aber nicht finanziell gedeckt.Kosten: Die j{\"a}hrlichen Gesamtkosten allein f{\"u}r entz{\"u}ndliche Gelenkerkrankungen belaufen sich auf etwa 3 Mrd. €. Die direkten Kosten sind seit Einf{\"u}hrung der Biologika deutlich gestiegen, w{\"a}hrend indirekte Kosten f{\"u}r Krankschreibung, Erwerbsunf{\"a}higkeit und station{\"a}re Aufenthalte gesunken sind.FazitKernforderungen dieses Memorandums sind: die deutliche und nachhaltige Steigerung der Zahl von Weiterbildungsstellen im ambulanten und station{\"a}ren Bereich, die Schaffung von Lehrst{\"u}hlen oder mindestens eigenst{\"a}ndigen Abteilungen f{\"u}r Rheumatologie an allen Universit{\"a}ten sowie die weitere Umsetzung neuer und sektoren{\"u}bergreifender Versorgungsformen. Dies stellt eine bedarfsgerechte, moderne rheumatologische Versorgung f{\"u}r alle Betroffenen auch in Zukunft sicher.",
keywords = "Germany, Rheumatology/education, Rheumatic Diseases/therapy, Humans, Societies, Medical, Allergy and Immunology/education, Delivery of Health Care, Forecasting",
author = "J Braun and K Albrecht and J Callhoff and I Haase and A Krause and H-J Lakomek and D Meyer-Olson and R Schmale-Grede and U Wagner and J Zeidler and S Zinke and A Voormann and C Specker and {Kommission Versorgung der DGRh}",
note = "{\textcopyright} 2024. Deutsche Gesellschaft f{\"u}r Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V. (DGRh) Published by Springer Medizin Verlag GmbH. All rights reserved.",
year = "2024",
month = aug,
doi = "10.1007/s00393-024-01539-2",
language = "Deutsch",
volume = "83",
pages = "249--284",
journal = "Z RHEUMATOL",
issn = "0340-1855",
publisher = "D. Steinkopff-Verlag",
number = "Suppl 2",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Rheumatologische Versorgung in Deutschland

T2 - Memorandum der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie 2024

AU - Braun, J

AU - Albrecht, K

AU - Callhoff, J

AU - Haase, I

AU - Krause, A

AU - Lakomek, H-J

AU - Meyer-Olson, D

AU - Schmale-Grede, R

AU - Wagner, U

AU - Zeidler, J

AU - Zinke, S

AU - Voormann, A

AU - Specker, C

AU - Kommission Versorgung der DGRh

N1 - © 2024. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V. (DGRh) Published by Springer Medizin Verlag GmbH. All rights reserved.

