Negative Valenzsysteme im System der Research Domain Criteria

Standard

Negative Valenzsysteme im System der Research Domain Criteria : Empirische Resultate und neue Entwicklungen. / Korn, Christoph W; Wolf, Robert C.

In: NERVENARZT, Vol. 92, No. 9, 09.2021, p. 868-877.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Review articleResearch

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{52771faffcae493893fbdbc6a05e2610,
title = "Negative Valenzsysteme im System der Research Domain Criteria: Empirische Resultate und neue Entwicklungen",
abstract = "HintergrundDie Research-Domain-Criteria(RdoC)-Dom{\"a}ne „negative Valenzsysteme“ kann dazu verwendet werden, sowohl lang etablierte als auch k{\"u}rzlich entwickelte Forschungsans{\"a}tze zu subsumieren, die theoretisches Wissen und klinische Praxis verschiedenster psychischer St{\"o}rungen aufgreifen.Ziel der ArbeitEs soll umrissen werden, inwiefern die f{\"u}nf Konstrukte innerhalb der RDoC-Dom{\"a}ne „negative Valenzsysteme“ dazu beitragen k{\"o}nnen, bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse in ein koh{\"a}rentes, aber gleichzeitig differenziertes biopsychosoziales Modell zu integrieren.Material und MethodenEs handelt sich um eine qualitative {\"U}bersichtsarbeit, die anhand exemplarischer Studien und selektierter {\"U}bersichtsarbeiten empirische Ergebnisse zusammenfasst und neuere Entwicklungen diskutiert.Ergebnisse und DiskussionDie RDoC-Dom{\"a}ne „negative Valenzsysteme“ differenziert in drei Konstrukten den Zeithorizont, in dem Personen ad{\"a}quat auf (1) akute, (2) potenzielle und (3) anhaltende Bedrohungen durch negative Stimuli oder Situationen reagieren m{\"u}ssen. Diese drei Konstrukte k{\"o}nnen in spezifischen Paradigmen und umschriebenen neuronalen Schaltkreisen gut abgebildet werden. Zwei weitere Konstrukte fokussieren auf die negativen Auswirkungen von (4) Verlusten und (5) frustrierender Nichtbelohnungen, wobei ersteres aktuell noch unscharf definiert erscheint und letzteres klar durch die Verbindung zu bestimmten Arten von Aggressionen umschrieben wird. Behaviorale, physiologische und neuronale Reaktionen auf akute und potenzielle Bedrohungen k{\"o}nnen gut zwischen Mensch und Tier verglichen und durch mathematische Modelle spezifiziert werden. Diese Modelle k{\"o}nnten dazu beitragen, die Verarbeitung negativer Stimuli oder Situationen bei gesunden und psychisch erkrankten Menschen besser zu verstehen.",
keywords = "Aggression, Animals, Humans, Mental Disorders/diagnosis",
author = "Korn, {Christoph W} and Wolf, {Robert C}",
note = "{\textcopyright} 2021. Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.",
year = "2021",
month = sep,
doi = "10.1007/s00115-021-01166-1",
language = "Deutsch",
volume = "92",
pages = "868--877",
journal = "NERVENARZT",
issn = "0028-2804",
publisher = "Springer",
number = "9",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Negative Valenzsysteme im System der Research Domain Criteria

T2 - Empirische Resultate und neue Entwicklungen

AU - Korn, Christoph W

AU - Wolf, Robert C

N1 - © 2021. Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.

