High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken

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High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken. / Grensemann, Jörn; Simon, Marcel; Wachs, Christian; Kluge, Stefan.

In: PNEUMOLOGE, Vol. 19, No. 1, 2022, p. 21-26.

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title = "High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken",
abstract = "Mit der High-Flow-Sauerstofftherapie („high flow nasal cannula“ [HFNC]), bei der ein Sauerstoff-Luft-Gasgemisch mit Fl{\"u}ssen zwischen 30 und 70 l/min appliziert wird, steht ein technisch einfaches und hocheffektives Verfahren zur Therapie einer respiratorischen Insuffizienz zur Verf{\"u}gung. Des Weiteren kann die HFNC w{\"a}hrend einer Bronchoskopie zur Oxygenierung, vor einer Intubation zur Pr{\"a}oxygenierung und nach Extubation zur Vermeidung einer Re-Intubation verwendet werden. Durch die hohen Gasfl{\"u}sse wird vermieden, dass der Patient Umgebungsluft inspiriert, sodass eine pr{\"a}zise Einstellung einer inspiratorischen Sauerstofffraktion m{\"o}glich ist, des Weiteren wird durch einen entstehenden Staudruck ein positiver endexspiratorischer Druck aufgebaut, durch die Anfeuchtung und Erw{\"a}rmung der Atemluft die mukozili{\"a}re Clearance verbessert sowie die Atemarbeit durch Auswaschen der oberen Atemwege verringert. Im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie ist die Aerosolbildung durch eine HFNC nicht erh{\"o}ht, sodass dieses Verfahren auch bei COVID-19 eingesetzt werden kann. Beim hyperkapnischen Lungenversagen liegen bisher keine konklusiven Daten f{\"u}r die Effekte der HFNC vor, hier sollte bevorzugt eine nichtinvasive Beatmung statt einer HFNC erfolgen. Bei der Anwendung darf nicht vergessen werden, dass die mit HFNC behandelten Patienten kritisch krank sind und daher kontinuierlich {\"u}berwacht werden m{\"u}ssen. So muss sichergestellt sein, dass jederzeit eine Eskalation z. B. auf eine Intubation und invasive Beatmung erfolgen kann.",
author = "J{\"o}rn Grensemann and Marcel Simon and Christian Wachs and Stefan Kluge",
note = "{\textcopyright} Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021.",
year = "2022",
doi = "10.1007/s10405-021-00415-z",
language = "Deutsch",
volume = "19",
pages = "21--26",
journal = "PNEUMOLOGE",
issn = "1613-5636",
publisher = "Springer",
number = "1",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken

AU - Grensemann, Jörn

AU - Simon, Marcel

AU - Wachs, Christian

AU - Kluge, Stefan

N1 - © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021.

PY - 2022

Y1 - 2022

N2 - Mit der High-Flow-Sauerstofftherapie („high flow nasal cannula“ [HFNC]), bei der ein Sauerstoff-Luft-Gasgemisch mit Flüssen zwischen 30 und 70 l/min appliziert wird, steht ein technisch einfaches und hocheffektives Verfahren zur Therapie einer respiratorischen Insuffizienz zur Verfügung. Des Weiteren kann die HFNC während einer Bronchoskopie zur Oxygenierung, vor einer Intubation zur Präoxygenierung und nach Extubation zur Vermeidung einer Re-Intubation verwendet werden. Durch die hohen Gasflüsse wird vermieden, dass der Patient Umgebungsluft inspiriert, sodass eine präzise Einstellung einer inspiratorischen Sauerstofffraktion möglich ist, des Weiteren wird durch einen entstehenden Staudruck ein positiver endexspiratorischer Druck aufgebaut, durch die Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft die mukoziliäre Clearance verbessert sowie die Atemarbeit durch Auswaschen der oberen Atemwege verringert. Im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie ist die Aerosolbildung durch eine HFNC nicht erhöht, sodass dieses Verfahren auch bei COVID-19 eingesetzt werden kann. Beim hyperkapnischen Lungenversagen liegen bisher keine konklusiven Daten für die Effekte der HFNC vor, hier sollte bevorzugt eine nichtinvasive Beatmung statt einer HFNC erfolgen. Bei der Anwendung darf nicht vergessen werden, dass die mit HFNC behandelten Patienten kritisch krank sind und daher kontinuierlich überwacht werden müssen. So muss sichergestellt sein, dass jederzeit eine Eskalation z. B. auf eine Intubation und invasive Beatmung erfolgen kann.

AB - Mit der High-Flow-Sauerstofftherapie („high flow nasal cannula“ [HFNC]), bei der ein Sauerstoff-Luft-Gasgemisch mit Flüssen zwischen 30 und 70 l/min appliziert wird, steht ein technisch einfaches und hocheffektives Verfahren zur Therapie einer respiratorischen Insuffizienz zur Verfügung. Des Weiteren kann die HFNC während einer Bronchoskopie zur Oxygenierung, vor einer Intubation zur Präoxygenierung und nach Extubation zur Vermeidung einer Re-Intubation verwendet werden. Durch die hohen Gasflüsse wird vermieden, dass der Patient Umgebungsluft inspiriert, sodass eine präzise Einstellung einer inspiratorischen Sauerstofffraktion möglich ist, des Weiteren wird durch einen entstehenden Staudruck ein positiver endexspiratorischer Druck aufgebaut, durch die Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft die mukoziliäre Clearance verbessert sowie die Atemarbeit durch Auswaschen der oberen Atemwege verringert. Im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie ist die Aerosolbildung durch eine HFNC nicht erhöht, sodass dieses Verfahren auch bei COVID-19 eingesetzt werden kann. Beim hyperkapnischen Lungenversagen liegen bisher keine konklusiven Daten für die Effekte der HFNC vor, hier sollte bevorzugt eine nichtinvasive Beatmung statt einer HFNC erfolgen. Bei der Anwendung darf nicht vergessen werden, dass die mit HFNC behandelten Patienten kritisch krank sind und daher kontinuierlich überwacht werden müssen. So muss sichergestellt sein, dass jederzeit eine Eskalation z. B. auf eine Intubation und invasive Beatmung erfolgen kann.

U2 - 10.1007/s10405-021-00415-z

DO - 10.1007/s10405-021-00415-z

M3 - SCORING: Review

C2 - 34630002

VL - 19

SP - 21

EP - 26

JO - PNEUMOLOGE

JF - PNEUMOLOGE

SN - 1613-5636

IS - 1

ER -