Geschlecht und Effekte von Steroidhormonen im Zentralnervensystem (ZNS)

Standard

Geschlecht und Effekte von Steroidhormonen im Zentralnervensystem (ZNS). / Brandt, N; Vierk, R; Fester, L; Zhou, L; Imholz, P; Rune, G M.

In: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Vol. 57, No. 9, 01.09.2014, p. 1054-60.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{60c393524fa74de99b1b22db183646f5,
title = "Geschlecht und Effekte von Steroidhormonen im Zentralnervensystem (ZNS)",
abstract = "H{\"a}ufiger Manifestationsort von degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), die bei M{\"a}nnern und Frauen mit einer unterschiedlichen Inzidenz bzw. Pr{\"a}valenz auftreten, ist der Hippokampus. Neurosteroide sind Steroidhormone, die im ZNS synthetisiert werden und auch dort ihre Wirkung entfalten. Zu ihnen z{\"a}hlen die Sexualsteroide {\"O}strogen und Testosteron. Der Hippokampus ist ein Hirnareal, das eng mit Lernen und Ged{\"a}chtnis assoziiert ist. Im weiblichen, aber nicht im m{\"a}nnlichen Hippokampus ist die lokale Synthese von {\"O}strogen essenziell f{\"u}r die Plastizit{\"a}t und Stabilit{\"a}t von Synapsen. Die Hemmung der {\"O}strogensynthese im weiblichen Hippokampus zieht eine reduzierte Langzeitpotenzierung (LTP), die ein elektrophysiologischer Parameter f{\"u}r Lernen und Ged{\"a}chtnis ist, und in der Folge einen signifikanten Synapsenverlust nach sich. Vor dem Hintergrund, dass f{\"u}r {\"O}strogene zahlreiche protektive Funktionen bei degenerativen ZNS-Erkrankungen nachgewiesen worden sind, ergibt sich, dass therapeutische Konzepte mit {\"O}strogeneinsatz m{\"o}glicherweise nur bei Frauen, aber nicht bei M{\"a}nnern greifen.Gleicherma{\ss}en bieten diese Befunde eine Grundlage zur Erkl{\"a}rung der beobachteten Geschlechterdimorphismen bei vielen degenerativen ZNS-Erkrankungen ",
keywords = "Female, Gonadal Steroid Hormones, Hippocampus, Humans, Long-Term Potentiation, Male, Models, Neurological, Neurodegenerative Diseases, Neurotransmitter Agents, Sex Characteristics, Synaptic Transmission",
author = "N Brandt and R Vierk and L Fester and L Zhou and P Imholz and Rune, {G M}",
year = "2014",
month = sep,
day = "1",
doi = "10.1007/s00103-014-2014-4",
language = "Deutsch",
volume = "57",
pages = "1054--60",
journal = "BUNDESGESUNDHEITSBLA",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",
number = "9",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Geschlecht und Effekte von Steroidhormonen im Zentralnervensystem (ZNS)

AU - Brandt, N

AU - Vierk, R

AU - Fester, L

AU - Zhou, L

AU - Imholz, P

AU - Rune, G M

PY - 2014/9/1

Y1 - 2014/9/1

N2 - Häufiger Manifestationsort von degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), die bei Männern und Frauen mit einer unterschiedlichen Inzidenz bzw. Prävalenz auftreten, ist der Hippokampus. Neurosteroide sind Steroidhormone, die im ZNS synthetisiert werden und auch dort ihre Wirkung entfalten. Zu ihnen zählen die Sexualsteroide Östrogen und Testosteron. Der Hippokampus ist ein Hirnareal, das eng mit Lernen und Gedächtnis assoziiert ist. Im weiblichen, aber nicht im männlichen Hippokampus ist die lokale Synthese von Östrogen essenziell für die Plastizität und Stabilität von Synapsen. Die Hemmung der Östrogensynthese im weiblichen Hippokampus zieht eine reduzierte Langzeitpotenzierung (LTP), die ein elektrophysiologischer Parameter für Lernen und Gedächtnis ist, und in der Folge einen signifikanten Synapsenverlust nach sich. Vor dem Hintergrund, dass für Östrogene zahlreiche protektive Funktionen bei degenerativen ZNS-Erkrankungen nachgewiesen worden sind, ergibt sich, dass therapeutische Konzepte mit Östrogeneinsatz möglicherweise nur bei Frauen, aber nicht bei Männern greifen.Gleichermaßen bieten diese Befunde eine Grundlage zur Erklärung der beobachteten Geschlechterdimorphismen bei vielen degenerativen ZNS-Erkrankungen

AB - Häufiger Manifestationsort von degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), die bei Männern und Frauen mit einer unterschiedlichen Inzidenz bzw. Prävalenz auftreten, ist der Hippokampus. Neurosteroide sind Steroidhormone, die im ZNS synthetisiert werden und auch dort ihre Wirkung entfalten. Zu ihnen zählen die Sexualsteroide Östrogen und Testosteron. Der Hippokampus ist ein Hirnareal, das eng mit Lernen und Gedächtnis assoziiert ist. Im weiblichen, aber nicht im männlichen Hippokampus ist die lokale Synthese von Östrogen essenziell für die Plastizität und Stabilität von Synapsen. Die Hemmung der Östrogensynthese im weiblichen Hippokampus zieht eine reduzierte Langzeitpotenzierung (LTP), die ein elektrophysiologischer Parameter für Lernen und Gedächtnis ist, und in der Folge einen signifikanten Synapsenverlust nach sich. Vor dem Hintergrund, dass für Östrogene zahlreiche protektive Funktionen bei degenerativen ZNS-Erkrankungen nachgewiesen worden sind, ergibt sich, dass therapeutische Konzepte mit Östrogeneinsatz möglicherweise nur bei Frauen, aber nicht bei Männern greifen.Gleichermaßen bieten diese Befunde eine Grundlage zur Erklärung der beobachteten Geschlechterdimorphismen bei vielen degenerativen ZNS-Erkrankungen

KW - Female

KW - Gonadal Steroid Hormones

KW - Hippocampus

KW - Humans

KW - Long-Term Potentiation

KW - Male

KW - Models, Neurological

KW - Neurodegenerative Diseases

KW - Neurotransmitter Agents

KW - Sex Characteristics

KW - Synaptic Transmission

U2 - 10.1007/s00103-014-2014-4

DO - 10.1007/s00103-014-2014-4

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 25091372

VL - 57

SP - 1054

EP - 1060

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

IS - 9

ER -