Konsummotive bei Stimulanzienkonsum: Ein Vergleich von Amphetamin- und Methamphetaminkonsumenten
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Konsummotive bei Stimulanzienkonsum: Ein Vergleich von Amphetamin- und Methamphetaminkonsumenten. / Milin, Sascha; Kleinau, Charlotte; Lüdorf, Till; Lotzin, Annett; Degkwitz, Peter; Verthein, Uwe; Schäfer, Ingo.
In: SUCHTTHERAPIE, Vol. 17, No. 01, 10.02.2016, p. 17-21.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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TY - JOUR
T1 - Konsummotive bei Stimulanzienkonsum: Ein Vergleich von Amphetamin- und Methamphetaminkonsumenten
AU - Milin, Sascha
AU - Kleinau, Charlotte
AU - Lüdorf, Till
AU - Lotzin, Annett
AU - Degkwitz, Peter
AU - Verthein, Uwe
AU - Schäfer, Ingo
PY - 2016/2/10
Y1 - 2016/2/10
N2 - Ziel der Studie: Ermittlung und Vergleich von Konsummotiven bei Personen, die Amphetamin bzw. Methamphetamin konsumieren. Methoden: Anhand einer Literaturrecherche und einer zusätzlichen Expertenbefragung wurde ein Fragebogen entwickelt, der 145 Patienten in ambulanter und stationärer Behandlung sowie 247 Personen über das Internet vorgelegt wurde. Diese wiesen in den zurückliegenden 12 Monaten einen Amphetaminkonsum auf (N = 205) oder konsumierten (teilweise zusätzlich zu Amphetamin) auch Methamphetamin (N = 187). Ergebnisse: Während freizeit- und genussbezogene Motive bei allen Befragten eine große Rolle spielten, wurden von der Methamphetamingruppe auffallend häufig weitere Motive berichtet, etwa der Konsum zur Tagesstrukturierung (39,0 %), zur Unterdrückung von Albträumen (14,4 %), zur Selbstbehandlung von Störungen (36,9 %) sowie um Sexualität überhaupt möglich zu machen (18,7 %). Schlussfolgerung: Bei Personen, die Methamphetamin konsumieren, scheint im Vergleich zu Amphetamin ein breiteres Spektrum von Konsummotiven eine Rolle zu spielen. Hierbei handelt es sich teilweise um Motive, die mit dem Funktionsniveau im Alltag sowie mit psychischen Belastungen in Zusammenhang zu stehen scheinen. Eine sorgfältige Analyse der vielfältigen und komplexen Konsummotive bei Stimulanzienkonsumenten könnte dazu beitragen, therapeutische und präventive Interventionen optimal auf deren individuelle Bedürfnisse abzustimmen.
AB - Ziel der Studie: Ermittlung und Vergleich von Konsummotiven bei Personen, die Amphetamin bzw. Methamphetamin konsumieren. Methoden: Anhand einer Literaturrecherche und einer zusätzlichen Expertenbefragung wurde ein Fragebogen entwickelt, der 145 Patienten in ambulanter und stationärer Behandlung sowie 247 Personen über das Internet vorgelegt wurde. Diese wiesen in den zurückliegenden 12 Monaten einen Amphetaminkonsum auf (N = 205) oder konsumierten (teilweise zusätzlich zu Amphetamin) auch Methamphetamin (N = 187). Ergebnisse: Während freizeit- und genussbezogene Motive bei allen Befragten eine große Rolle spielten, wurden von der Methamphetamingruppe auffallend häufig weitere Motive berichtet, etwa der Konsum zur Tagesstrukturierung (39,0 %), zur Unterdrückung von Albträumen (14,4 %), zur Selbstbehandlung von Störungen (36,9 %) sowie um Sexualität überhaupt möglich zu machen (18,7 %). Schlussfolgerung: Bei Personen, die Methamphetamin konsumieren, scheint im Vergleich zu Amphetamin ein breiteres Spektrum von Konsummotiven eine Rolle zu spielen. Hierbei handelt es sich teilweise um Motive, die mit dem Funktionsniveau im Alltag sowie mit psychischen Belastungen in Zusammenhang zu stehen scheinen. Eine sorgfältige Analyse der vielfältigen und komplexen Konsummotive bei Stimulanzienkonsumenten könnte dazu beitragen, therapeutische und präventive Interventionen optimal auf deren individuelle Bedürfnisse abzustimmen.
U2 - 10.1055/s-0041-111253
DO - 10.1055/s-0041-111253
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 17
SP - 17
EP - 21
JO - SUCHTTHERAPIE
JF - SUCHTTHERAPIE
SN - 1439-9903
IS - 01
ER -