Reoperation oder Valve-in-Valve-TAVI?

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Reoperation oder Valve-in-Valve-TAVI? Therapie degenerierter, biologischer Aortenklappenprothesen. / Demal, Till Joscha; Westermann, Dirk; Reichenspurner, Hermann; Conradi, Lenard.

In: Z HERZ THORAX GEFASS, Vol. 36, 05.04.2022, p. 184-192.

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title = "Reoperation oder Valve-in-Valve-TAVI?: Therapie degenerierter, biologischer Aortenklappenprothesen",
abstract = "Der Anteil der biologischen Grafts an allen implantierten Aortenklappenprothesen nimmt in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von biologischen Prothesen kommt es daher zu einem vermehrten Patientenaufkommen mit therapiepflichtiger Prothesendegeneration. In diesem Hochrisikopatientenkollektiv erscheint die kathetergest{\"u}tzte Aortenklappenimplantation (TAVI) mittels Valve-in-Valve(ViV)-Verfahren als attraktive Alternative zum konventionellen Aortenklappenersatz als Wiederholungseingriff. In retrospektiven Fallserien zeichnet sich die ViV-Prozedur durch eine niedrige 30-Tages-Mortalit{\"a}t, geringe Raten an postprozeduralen Blutungen oder Nierensch{\"a}den sowie durch eine schnelle Rekonvaleszenz aus. Allerdings ist das ViV-Verfahren mit erh{\"o}hten postprozeduralen transvalvul{\"a}ren Gradienten bei Implantation in Bioprothesen geringer Gr{\"o}{\ss}e assoziiert. Zudem treten in 3–4 % der Eingriffe potenziell lebensbedrohliche Koronarokklusionen auf. Auch aufgrund der bislang fehlenden Daten zur Langzeithaltbarkeit von TAVI-Prothesen und aufgrund der nachteiligen h{\"a}modynamischen Ergebnisse nach ViV-Therapie in kleinen Bioprothesen bleibt der erneute chirurgische Aortenklappenersatz weiterhin die Therapie der Wahl bei jungen und Niedrigrisikopatienten sowie bei Patienten mit f{\"u}r das ViV-Verfahren ungeeigneter Anatomie. Um eine breitere Evidenzlage zum Vergleich beider Therapieoptionen zu schaffen, werden dringend randomisierte kontrollierte Studien ben{\"o}tigt.",
author = "Demal, {Till Joscha} and Dirk Westermann and Hermann Reichenspurner and Lenard Conradi",
year = "2022",
month = apr,
day = "5",
doi = "10.1007/s00398-022-00498-7",
language = "Deutsch",
volume = "36",
pages = "184--192",
journal = "Z HERZ THORAX GEFASS",
issn = "0930-9225",
publisher = "Springer",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Reoperation oder Valve-in-Valve-TAVI?

T2 - Therapie degenerierter, biologischer Aortenklappenprothesen

AU - Demal, Till Joscha

AU - Westermann, Dirk

AU - Reichenspurner, Hermann

AU - Conradi, Lenard

PY - 2022/4/5

Y1 - 2022/4/5

N2 - Der Anteil der biologischen Grafts an allen implantierten Aortenklappenprothesen nimmt in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von biologischen Prothesen kommt es daher zu einem vermehrten Patientenaufkommen mit therapiepflichtiger Prothesendegeneration. In diesem Hochrisikopatientenkollektiv erscheint die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) mittels Valve-in-Valve(ViV)-Verfahren als attraktive Alternative zum konventionellen Aortenklappenersatz als Wiederholungseingriff. In retrospektiven Fallserien zeichnet sich die ViV-Prozedur durch eine niedrige 30-Tages-Mortalität, geringe Raten an postprozeduralen Blutungen oder Nierenschäden sowie durch eine schnelle Rekonvaleszenz aus. Allerdings ist das ViV-Verfahren mit erhöhten postprozeduralen transvalvulären Gradienten bei Implantation in Bioprothesen geringer Größe assoziiert. Zudem treten in 3–4 % der Eingriffe potenziell lebensbedrohliche Koronarokklusionen auf. Auch aufgrund der bislang fehlenden Daten zur Langzeithaltbarkeit von TAVI-Prothesen und aufgrund der nachteiligen hämodynamischen Ergebnisse nach ViV-Therapie in kleinen Bioprothesen bleibt der erneute chirurgische Aortenklappenersatz weiterhin die Therapie der Wahl bei jungen und Niedrigrisikopatienten sowie bei Patienten mit für das ViV-Verfahren ungeeigneter Anatomie. Um eine breitere Evidenzlage zum Vergleich beider Therapieoptionen zu schaffen, werden dringend randomisierte kontrollierte Studien benötigt.

AB - Der Anteil der biologischen Grafts an allen implantierten Aortenklappenprothesen nimmt in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von biologischen Prothesen kommt es daher zu einem vermehrten Patientenaufkommen mit therapiepflichtiger Prothesendegeneration. In diesem Hochrisikopatientenkollektiv erscheint die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (TAVI) mittels Valve-in-Valve(ViV)-Verfahren als attraktive Alternative zum konventionellen Aortenklappenersatz als Wiederholungseingriff. In retrospektiven Fallserien zeichnet sich die ViV-Prozedur durch eine niedrige 30-Tages-Mortalität, geringe Raten an postprozeduralen Blutungen oder Nierenschäden sowie durch eine schnelle Rekonvaleszenz aus. Allerdings ist das ViV-Verfahren mit erhöhten postprozeduralen transvalvulären Gradienten bei Implantation in Bioprothesen geringer Größe assoziiert. Zudem treten in 3–4 % der Eingriffe potenziell lebensbedrohliche Koronarokklusionen auf. Auch aufgrund der bislang fehlenden Daten zur Langzeithaltbarkeit von TAVI-Prothesen und aufgrund der nachteiligen hämodynamischen Ergebnisse nach ViV-Therapie in kleinen Bioprothesen bleibt der erneute chirurgische Aortenklappenersatz weiterhin die Therapie der Wahl bei jungen und Niedrigrisikopatienten sowie bei Patienten mit für das ViV-Verfahren ungeeigneter Anatomie. Um eine breitere Evidenzlage zum Vergleich beider Therapieoptionen zu schaffen, werden dringend randomisierte kontrollierte Studien benötigt.

U2 - 10.1007/s00398-022-00498-7

DO - 10.1007/s00398-022-00498-7

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 36

SP - 184

EP - 192

JO - Z HERZ THORAX GEFASS

JF - Z HERZ THORAX GEFASS

SN - 0930-9225

ER -