PY - 2021/9

Y1 - 2021/9

N2 - HintergrundDie Research-Domain-Criteria(RdoC)-Domäne „negative Valenzsysteme“ kann dazu verwendet werden, sowohl lang etablierte als auch kürzlich entwickelte Forschungsansätze zu subsumieren, die theoretisches Wissen und klinische Praxis verschiedenster psychischer Störungen aufgreifen.Ziel der ArbeitEs soll umrissen werden, inwiefern die fünf Konstrukte innerhalb der RDoC-Domäne „negative Valenzsysteme“ dazu beitragen können, bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse in ein kohärentes, aber gleichzeitig differenziertes biopsychosoziales Modell zu integrieren.Material und MethodenEs handelt sich um eine qualitative Übersichtsarbeit, die anhand exemplarischer Studien und selektierter Übersichtsarbeiten empirische Ergebnisse zusammenfasst und neuere Entwicklungen diskutiert.Ergebnisse und DiskussionDie RDoC-Domäne „negative Valenzsysteme“ differenziert in drei Konstrukten den Zeithorizont, in dem Personen adäquat auf (1) akute, (2) potenzielle und (3) anhaltende Bedrohungen durch negative Stimuli oder Situationen reagieren müssen. Diese drei Konstrukte können in spezifischen Paradigmen und umschriebenen neuronalen Schaltkreisen gut abgebildet werden. Zwei weitere Konstrukte fokussieren auf die negativen Auswirkungen von (4) Verlusten und (5) frustrierender Nichtbelohnungen, wobei ersteres aktuell noch unscharf definiert erscheint und letzteres klar durch die Verbindung zu bestimmten Arten von Aggressionen umschrieben wird. Behaviorale, physiologische und neuronale Reaktionen auf akute und potenzielle Bedrohungen können gut zwischen Mensch und Tier verglichen und durch mathematische Modelle spezifiziert werden. Diese Modelle könnten dazu beitragen, die Verarbeitung negativer Stimuli oder Situationen bei gesunden und psychisch erkrankten Menschen besser zu verstehen.

AB - HintergrundDie Research-Domain-Criteria(RdoC)-Domäne „negative Valenzsysteme“ kann dazu verwendet werden, sowohl lang etablierte als auch kürzlich entwickelte Forschungsansätze zu subsumieren, die theoretisches Wissen und klinische Praxis verschiedenster psychischer Störungen aufgreifen.Ziel der ArbeitEs soll umrissen werden, inwiefern die fünf Konstrukte innerhalb der RDoC-Domäne „negative Valenzsysteme“ dazu beitragen können, bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse in ein kohärentes, aber gleichzeitig differenziertes biopsychosoziales Modell zu integrieren.Material und MethodenEs handelt sich um eine qualitative Übersichtsarbeit, die anhand exemplarischer Studien und selektierter Übersichtsarbeiten empirische Ergebnisse zusammenfasst und neuere Entwicklungen diskutiert.Ergebnisse und DiskussionDie RDoC-Domäne „negative Valenzsysteme“ differenziert in drei Konstrukten den Zeithorizont, in dem Personen adäquat auf (1) akute, (2) potenzielle und (3) anhaltende Bedrohungen durch negative Stimuli oder Situationen reagieren müssen. Diese drei Konstrukte können in spezifischen Paradigmen und umschriebenen neuronalen Schaltkreisen gut abgebildet werden. Zwei weitere Konstrukte fokussieren auf die negativen Auswirkungen von (4) Verlusten und (5) frustrierender Nichtbelohnungen, wobei ersteres aktuell noch unscharf definiert erscheint und letzteres klar durch die Verbindung zu bestimmten Arten von Aggressionen umschrieben wird. Behaviorale, physiologische und neuronale Reaktionen auf akute und potenzielle Bedrohungen können gut zwischen Mensch und Tier verglichen und durch mathematische Modelle spezifiziert werden. Diese Modelle könnten dazu beitragen, die Verarbeitung negativer Stimuli oder Situationen bei gesunden und psychisch erkrankten Menschen besser zu verstehen.

KW - Aggression

KW - Animals

KW - Humans

KW - Mental Disorders/diagnosis

U2 - 10.1007/s00115-021-01166-1

DO - 10.1007/s00115-021-01166-1

M3 - SCORING: Review

C2 - 34351434

VL - 92

SP - 868

EP - 877

JO - NERVENARZT

JF - NERVENARZT

SN - 0028-2804

IS - 9

ER -