Molekulare Diagnostik des vitreoretinalen Lymphoms
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Molekulare Diagnostik des vitreoretinalen Lymphoms. / Bonzheim, Irina; Salmerón-Villalobos, Julia; Süsskind, Daniela; Szurman, Peter; Gekeler, Florian; Spitzer, Martin S; Salaverria, Itziar; Campo, Elias; Coupland, Sarah E; Quintanilla-Martinez, Leticia; Fend, Falko.
In: PATHOLOGIE, Vol. 44, No. Suppl 3, 12.2023, p. 150-154.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Review article › Research
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TY - JOUR
T1 - Molekulare Diagnostik des vitreoretinalen Lymphoms
AU - Bonzheim, Irina
AU - Salmerón-Villalobos, Julia
AU - Süsskind, Daniela
AU - Szurman, Peter
AU - Gekeler, Florian
AU - Spitzer, Martin S
AU - Salaverria, Itziar
AU - Campo, Elias
AU - Coupland, Sarah E
AU - Quintanilla-Martinez, Leticia
AU - Fend, Falko
N1 - © 2023. The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
PY - 2023/12
Y1 - 2023/12
N2 - Das primäre vitreoretinale Lymphom (PVRL) stellt einen Subtyp der intraokularen Lymphome bzw. der malignen Lymphome des Auges dar. Das PVRL gilt als Sonderform des primären diffusen großzelligen Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) (PCNSL) und entsteht primär oder sekundär bei einem ZNS-Lymphom. Nach der COO-Klassifikation („cell of origin“) des DLBCL gehören PVRL größtenteils zum aktivierten B‑Zell-Typ (ABC) des DLBCL. Nach einer kürzlich erstellten genetisch-biologischen Klassifizierung von DLBCL gehören PCNSL und damit auch PVRL zu einer Gruppe von DLBCL des MCD- oder Cluster-5-Subtyps, der häufig extranodale Manifestationen und MYD88- und CD79A-Mutationen sowie CDKN2A-Deletionen aufweist.Die PVRL-Diagnostik ist oft kompliziert, da es sich um ein klassisches Maskeradesyndrom handelt. Aufgrund des in der Regel geringen Materials mit oft großer Anzahl reaktiver Lymphozyten und/oder degenerativer Veränderungen der Zellen sind die Ergebnisse diagnostischer Tests schwer zu interpretieren. Zu den klassischen diagnostischen Tests gehören die Zytologie von Glaskörperaspiraten, die Immunzytochemie und die Klonalitätsanalyse.Neue Erkenntnisse über das Spektrum der genetischen Veränderungen von vitreoretinalen Lymphomen (VRL) bestätigen die enge Verwandtschaft mit PCNSL und könnten die pathologische Diagnose erheblich verbessern. NGS-Panel-basierte Diagnostik ermöglicht die Bestätigung der VRL-Diagnose mit wenig DNA bei fast 100 % der Patienten in Fällen mit unzureichendem zytologischem Nachweis oder fehlendem Klonalitätsnachweis. PVRL sowie sekundäre vitreoretinale Lymphome nach PCNSL oder extrazerebralem DLBCL weisen hohe Mutationshäufigkeiten in charakteristisch mutierten Genen bei PCNSL oder MCD/Cluster-5-Typ-DLBCL auf. Zur Unterstützung der Diagnostik kann der Mutationsnachweis auch an zellfreier DNA aus dem Glaskörperüberstand erfolgen.
AB - Das primäre vitreoretinale Lymphom (PVRL) stellt einen Subtyp der intraokularen Lymphome bzw. der malignen Lymphome des Auges dar. Das PVRL gilt als Sonderform des primären diffusen großzelligen Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) (PCNSL) und entsteht primär oder sekundär bei einem ZNS-Lymphom. Nach der COO-Klassifikation („cell of origin“) des DLBCL gehören PVRL größtenteils zum aktivierten B‑Zell-Typ (ABC) des DLBCL. Nach einer kürzlich erstellten genetisch-biologischen Klassifizierung von DLBCL gehören PCNSL und damit auch PVRL zu einer Gruppe von DLBCL des MCD- oder Cluster-5-Subtyps, der häufig extranodale Manifestationen und MYD88- und CD79A-Mutationen sowie CDKN2A-Deletionen aufweist.Die PVRL-Diagnostik ist oft kompliziert, da es sich um ein klassisches Maskeradesyndrom handelt. Aufgrund des in der Regel geringen Materials mit oft großer Anzahl reaktiver Lymphozyten und/oder degenerativer Veränderungen der Zellen sind die Ergebnisse diagnostischer Tests schwer zu interpretieren. Zu den klassischen diagnostischen Tests gehören die Zytologie von Glaskörperaspiraten, die Immunzytochemie und die Klonalitätsanalyse.Neue Erkenntnisse über das Spektrum der genetischen Veränderungen von vitreoretinalen Lymphomen (VRL) bestätigen die enge Verwandtschaft mit PCNSL und könnten die pathologische Diagnose erheblich verbessern. NGS-Panel-basierte Diagnostik ermöglicht die Bestätigung der VRL-Diagnose mit wenig DNA bei fast 100 % der Patienten in Fällen mit unzureichendem zytologischem Nachweis oder fehlendem Klonalitätsnachweis. PVRL sowie sekundäre vitreoretinale Lymphome nach PCNSL oder extrazerebralem DLBCL weisen hohe Mutationshäufigkeiten in charakteristisch mutierten Genen bei PCNSL oder MCD/Cluster-5-Typ-DLBCL auf. Zur Unterstützung der Diagnostik kann der Mutationsnachweis auch an zellfreier DNA aus dem Glaskörperüberstand erfolgen.
KW - Humans
KW - Retinal Neoplasms/diagnosis
KW - Myeloid Differentiation Factor 88/genetics
KW - Pathology, Molecular
KW - Vitreous Body/metabolism
KW - Eye Neoplasms/diagnosis
KW - Lymphoma, Large B-Cell, Diffuse/diagnosis
KW - Central Nervous System Neoplasms/metabolism
U2 - 10.1007/s00292-023-01251-z
DO - 10.1007/s00292-023-01251-z
M3 - SCORING: Review
C2 - 37947807
VL - 44
SP - 150
EP - 154
JO - PATHOLOGIE
JF - PATHOLOGIE
SN - 2731-7188
IS - Suppl 3
ER -