Kardiovaskuläre Risikofaktoren, Gerinnung und gerinnungswirksame Therapien bei retinalen Gefäßverschlusserkrankungen
Standard
Kardiovaskuläre Risikofaktoren, Gerinnung und gerinnungswirksame Therapien bei retinalen Gefäßverschlusserkrankungen. / Kuhli-Hattenbach, Claudia; Sucker, Christoph; Feltgen, Nicolas; Spitzer, Martin; Spitzer, Martin; Hattenbach, Lars-Olof.
In: OPHTHALMOLOGIE, Vol. 119, No. 11, 11.2022, p. 1129-1139.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Review article › Research
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RIS
TY - JOUR
T1 - Kardiovaskuläre Risikofaktoren, Gerinnung und gerinnungswirksame Therapien bei retinalen Gefäßverschlusserkrankungen
AU - Kuhli-Hattenbach, Claudia
AU - Sucker, Christoph
AU - Feltgen, Nicolas
AU - Spitzer, Martin
AU - Spitzer, Martin
AU - Hattenbach, Lars-Olof
N1 - © 2022. The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
PY - 2022/11
Y1 - 2022/11
N2 - Venöse und arterielle retinale Gefäßverschlüsse stellen in der Regel keine isolierte Augenerkrankung dar, sondern sind als Erkrankungen des höheren Lebensalters zumeist mit klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert. Da betroffene Patienten häufig auch ein erhöhtes Risiko für sonstige vaskuläre Erkrankungen wie etwa einen ischämischen Schlaganfall aufweisen, ist eine interdisziplinäre Abklärung kardiovaskulärer Risikofaktoren und systemischer Begleiterkrankungen bei allen Patienten essenziell. Weiterführende hämostaseologische Untersuchungen sind insbesondere bei solchen Patienten sinnvoll und indiziert, die kein typisches Risikoprofil aufweisen. Dies ist bei jungem Manifestationsalter und Fehlen konventioneller Risikofaktoren der Fall, ebenso bei Patienten mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für ein Antiphospholipidsyndrom bei prädisponierender Grunderkrankung. Neuere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Gerinnungs- und Fettstoffwechselstörungen einerseits und der Manifestation sowohl venöser als auch arterieller retinaler Gefäßverschlüsse in bestimmten Subgruppen von Patienten eindeutig belegen. Therapeutische Ansätze, retinale Gefäßverschlüsse mit gerinnungswirksamen Medikamenten akut zu behandeln oder langfristig das ophthalmologische Rezidivrisiko durch antithrombotische Medikation zu reduzieren, haben sich bisher nicht durchgesetzt. Allerdings steht bei visusrelevanten arteriellen retinalen Gefäßverschlüssen innerhalb einer definierten Latenzzeit die intravenöse Thrombolyse zur Verfügung. Bei definierten Störungen des Gerinnungssystems kann die Gabe von Antithrombotika zur Senkung des allgemeinen vaskulären Risikos sinnvoll sein. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über kardiovaskuläre Risikofaktoren, das allgemeine vaskuläre Risiko sowie den aktuellen Kenntnisstand zu ophthalmologisch relevanten Gerinnungs- und Fettstoffwechselstörungen bei Patienten mit venösen und arteriellen retinalen Gefäßverschlüssen.
AB - Venöse und arterielle retinale Gefäßverschlüsse stellen in der Regel keine isolierte Augenerkrankung dar, sondern sind als Erkrankungen des höheren Lebensalters zumeist mit klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert. Da betroffene Patienten häufig auch ein erhöhtes Risiko für sonstige vaskuläre Erkrankungen wie etwa einen ischämischen Schlaganfall aufweisen, ist eine interdisziplinäre Abklärung kardiovaskulärer Risikofaktoren und systemischer Begleiterkrankungen bei allen Patienten essenziell. Weiterführende hämostaseologische Untersuchungen sind insbesondere bei solchen Patienten sinnvoll und indiziert, die kein typisches Risikoprofil aufweisen. Dies ist bei jungem Manifestationsalter und Fehlen konventioneller Risikofaktoren der Fall, ebenso bei Patienten mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für ein Antiphospholipidsyndrom bei prädisponierender Grunderkrankung. Neuere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Gerinnungs- und Fettstoffwechselstörungen einerseits und der Manifestation sowohl venöser als auch arterieller retinaler Gefäßverschlüsse in bestimmten Subgruppen von Patienten eindeutig belegen. Therapeutische Ansätze, retinale Gefäßverschlüsse mit gerinnungswirksamen Medikamenten akut zu behandeln oder langfristig das ophthalmologische Rezidivrisiko durch antithrombotische Medikation zu reduzieren, haben sich bisher nicht durchgesetzt. Allerdings steht bei visusrelevanten arteriellen retinalen Gefäßverschlüssen innerhalb einer definierten Latenzzeit die intravenöse Thrombolyse zur Verfügung. Bei definierten Störungen des Gerinnungssystems kann die Gabe von Antithrombotika zur Senkung des allgemeinen vaskulären Risikos sinnvoll sein. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über kardiovaskuläre Risikofaktoren, das allgemeine vaskuläre Risiko sowie den aktuellen Kenntnisstand zu ophthalmologisch relevanten Gerinnungs- und Fettstoffwechselstörungen bei Patienten mit venösen und arteriellen retinalen Gefäßverschlüssen.
KW - Humans
KW - Retinal Vein Occlusion/drug therapy
KW - Fibrinolytic Agents/adverse effects
KW - Cardiovascular Diseases/drug therapy
KW - Risk Factors
KW - Retinal Vein
KW - Retinal Diseases/complications
KW - Heart Disease Risk Factors
KW - Hemostasis
U2 - 10.1007/s00347-022-01751-y
DO - 10.1007/s00347-022-01751-y
M3 - SCORING: Review
C2 - 36344732
VL - 119
SP - 1129
EP - 1139
JO - OPHTHALMOLOGIE
JF - OPHTHALMOLOGIE
SN - 2731-720X
IS - 11
ER -