Radiotherapie bei Vulva- und Vaginalkarzinom
Standard
Radiotherapie bei Vulva- und Vaginalkarzinom. / Petersen, C.; Baehr, A.; Goy, Y.; Corradini, S.
In: ONKOLOGIE-GER, 2024.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - Radiotherapie bei Vulva- und Vaginalkarzinom
AU - Petersen, C.
AU - Baehr, A.
AU - Goy, Y.
AU - Corradini, S.
PY - 2024
Y1 - 2024
N2 - HintergrundFür die Behandlung von Vulva- und Vaginalkarzinom werden mit Operation, Radiotherapie oder kombinierter Radiochemotherapie unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Die Modalitäten unterscheiden sich hinsichtlich Nebenwirkungen und möglicher Komplikationen. Aufgrund der prognostischen Relevanz der lymphogenen Metastasierung beim Vulvakarzinom kommt dem Staging und der Behandlung der Lymphabflussgebiete inguinal und pelvin eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus müssen die unterschiedlichen Nebenwirkungsprofile berücksichtigt werden.ZielZiel der Studie war die evidenzbasierte Zusammenfassung des aktuellen Stands der Strahlentherapie des Vulva- und Vaginalkarzinoms.Material und MethodeDie zur Verfügung stehende Literatur wurde für beide Tumorentitäten anhand unterschiedlicher klinischer Szenarien erläutert, es wurden daraus Behandlungsempfehlungen abgeleitet.ErgebnisseIn frühen Stadien ist die Operation die Standardbehandlung für Vulvakarzinome. Die Strahlentherapie kommt entweder in der postoperativen Situation in Abhängigkeit von Risikofaktoren zur Anwendung oder in lokal fortgeschrittenen Stadien als definitive Therapie oder auch als präoperative Radio(chemo)therapie, um eine Resektabilität zu erzielen. Das Ausmaß der inguinalen (und pelvinen) Lymphknotenmetastasierung stellt den wichtigsten Prognoseparameter für das Vulvakarzinom dar. Gegenwärtig werden Patientinnen mit 2 oder mehr inguinalen Lymphknotenmetastasen einer postoperativen Bestrahlung zugeführt. Möglicherweise würden auch bereits Patientinnen mit einer Lymphknotenmetastase unter Berücksichtigung pathologischer Merkmale von einer adjuvanten Therapie profitieren. Aufgrund der Seltenheit des Vulvakarzinoms basieren die Empfehlungen weitgehend auf retrospektiven Studien.SchlussfolgerungenAufgrund der zunehmenden Inzidenz der Erkrankung bei jungen Frauen bleibt das Therapieziel, die lokoregionäre Tumorkontrolle zu verbessern und gleichzeitig langfristig das psychosexuelle und körperliche Wohlbefinden zu maximieren. Aufgrund vieler offener Fragen wäre es wünschenswert, Frauen mit Vulva- und Vaginalkarzinomen in klinischen Studien zu behandeln.
AB - HintergrundFür die Behandlung von Vulva- und Vaginalkarzinom werden mit Operation, Radiotherapie oder kombinierter Radiochemotherapie unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Die Modalitäten unterscheiden sich hinsichtlich Nebenwirkungen und möglicher Komplikationen. Aufgrund der prognostischen Relevanz der lymphogenen Metastasierung beim Vulvakarzinom kommt dem Staging und der Behandlung der Lymphabflussgebiete inguinal und pelvin eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus müssen die unterschiedlichen Nebenwirkungsprofile berücksichtigt werden.ZielZiel der Studie war die evidenzbasierte Zusammenfassung des aktuellen Stands der Strahlentherapie des Vulva- und Vaginalkarzinoms.Material und MethodeDie zur Verfügung stehende Literatur wurde für beide Tumorentitäten anhand unterschiedlicher klinischer Szenarien erläutert, es wurden daraus Behandlungsempfehlungen abgeleitet.ErgebnisseIn frühen Stadien ist die Operation die Standardbehandlung für Vulvakarzinome. Die Strahlentherapie kommt entweder in der postoperativen Situation in Abhängigkeit von Risikofaktoren zur Anwendung oder in lokal fortgeschrittenen Stadien als definitive Therapie oder auch als präoperative Radio(chemo)therapie, um eine Resektabilität zu erzielen. Das Ausmaß der inguinalen (und pelvinen) Lymphknotenmetastasierung stellt den wichtigsten Prognoseparameter für das Vulvakarzinom dar. Gegenwärtig werden Patientinnen mit 2 oder mehr inguinalen Lymphknotenmetastasen einer postoperativen Bestrahlung zugeführt. Möglicherweise würden auch bereits Patientinnen mit einer Lymphknotenmetastase unter Berücksichtigung pathologischer Merkmale von einer adjuvanten Therapie profitieren. Aufgrund der Seltenheit des Vulvakarzinoms basieren die Empfehlungen weitgehend auf retrospektiven Studien.SchlussfolgerungenAufgrund der zunehmenden Inzidenz der Erkrankung bei jungen Frauen bleibt das Therapieziel, die lokoregionäre Tumorkontrolle zu verbessern und gleichzeitig langfristig das psychosexuelle und körperliche Wohlbefinden zu maximieren. Aufgrund vieler offener Fragen wäre es wünschenswert, Frauen mit Vulva- und Vaginalkarzinomen in klinischen Studien zu behandeln.
U2 - 10.1007/s00761-024-01523-0
DO - 10.1007/s00761-024-01523-0
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
JO - ONKOLOGIE-GER
JF - ONKOLOGIE-GER
SN - 2731-7226
ER -