Kardiovaskuläre Komplikationen unter Androgenentzugstherapie: Vorteil für Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten? Ein Update

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Kardiovaskuläre Komplikationen unter Androgenentzugstherapie: Vorteil für Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten? Ein Update. / von Amsberg, Gunhild; Thiele, Holger; Merseburger, Axel.

In: UROLOGE, Vol. 60, No. 11, 11.2021, p. 1450-1457.

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title = "Kardiovaskul{\"a}re Komplikationen unter Androgenentzugstherapie: Vorteil f{\"u}r Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten? Ein Update",
abstract = "HintergrundDie Androgendeprivationstherapie (ADT) spielt in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms eine zentrale Rolle. Der zus{\"a}tzliche Einsatz neuer Medikamente f{\"u}hrt sowohl in der hormonsensitiven Situation als auch der Kastrationsresistenz zu einem verl{\"a}ngerten Gesamt{\"u}berleben. Ein dadurch bedingter, langj{\"a}hriger Einsatz der ADT r{\"u}ckt m{\"o}gliche Komplikationen in den Vordergrund. Dies gilt insbesondere f{\"u}r kardiovaskul{\"a}re Ereignisse.Ziel der ArbeitDas Ziel der Arbeit war die Pr{\"u}fung der aktuellen Datenlage zu m{\"o}glichen Unterschieden des kardiovaskul{\"a}ren Risikoprofils von Gonadotropin-Releasing-Hormon- (GnRH-)Agonisten und GnRH-Antagonisten.MethodenNarrativer Bericht basierend auf einem Expertenkonsens, unterst{\"u}tzt von einer Literaturrecherche in PubMed (MEDLINE) und den Abstract Datenbanken von ASCO und ESMO zwischen Januar 2015 und 2021. Ber{\"u}cksichtigt wurden f{\"u}r den Behandlungsalltag bedeutsame Metaanalysen, vergleichenden randomisierte klinische Studien (RCT) und „real world data“ (RWD). Die Studienauswahl wurde hinsichtlich der klinischen Relevanz f{\"u}r den Praxisalltag vorgenommen.ErgebnisseEs wurden drei f{\"u}r die Thematik relevante Metaanalysen, zwei prospektive RCT sowie drei RWD-Publikationen identifiziert. Dabei zeigt sich {\"u}bereinstimmend ein Vorteil f{\"u}r GnRH-Antagonisten mit einer geringeren Inzidenz kardiovaskul{\"a}rer Ereignisse im Vergleich zu GnRH-Agonisten. Lediglich eine RWD-Untersuchung berichtet {\"u}ber eine vergleichbare Komplikationsrate mit beiden Substanzgruppen.SchlussfolgerungDie GnRH-Antagonisten weisen ein geringeres Risiko f{\"u}r das Auftreten kardiovaskul{\"a}rer Ereignisse als GnRH-Agonisten auf. Eine Risikominimierung sollte durch Ber{\"u}cksichtigung bekannter kardiovaskul{\"a}rer Risikofaktoren vor Therapieeinleitung vorgenommen werden.",
keywords = "Androgen Antagonists/adverse effects, Cardiovascular Diseases/chemically induced, Gonadotropin-Releasing Hormone/antagonists & inhibitors, Humans, Male, Meta-Analysis as Topic, Prostatic Neoplasms/drug therapy, Randomized Controlled Trials as Topic",
author = "{von Amsberg}, Gunhild and Holger Thiele and Axel Merseburger",
note = "{\textcopyright} 2021. The Author(s).",
year = "2021",
month = nov,
doi = "10.1007/s00120-021-01583-9",
language = "Deutsch",
volume = "60",
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journal = "UROLOGE",
issn = "0340-2592",
publisher = "Springer",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Kardiovaskuläre Komplikationen unter Androgenentzugstherapie: Vorteil für Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten? Ein Update

AU - von Amsberg, Gunhild

AU - Thiele, Holger

AU - Merseburger, Axel

N1 - © 2021. The Author(s).