PY - 2024/8

Y1 - 2024/8

N2 - HintergrundDie Rheumatologie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: der Bedarf an rheumatologischer Versorgung steigt und kann aus Kapazitätsgründen bereits jetzt in einigen Regionen nicht mehr gedeckt werden. Zu viele Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung (ERE) müssen auf eine angemessene Versorgung verzichten oder erhalten diese zu spät. Die 4. Neuauflage des Memorandums der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. (DGRh) informiert über die rheumatologische Versorgung in Deutschland. Es wurde unter Führung der DGRh mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh), dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) erstellt.MethodenDas Memorandum beschreibt den aktuellen Stand und die Entwicklung folgender Bereiche: Anzahl der Personen mit ERE, ambulante, stationäre und rehabilitative Versorgungsstrukturen, Anzahl an Fachärzt:innen für Rheumatologie, Aus- und Weiterbildung, Versorgungsqualität, gesundheitsökonomische Aspekte und digitale Versorgungskonzepte. Vorschläge für gesundheitspolitische Maßnahmen zur Sicherung der rheumatologischen Versorgung werden dargestellt.ErgebnissePrävalenz: Etwa 1,8 Mio. Erwachsene in Deutschland haben eine ERE. Die Prävalenz steigt aus verschiedenen Gründen: Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung, verbesserte Diagnostik und Therapie mit längerem Überleben.Versorgungsstrukturen: Neben der regulären kassenärztlichen Versorgung hat sich die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) als sektorenübergreifendes Versorgungsmodell etabliert. Krankenhäuser können sich seit 2020 als rheumatologische Zentren zertifizieren lassen, was strukturelle Weiterentwicklungen ermöglicht.Fachärzt:innen (FÄ) für Rheumatologie: Zum 31.12.2023 waren in Deutschland 1164 FÄ für Rheumatologie berufstätig. Vertragsärztlich waren dies 715 FÄ, davon 39 % angestellt. In Krankenhäusern waren 39 % der FÄ in Teilzeit tätig. Für eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung benötigen wir mindestens 2 FÄ für Rheumatologie pro 100.000 Erwachsene, das sind rund 1400. Es fehlen also allein im ambulanten Bereich zum jetzigen Zeitpunkt etwa 700 FÄ für Rheumatologie. Von allen berufstätigen FÄ sind 30 % derzeit 60 Jahre und älter.Ärztliche Ausbildung: Nur 10 von 38 (26 %) staatlichen Universitäten verfügen über einen eigenständigen rheumatologischen Lehrstuhl. Darüber hinaus sind 11 rheumatologisch geführte Abteilungen einem nicht-rheumatologischen Lehrstuhl untergeordnet. Nur 16 von 36 Fakultäten erfüllten in der RISA III-Studie die empfohlene Mindestzahl an Pflichtstunden studentischer rheumatologischer Lehre.Rheumatologische Weiterbildung: Die jährlichen Weiterbildungsabschlüsse für Rheumatologie decken nicht den Bedarf an rheumatologischen FÄ, der durch steigende Arbeitsbelastung, reduzierte Kapazitäten durch Pensionierung und zunehmende Teilzeittätigkeit noch zunimmt.Versorgungsqualität: Rheuma-Betroffene haben seit Einführung hochwirksamer Medikamente eine deutlich bessere Aussicht auf eine Remission ihrer Erkrankung. Bei frühzeitiger adäquater Therapie ist die Lebensführung vieler Betroffener kaum noch eingeschränkt. Die Wartezeit auf eine rheumatologische Erstvorstellung beträgt aber oft mehr als 3 Monate. Qualitätsziel ist eine Vorstellung innerhalb der ersten 6 Wochen nach Symptombeginn. Frühsprechstunden, Delegation ärztlicher Leistungen, strukturierte Patientenschulungen und digitale Versorgungskonzepte wurden positiv evaluiert, sind aber nicht finanziell gedeckt.Kosten: Die jährlichen Gesamtkosten allein für entzündliche Gelenkerkrankungen belaufen sich auf etwa 3 Mrd. €. Die direkten Kosten sind seit Einführung der Biologika deutlich gestiegen, während indirekte Kosten für Krankschreibung, Erwerbsunfähigkeit und stationäre Aufenthalte gesunken sind.FazitKernforderungen dieses Memorandums sind: die deutliche und nachhaltige Steigerung der Zahl von Weiterbildungsstellen im ambulanten und stationären Bereich, die Schaffung von Lehrstühlen oder mindestens eigenständigen Abteilungen für Rheumatologie an allen Universitäten sowie die weitere Umsetzung neuer und sektorenübergreifender Versorgungsformen. Dies stellt eine bedarfsgerechte, moderne rheumatologische Versorgung für alle Betroffenen auch in Zukunft sicher.

