Potenzielle Auswirkungen erhöhter Alkoholsteuern auf die alkoholbedingte Krankheitslast in Deutschland: Eine Modellierungsstudie

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Potenzielle Auswirkungen erhöhter Alkoholsteuern auf die alkoholbedingte Krankheitslast in Deutschland: Eine Modellierungsstudie. / Kilian, Carolin; Rovira, Pol; Neufeld, Maria; Manthey, Jakob; Rehm, Jürgen.

In: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Vol. 65, 06.2022, p. 668-676.

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title = "Potenzielle Auswirkungen erh{\"o}hter Alkoholsteuern auf die alkoholbedingte Krankheitslast in Deutschland: Eine Modellierungsstudie",
abstract = "HintergrundDeutschland geh{\"o}rte im Jahr 2019 zu den L{\"a}ndern mit dem weltweit h{\"o}chsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum, welcher wesentlich zur Krankheitslast beitr{\"a}gt.FragestellungIn dieser Modellierungsstudie sch{\"a}tzen wir, wie viele alkoholbedingte inzidente Krankheits- sowie Todesf{\"a}lle in Deutschland im Jahr 2019 h{\"a}tten vermieden werden k{\"o}nnen, wenn die derzeitigen Verbrauchssteuern auf Alkohol um 20 %, 50 % und 100 % erh{\"o}ht worden w{\"a}ren.MethodikAusgangspunkt f{\"u}r die Modellierung sind die spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getr{\"a}nke in Deutschland. Drei Szenarien wurden unter der Annahme, dass die resultierende Steuererh{\"o}hung vollst{\"a}ndig in den Verkaufspreis {\"u}bertragen wird, und unter Verwendung von getr{\"a}nkespezifischen Preiselastizit{\"a}ten modelliert. Mittels des sich daraus ergebenden R{\"u}ckgangs im j{\"a}hrlichen Pro-Kopf-Konsum und der krankheitsspezifischen Risikofunktionen wurde die vermeidbare alkoholbedingte Inzidenz bzw. Mortalit{\"a}t gesch{\"a}tzt. Ber{\"u}cksichtigt wurden alkoholbedingte Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Verdauungssystems, Alkoholabh{\"a}ngigkeit, Epilepsie, Infektionskrankheiten sowie Verletzungen und Unf{\"a}lle.ErgebnisseInsgesamt h{\"a}tten durch eine Verdoppelung der spezifischen Verbrauchssteuern auf Alkohol im Jahr 2019 bis zu 200.400 alkoholbedingte Erkrankungs- und Verletzungsf{\"a}lle sowie 2800 Todesf{\"a}lle vermieden werden k{\"o}nnen. Dies entspricht knapp 7 % der ber{\"u}cksichtigten alkoholbedingten Krankheits- bzw. Todesf{\"a}lle in Deutschland.DiskussionAlkoholbedingte Erkrankungen und Verletzungen sind vermeidbar und eine Erh{\"o}hung der spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getr{\"a}nke in Deutschland k{\"o}nnte die alkoholbedingte Krankheitslast substanziell reduzieren.",
keywords = "Alcohol Drinking/epidemiology, Alcohol-Related Disorders, Alcoholic Beverages, Cost of Illness, Germany/epidemiology, Humans, Taxes",
author = "Carolin Kilian and Pol Rovira and Maria Neufeld and Jakob Manthey and J{\"u}rgen Rehm",
note = "{\textcopyright} 2022. The Author(s).",
year = "2022",
month = jun,
doi = "10.1007/s00103-022-03528-9",
language = "Deutsch",
volume = "65",
pages = "668--676",
journal = "BUNDESGESUNDHEITSBLA",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Potenzielle Auswirkungen erhöhter Alkoholsteuern auf die alkoholbedingte Krankheitslast in Deutschland: Eine Modellierungsstudie

AU - Kilian, Carolin

AU - Rovira, Pol

AU - Neufeld, Maria

AU - Manthey, Jakob

AU - Rehm, Jürgen

N1 - © 2022. The Author(s).