PY - 2021/11

Y1 - 2021/11

N2 - HintergrundDie Androgendeprivationstherapie (ADT) spielt in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms eine zentrale Rolle. Der zusätzliche Einsatz neuer Medikamente führt sowohl in der hormonsensitiven Situation als auch der Kastrationsresistenz zu einem verlängerten Gesamtüberleben. Ein dadurch bedingter, langjähriger Einsatz der ADT rückt mögliche Komplikationen in den Vordergrund. Dies gilt insbesondere für kardiovaskuläre Ereignisse.Ziel der ArbeitDas Ziel der Arbeit war die Prüfung der aktuellen Datenlage zu möglichen Unterschieden des kardiovaskulären Risikoprofils von Gonadotropin-Releasing-Hormon- (GnRH-)Agonisten und GnRH-Antagonisten.MethodenNarrativer Bericht basierend auf einem Expertenkonsens, unterstützt von einer Literaturrecherche in PubMed (MEDLINE) und den Abstract Datenbanken von ASCO und ESMO zwischen Januar 2015 und 2021. Berücksichtigt wurden für den Behandlungsalltag bedeutsame Metaanalysen, vergleichenden randomisierte klinische Studien (RCT) und „real world data“ (RWD). Die Studienauswahl wurde hinsichtlich der klinischen Relevanz für den Praxisalltag vorgenommen.ErgebnisseEs wurden drei für die Thematik relevante Metaanalysen, zwei prospektive RCT sowie drei RWD-Publikationen identifiziert. Dabei zeigt sich übereinstimmend ein Vorteil für GnRH-Antagonisten mit einer geringeren Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu GnRH-Agonisten. Lediglich eine RWD-Untersuchung berichtet über eine vergleichbare Komplikationsrate mit beiden Substanzgruppen.SchlussfolgerungDie GnRH-Antagonisten weisen ein geringeres Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse als GnRH-Agonisten auf. Eine Risikominimierung sollte durch Berücksichtigung bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren vor Therapieeinleitung vorgenommen werden.

AB - HintergrundDie Androgendeprivationstherapie (ADT) spielt in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms eine zentrale Rolle. Der zusätzliche Einsatz neuer Medikamente führt sowohl in der hormonsensitiven Situation als auch der Kastrationsresistenz zu einem verlängerten Gesamtüberleben. Ein dadurch bedingter, langjähriger Einsatz der ADT rückt mögliche Komplikationen in den Vordergrund. Dies gilt insbesondere für kardiovaskuläre Ereignisse.Ziel der ArbeitDas Ziel der Arbeit war die Prüfung der aktuellen Datenlage zu möglichen Unterschieden des kardiovaskulären Risikoprofils von Gonadotropin-Releasing-Hormon- (GnRH-)Agonisten und GnRH-Antagonisten.MethodenNarrativer Bericht basierend auf einem Expertenkonsens, unterstützt von einer Literaturrecherche in PubMed (MEDLINE) und den Abstract Datenbanken von ASCO und ESMO zwischen Januar 2015 und 2021. Berücksichtigt wurden für den Behandlungsalltag bedeutsame Metaanalysen, vergleichenden randomisierte klinische Studien (RCT) und „real world data“ (RWD). Die Studienauswahl wurde hinsichtlich der klinischen Relevanz für den Praxisalltag vorgenommen.ErgebnisseEs wurden drei für die Thematik relevante Metaanalysen, zwei prospektive RCT sowie drei RWD-Publikationen identifiziert. Dabei zeigt sich übereinstimmend ein Vorteil für GnRH-Antagonisten mit einer geringeren Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu GnRH-Agonisten. Lediglich eine RWD-Untersuchung berichtet über eine vergleichbare Komplikationsrate mit beiden Substanzgruppen.SchlussfolgerungDie GnRH-Antagonisten weisen ein geringeres Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse als GnRH-Agonisten auf. Eine Risikominimierung sollte durch Berücksichtigung bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren vor Therapieeinleitung vorgenommen werden.

KW - Androgen Antagonists/adverse effects

KW - Cardiovascular Diseases/chemically induced

KW - Gonadotropin-Releasing Hormone/antagonists & inhibitors

KW - Humans

KW - Male

KW - Meta-Analysis as Topic

KW - Prostatic Neoplasms/drug therapy

KW - Randomized Controlled Trials as Topic

U2 - 10.1007/s00120-021-01583-9

DO - 10.1007/s00120-021-01583-9

M3 - SCORING: Review

C2 - 34213627

VL - 60

SP - 1450

EP - 1457

JO - UROLOGE

JF - UROLOGE

SN - 0340-2592

IS - 11

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