Langzeitfolgen von Schlaganfällen

Standard

Langzeitfolgen von Schlaganfällen. / Rimmele, David Leander; Thomalla, Götz.

In: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Vol. 2022, No. 65, 08.03.2022, p. 498–502.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Review articleResearch

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{7685cc602a7b484b821a9a205ef75fd5,
title = "Langzeitfolgen von Schlaganf{\"a}llen",
abstract = "Die Behandlung von Schlaganf{\"a}llen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt und in einkommensstarken L{\"a}ndern zu einer Verringerung von Mortalit{\"a}t und Morbidit{\"a}t gef{\"u}hrt. Schlaganf{\"a}llesind jedoch weiterhin die dritth{\"a}ufigste Ursache von Sterblichkeit und Behinderung weltweit. Bedeutend bleiben daher neben der Akutbehandlung und Pr{\"a}vention von Risikofaktoren auch die Behandlung der vielf{\"a}ltigen Schlaganfallfolgen, die sich auf Alltag und Lebensqualit{\"a}t der Betroffenen auswirken. L{\"a}hmungen und Sprech- und Sprachst{\"o}rungen beeintr{\"a}chtigen den Alltag am offensichtlichsten. Weitere Defizite k{\"o}nnen komplexere motorische, sensible und kognitive F{\"a}higkeiten betreffen. Dar{\"u}ber hinaus leiden Patienten h{\"a}ufig auch unter Angstst{\"o}rungen, Fatigue und Depressionen. F{\"u}r motorische Defizite und Sprech- und Sprachst{\"o}rungen existieren etablierte ergo- therapeutische, physiotherapeutische und logop{\"a}dische Therapieprogramme, sowohl im station{\"a}ren als auch im ambulanten Bereich. Die Diagnostik und Behandlungvon kognitiven Leistungseinschr{\"a}nkungen und Verhaltensst{\"o}rungen erfolgen fast ausschlie{\ss}lich in der station{\"a}ren Rehabilitati- onsphase. Trotz Hinweise auf eine langfristige Beeintr{\"a}chtigung der Lebensqualit{\"a}t durch kognitive Defizite und Verhaltensst{\"o}rungen sprechen bisherige Studienergebnissegegen eine empirische medikament{\"o}se antidepressive Therapie in der station{\"a}ren Rehabilitation. Sinnvoller hingegen erscheint in der ambulanten Weiterbehandlung eine individuelle patientenzentrierte Beurteilung, erg{\"a}nzt durch die unterschiedlichen Risiko- und Kompensationsfaktoren f{\"u}r Manifesta- tion und Verlauf von kognitiven Defiziten. Dies kann die pr{\"a}ventive und supportive Schlaganfalltherapie weiter verbessern.",
author = "Rimmele, {David Leander} and G{\"o}tz Thomalla",
year = "2022",
month = mar,
day = "8",
doi = "10.1007/s00103-022-03505-2",
language = "Deutsch",
volume = "2022",
pages = "498–502",
journal = "BUNDESGESUNDHEITSBLA",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",
number = "65",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Langzeitfolgen von Schlaganfällen

AU - Rimmele, David Leander

AU - Thomalla, Götz

PY - 2022/3/8

Y1 - 2022/3/8

N2 - Die Behandlung von Schlaganfällen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt und in einkommensstarken Ländern zu einer Verringerung von Mortalität und Morbidität geführt. Schlaganfällesind jedoch weiterhin die dritthäufigste Ursache von Sterblichkeit und Behinderung weltweit. Bedeutend bleiben daher neben der Akutbehandlung und Prävention von Risikofaktoren auch die Behandlung der vielfältigen Schlaganfallfolgen, die sich auf Alltag und Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Lähmungen und Sprech- und Sprachstörungen beeinträchtigen den Alltag am offensichtlichsten. Weitere Defizite können komplexere motorische, sensible und kognitive Fähigkeiten betreffen. Darüber hinaus leiden Patienten häufig auch unter Angststörungen, Fatigue und Depressionen. Für motorische Defizite und Sprech- und Sprachstörungen existieren etablierte ergo- therapeutische, physiotherapeutische und logopädische Therapieprogramme, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Die Diagnostik und Behandlungvon kognitiven Leistungseinschränkungen und Verhaltensstörungen erfolgen fast ausschließlich in der stationären Rehabilitati- onsphase. Trotz Hinweise auf eine langfristige Beeinträchtigung der Lebensqualität durch kognitive Defizite und Verhaltensstörungen sprechen bisherige Studienergebnissegegen eine empirische medikamentöse antidepressive Therapie in der stationären Rehabilitation. Sinnvoller hingegen erscheint in der ambulanten Weiterbehandlung eine individuelle patientenzentrierte Beurteilung, ergänzt durch die unterschiedlichen Risiko- und Kompensationsfaktoren für Manifesta- tion und Verlauf von kognitiven Defiziten. Dies kann die präventive und supportive Schlaganfalltherapie weiter verbessern.

AB - Die Behandlung von Schlaganfällen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich weiterentwickelt und in einkommensstarken Ländern zu einer Verringerung von Mortalität und Morbidität geführt. Schlaganfällesind jedoch weiterhin die dritthäufigste Ursache von Sterblichkeit und Behinderung weltweit. Bedeutend bleiben daher neben der Akutbehandlung und Prävention von Risikofaktoren auch die Behandlung der vielfältigen Schlaganfallfolgen, die sich auf Alltag und Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Lähmungen und Sprech- und Sprachstörungen beeinträchtigen den Alltag am offensichtlichsten. Weitere Defizite können komplexere motorische, sensible und kognitive Fähigkeiten betreffen. Darüber hinaus leiden Patienten häufig auch unter Angststörungen, Fatigue und Depressionen. Für motorische Defizite und Sprech- und Sprachstörungen existieren etablierte ergo- therapeutische, physiotherapeutische und logopädische Therapieprogramme, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Die Diagnostik und Behandlungvon kognitiven Leistungseinschränkungen und Verhaltensstörungen erfolgen fast ausschließlich in der stationären Rehabilitati- onsphase. Trotz Hinweise auf eine langfristige Beeinträchtigung der Lebensqualität durch kognitive Defizite und Verhaltensstörungen sprechen bisherige Studienergebnissegegen eine empirische medikamentöse antidepressive Therapie in der stationären Rehabilitation. Sinnvoller hingegen erscheint in der ambulanten Weiterbehandlung eine individuelle patientenzentrierte Beurteilung, ergänzt durch die unterschiedlichen Risiko- und Kompensationsfaktoren für Manifesta- tion und Verlauf von kognitiven Defiziten. Dies kann die präventive und supportive Schlaganfalltherapie weiter verbessern.

U2 - 10.1007/s00103-022-03505-2

DO - 10.1007/s00103-022-03505-2

M3 - SCORING: Review

VL - 2022

SP - 498

EP - 502

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

IS - 65

ER -