PY - 2022/6

Y1 - 2022/6

N2 - HintergrundDeutschland gehörte im Jahr 2019 zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum, welcher wesentlich zur Krankheitslast beiträgt.FragestellungIn dieser Modellierungsstudie schätzen wir, wie viele alkoholbedingte inzidente Krankheits- sowie Todesfälle in Deutschland im Jahr 2019 hätten vermieden werden können, wenn die derzeitigen Verbrauchssteuern auf Alkohol um 20 %, 50 % und 100 % erhöht worden wären.MethodikAusgangspunkt für die Modellierung sind die spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getränke in Deutschland. Drei Szenarien wurden unter der Annahme, dass die resultierende Steuererhöhung vollständig in den Verkaufspreis übertragen wird, und unter Verwendung von getränkespezifischen Preiselastizitäten modelliert. Mittels des sich daraus ergebenden Rückgangs im jährlichen Pro-Kopf-Konsum und der krankheitsspezifischen Risikofunktionen wurde die vermeidbare alkoholbedingte Inzidenz bzw. Mortalität geschätzt. Berücksichtigt wurden alkoholbedingte Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Verdauungssystems, Alkoholabhängigkeit, Epilepsie, Infektionskrankheiten sowie Verletzungen und Unfälle.ErgebnisseInsgesamt hätten durch eine Verdoppelung der spezifischen Verbrauchssteuern auf Alkohol im Jahr 2019 bis zu 200.400 alkoholbedingte Erkrankungs- und Verletzungsfälle sowie 2800 Todesfälle vermieden werden können. Dies entspricht knapp 7 % der berücksichtigten alkoholbedingten Krankheits- bzw. Todesfälle in Deutschland.DiskussionAlkoholbedingte Erkrankungen und Verletzungen sind vermeidbar und eine Erhöhung der spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getränke in Deutschland könnte die alkoholbedingte Krankheitslast substanziell reduzieren.

AB - HintergrundDeutschland gehörte im Jahr 2019 zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum, welcher wesentlich zur Krankheitslast beiträgt.FragestellungIn dieser Modellierungsstudie schätzen wir, wie viele alkoholbedingte inzidente Krankheits- sowie Todesfälle in Deutschland im Jahr 2019 hätten vermieden werden können, wenn die derzeitigen Verbrauchssteuern auf Alkohol um 20 %, 50 % und 100 % erhöht worden wären.MethodikAusgangspunkt für die Modellierung sind die spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getränke in Deutschland. Drei Szenarien wurden unter der Annahme, dass die resultierende Steuererhöhung vollständig in den Verkaufspreis übertragen wird, und unter Verwendung von getränkespezifischen Preiselastizitäten modelliert. Mittels des sich daraus ergebenden Rückgangs im jährlichen Pro-Kopf-Konsum und der krankheitsspezifischen Risikofunktionen wurde die vermeidbare alkoholbedingte Inzidenz bzw. Mortalität geschätzt. Berücksichtigt wurden alkoholbedingte Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Verdauungssystems, Alkoholabhängigkeit, Epilepsie, Infektionskrankheiten sowie Verletzungen und Unfälle.ErgebnisseInsgesamt hätten durch eine Verdoppelung der spezifischen Verbrauchssteuern auf Alkohol im Jahr 2019 bis zu 200.400 alkoholbedingte Erkrankungs- und Verletzungsfälle sowie 2800 Todesfälle vermieden werden können. Dies entspricht knapp 7 % der berücksichtigten alkoholbedingten Krankheits- bzw. Todesfälle in Deutschland.DiskussionAlkoholbedingte Erkrankungen und Verletzungen sind vermeidbar und eine Erhöhung der spezifischen Verbrauchssteuern auf alkoholische Getränke in Deutschland könnte die alkoholbedingte Krankheitslast substanziell reduzieren.

KW - Alcohol Drinking/epidemiology

KW - Alcohol-Related Disorders

KW - Alcoholic Beverages

KW - Cost of Illness

KW - Germany/epidemiology

KW - Humans

KW - Taxes

U2 - 10.1007/s00103-022-03528-9

DO - 10.1007/s00103-022-03528-9

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 35441234

VL - 65

SP - 668

EP - 676

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

ER -