AB - HintergrundDie Rheumatologie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: der Bedarf an rheumatologischer Versorgung steigt und kann aus Kapazitätsgründen bereits jetzt in einigen Regionen nicht mehr gedeckt werden. Zu viele Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung (ERE) müssen auf eine angemessene Versorgung verzichten oder erhalten diese zu spät. Die 4. Neuauflage des Memorandums der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. (DGRh) informiert über die rheumatologische Versorgung in Deutschland. Es wurde unter Führung der DGRh mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh), dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), der Deutschen Rheuma-Liga (DRL) und dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) erstellt.MethodenDas Memorandum beschreibt den aktuellen Stand und die Entwicklung folgender Bereiche: Anzahl der Personen mit ERE, ambulante, stationäre und rehabilitative Versorgungsstrukturen, Anzahl an Fachärzt:innen für Rheumatologie, Aus- und Weiterbildung, Versorgungsqualität, gesundheitsökonomische Aspekte und digitale Versorgungskonzepte. Vorschläge für gesundheitspolitische Maßnahmen zur Sicherung der rheumatologischen Versorgung werden dargestellt.ErgebnissePrävalenz: Etwa 1,8 Mio. Erwachsene in Deutschland haben eine ERE. Die Prävalenz steigt aus verschiedenen Gründen: Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung, verbesserte Diagnostik und Therapie mit längerem Überleben.Versorgungsstrukturen: Neben der regulären kassenärztlichen Versorgung hat sich die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) als sektorenübergreifendes Versorgungsmodell etabliert. Krankenhäuser können sich seit 2020 als rheumatologische Zentren zertifizieren lassen, was strukturelle Weiterentwicklungen ermöglicht.Fachärzt:innen (FÄ) für Rheumatologie: Zum 31.12.2023 waren in Deutschland 1164 FÄ für Rheumatologie berufstätig. Vertragsärztlich waren dies 715 FÄ, davon 39 % angestellt. In Krankenhäusern waren 39 % der FÄ in Teilzeit tätig. Für eine bedarfsgerechte ambulante Versorgung benötigen wir mindestens 2 FÄ für Rheumatologie pro 100.000 Erwachsene, das sind rund 1400. Es fehlen also allein im ambulanten Bereich zum jetzigen Zeitpunkt etwa 700 FÄ für Rheumatologie. Von allen berufstätigen FÄ sind 30 % derzeit 60 Jahre und älter.Ärztliche Ausbildung: Nur 10 von 38 (26 %) staatlichen Universitäten verfügen über einen eigenständigen rheumatologischen Lehrstuhl. Darüber hinaus sind 11 rheumatologisch geführte Abteilungen einem nicht-rheumatologischen Lehrstuhl untergeordnet. Nur 16 von 36 Fakultäten erfüllten in der RISA III-Studie die empfohlene Mindestzahl an Pflichtstunden studentischer rheumatologischer Lehre.Rheumatologische Weiterbildung: Die jährlichen Weiterbildungsabschlüsse für Rheumatologie decken nicht den Bedarf an rheumatologischen FÄ, der durch steigende Arbeitsbelastung, reduzierte Kapazitäten durch Pensionierung und zunehmende Teilzeittätigkeit noch zunimmt.Versorgungsqualität: Rheuma-Betroffene haben seit Einführung hochwirksamer Medikamente eine deutlich bessere Aussicht auf eine Remission ihrer Erkrankung. Bei frühzeitiger adäquater Therapie ist die Lebensführung vieler Betroffener kaum noch eingeschränkt. Die Wartezeit auf eine rheumatologische Erstvorstellung beträgt aber oft mehr als 3 Monate. Qualitätsziel ist eine Vorstellung innerhalb der ersten 6 Wochen nach Symptombeginn. Frühsprechstunden, Delegation ärztlicher Leistungen, strukturierte Patientenschulungen und digitale Versorgungskonzepte wurden positiv evaluiert, sind aber nicht finanziell gedeckt.Kosten: Die jährlichen Gesamtkosten allein für entzündliche Gelenkerkrankungen belaufen sich auf etwa 3 Mrd. €. Die direkten Kosten sind seit Einführung der Biologika deutlich gestiegen, während indirekte Kosten für Krankschreibung, Erwerbsunfähigkeit und stationäre Aufenthalte gesunken sind.FazitKernforderungen dieses Memorandums sind: die deutliche und nachhaltige Steigerung der Zahl von Weiterbildungsstellen im ambulanten und stationären Bereich, die Schaffung von Lehrstühlen oder mindestens eigenständigen Abteilungen für Rheumatologie an allen Universitäten sowie die weitere Umsetzung neuer und sektorenübergreifender Versorgungsformen. Dies stellt eine bedarfsgerechte, moderne rheumatologische Versorgung für alle Betroffenen auch in Zukunft sicher.

KW - Germany

KW - Rheumatology/education

KW - Rheumatic Diseases/therapy

KW - Humans

KW - Societies, Medical

KW - Allergy and Immunology/education

KW - Delivery of Health Care

KW - Forecasting

U2 - 10.1007/s00393-024-01539-2

DO - 10.1007/s00393-024-01539-2

M3 - Leitlinie, Empfehlung, Stellungnahme

C2 - 39136764

VL - 83

SP - 249

EP - 284

JO - Z RHEUMATOL

JF - Z RHEUMATOL

SN - 0340-1855

IS - Suppl 2

ER -