Hämodynamisches Monitoring mittels trans­pulmonaler Thermo­dilution bei Patienten mit zytoreduktiver Chirurgie und hyperthermer intra­peritonealer Chemo­therapie

  • S G Sakka
  • Jörn Grensemann
  • M. Harte
  • J M Defosse
  • F Wappler
  • Markus Maria Heiss
  • Michael A Ströhlein

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Abstract

Hintergrund: Die zytoreduktive Chi­rurgie mit hyperthermischer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) ist mit einer ausgeprägten perioperativen Flüssig­keitsverschiebung und Organfunktionsstörung verbunden. Es wurde untersucht, ob mittels eines erweiterten hä­modynamischen Monitorings das peri­o­perative Flüssigkeitsmanagement optimiert werden kann.

Patienten und Methoden: Nach Zu­stimmung der Ethik-Kommission wurden retrospektiv 54 konsekutiv elektiv operierte Patienten, die mittels trans­pulmonaler Thermodilution und integrierter Pulskonturanalyse (TPTD, PiCCO2®, Pulsion Medical Systems, Feldkirchen) erweitert überwacht und nach Algorithmus therapiert wurden, mit 59 konven­tionell überwachten Patienten (historische Kontrollgruppe) verglichen.
Ergebnisse: Die Patientencharakteris­tika, Art und Dauer des operativen Eingriffs und der intraoperative Flüssigkeitsumsatz in beiden Populationen waren vergleichbar. Bei Aufnahme auf der Intensivstation war der SAPS II-Score in der TPTD-Gruppe geringer (29 ± 8 vs. 34 ± 11, p = 0,004). Die TPTD-Gruppe erhielt zwischen dem 2. – 4. postopera­tiven Tag (POD) weniger Flüssigkeit (3,7 l (95 % Konfidenzintervall: 2,3; 5,0) vs. 5,5 l (4,3; 6,6), p < 0,05; bzw. 2,7 l (0,6; 3,9) vs. 4,4 l (3,1; 5,6), p < 0,05; und 0,9 l (0,0; 2,7) vs. 3,3 l (1,8; 4,7), p < 0,05). Die kumulative Flüssigkeitsbilanz am 4. POD war in der TPTD-Gruppe geringer positiv (-4,2 l (-6,2; -2,3) vs. -0,5 l (-2,4; 1,4), p = 0,006). Das Ausmaß der Organdysfunktion, die Intensivsterblichkeit, die Krankenhaus- und Intensivverweildauer waren nicht unterschiedlich.
Schlussfolgerungen: Der perioperative Einsatz der TPTD war verbunden mit einem geringeren SAPS II-Score bei Aufnahme auf die Intensivstation und einer früheren Negativbilanz, allerdings bestand kein Einfluss auf das Überleben. Es sind geeignete, prospektive Studien notwendig, um den möglichen Vorteil eines erweiterten Herz-Kreislaufüberwachungsverfahrens bei diesem Patientenkollektiv zu belegen.

Bibliographical data

Translated title of the contributionHaemodynamic monitoring by application of transpulmonary thermodilution in patients with cytoreductive surgery and hyperthermic intraperitoneal chemotherapy
Original languageGerman
ISSN0170-5334
DOIs
Publication statusPublished - 03.2021