Psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen nach einer Leukämie oder Lymphomerkrankung

Abstract

Eine Krebsdiagnose stellt Kinder und Jugendliche zu einem frühen Zeitpunkt im Leben vor enorme Anpassungsaufgaben. Zielsetzung der vorliegenden Studie ist die Untersuchung von psychischen und psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen zwei oder mehr Jahre nach der Behandlung einer Leukämie (ALL, AML) oder Lymphomerkrankung (NHL) gegenüber einer gleichaltrigen und nicht an Krebs erkrankten Vergleichsstichprobe sowie zur Verfügung stehenden repräsentativen Normwerten. 42 ehemalige Patienten und 23 gleichaltrige gesunde Peers wurden in die vergleichenden Analysen einbezogen. Neben Fragen zur Erfassung soziodemografischer und medizinischer Informationen kamen folgende validierte Selbstbeurteilungsinstrumente zum Einsatz: Die Allgemeine Depressionsskala (ADS), der Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) zur Erfassung von Verhaltensauffälligkeiten und -stärken, der KINDL-R-Fragebogen zur Erfassung von Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen, der Herth Hope Index (HHI), der Sozialfragebogen (SFS 4-6) zur Einschätzung der schulischen Integration sowie die General Self-Efficacy Scale (GSE) zur Erfassung des subjektiven Selbstwirksamkeitserleben. Die ehemals an einer Leukämie- oder einem Lymphom erkrankten Kinder und Jugendlichen berichten sowohl im Vergleich zu der nahezu gleichaltrigen gesunden Vergleichsstichprobe als auch im Vergleich zu den repräsentativen Normstichproben signifikant weniger Depressivität und signifikant mehr Lebensqualität zu erleben. Darüber hinaus unterscheiden sich die ehemaligen Patienten in vielen der erfassten Bereiche psychischer sowie psychosozialer Belastung nicht bedeutsam von einer gesunden gleichaltrigen Vergleichsstichprobe sowie von bestehenden repräsentativen Normwerten.

Bibliographical data

Original languageGerman
ISSN0032-7034
Publication statusPublished - 04.2015