Gemeinsam klug entscheiden – Empfehlungen zur Therapie chronischer Wunden

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Gemeinsam klug entscheiden – Empfehlungen zur Therapie chronischer Wunden. / Stürmer, Ewa Klara; Storck, Martin.

In: GEFASSCHIRURGIE, Vol. 2021, No. 26, 04.2021, p. 164-174.

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title = "Gemeinsam klug entscheiden – Empfehlungen zur Therapie chronischer Wunden",
abstract = "F{\"u}r die Therapie chronischer Wunden ist die wissenschaftliche Evidenzlage mangels randomisierter klinischer Studien nicht sehr hoch. Die S3-Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronisch ven{\"o}se Insuffizienz“ aus 2012 gibt bisher nur die grobe Richtung vor. Sie befindet sich derzeit in {\"U}berarbeitung. Bei einer chronischen Wunde handelt es sich um ein Symptom verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen. Daher ist initial eine ad{\"a}quate Diagnostik und Kausaltherapie au{\ss}erordentlich wichtig. Nach aktueller Datenlage besteht z. B. in den Bereichen „Kompressionstherapie beim Ulcus cruris venosum/mixtum“ oder hinsichtlich einer suffizienten „Druckentlastung beim neuropathisch-diabetischen Fu{\ss}ulkus“ eine Unterversorgung in Diagnostik und Therapie. Im folgenden Beitrag werden f{\"u}nf Positiv- und vier Negativempfehlungen formuliert, die auf wissenschaftlicher Grundlage und (inter)nationalem Expertenkonsens beruhen. Die Positivempfehlungen adressieren die ausreichende Diagnostik, eine m{\"o}glichst digitale Wund- und Befunddokumentation, das effektive Exsudatmanagement sowie die Frage der antimikrobiellen Lokaltherapie. Die Negativempfehlungen setzen sich kritisch mit dem Ausduschen chronischer Wunden mithilfe von Leitungswasser, der Wundsp{\"u}lung mit Wasserstoffperoxid, Octenidindihydrochlorid und Chlorhexidin, den Folgen der unterlassenen Kompressionstherapie bei milder pAVK oder starker Wundexsudation sowie der Verordnung von systemischen Antibiotika bei kritisch-kolonisierten Wunde auseinander. Eine interdisziplin{\"a}re und interprofessionelle Zusammenarbeit ist f{\"u}r eine erfolgreiche Therapie chronischer Wunden erforderlich. F{\"u}r die Lokaltherapie existieren richtungsweisende Expertenempfehlungen, die eine praktische Entscheidungshilfe f{\"u}r Pflege und {\"A}rzte sind.",
author = "St{\"u}rmer, {Ewa Klara} and Martin Storck",
year = "2021",
month = apr,
doi = "10.1007/s00772-021-00765-1",
language = "Deutsch",
volume = "2021",
pages = "164--174",
journal = "GEFASSCHIRURGIE",
issn = "0948-7034",
publisher = "Springer",
number = "26",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Gemeinsam klug entscheiden – Empfehlungen zur Therapie chronischer Wunden

AU - Stürmer, Ewa Klara

AU - Storck, Martin

PY - 2021/4

Y1 - 2021/4

N2 - Für die Therapie chronischer Wunden ist die wissenschaftliche Evidenzlage mangels randomisierter klinischer Studien nicht sehr hoch. Die S3-Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronisch venöse Insuffizienz“ aus 2012 gibt bisher nur die grobe Richtung vor. Sie befindet sich derzeit in Überarbeitung. Bei einer chronischen Wunde handelt es sich um ein Symptom verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen. Daher ist initial eine adäquate Diagnostik und Kausaltherapie außerordentlich wichtig. Nach aktueller Datenlage besteht z. B. in den Bereichen „Kompressionstherapie beim Ulcus cruris venosum/mixtum“ oder hinsichtlich einer suffizienten „Druckentlastung beim neuropathisch-diabetischen Fußulkus“ eine Unterversorgung in Diagnostik und Therapie. Im folgenden Beitrag werden fünf Positiv- und vier Negativempfehlungen formuliert, die auf wissenschaftlicher Grundlage und (inter)nationalem Expertenkonsens beruhen. Die Positivempfehlungen adressieren die ausreichende Diagnostik, eine möglichst digitale Wund- und Befunddokumentation, das effektive Exsudatmanagement sowie die Frage der antimikrobiellen Lokaltherapie. Die Negativempfehlungen setzen sich kritisch mit dem Ausduschen chronischer Wunden mithilfe von Leitungswasser, der Wundspülung mit Wasserstoffperoxid, Octenidindihydrochlorid und Chlorhexidin, den Folgen der unterlassenen Kompressionstherapie bei milder pAVK oder starker Wundexsudation sowie der Verordnung von systemischen Antibiotika bei kritisch-kolonisierten Wunde auseinander. Eine interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Therapie chronischer Wunden erforderlich. Für die Lokaltherapie existieren richtungsweisende Expertenempfehlungen, die eine praktische Entscheidungshilfe für Pflege und Ärzte sind.

AB - Für die Therapie chronischer Wunden ist die wissenschaftliche Evidenzlage mangels randomisierter klinischer Studien nicht sehr hoch. Die S3-Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit den Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronisch venöse Insuffizienz“ aus 2012 gibt bisher nur die grobe Richtung vor. Sie befindet sich derzeit in Überarbeitung. Bei einer chronischen Wunde handelt es sich um ein Symptom verschiedener zugrunde liegender Erkrankungen. Daher ist initial eine adäquate Diagnostik und Kausaltherapie außerordentlich wichtig. Nach aktueller Datenlage besteht z. B. in den Bereichen „Kompressionstherapie beim Ulcus cruris venosum/mixtum“ oder hinsichtlich einer suffizienten „Druckentlastung beim neuropathisch-diabetischen Fußulkus“ eine Unterversorgung in Diagnostik und Therapie. Im folgenden Beitrag werden fünf Positiv- und vier Negativempfehlungen formuliert, die auf wissenschaftlicher Grundlage und (inter)nationalem Expertenkonsens beruhen. Die Positivempfehlungen adressieren die ausreichende Diagnostik, eine möglichst digitale Wund- und Befunddokumentation, das effektive Exsudatmanagement sowie die Frage der antimikrobiellen Lokaltherapie. Die Negativempfehlungen setzen sich kritisch mit dem Ausduschen chronischer Wunden mithilfe von Leitungswasser, der Wundspülung mit Wasserstoffperoxid, Octenidindihydrochlorid und Chlorhexidin, den Folgen der unterlassenen Kompressionstherapie bei milder pAVK oder starker Wundexsudation sowie der Verordnung von systemischen Antibiotika bei kritisch-kolonisierten Wunde auseinander. Eine interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Therapie chronischer Wunden erforderlich. Für die Lokaltherapie existieren richtungsweisende Expertenempfehlungen, die eine praktische Entscheidungshilfe für Pflege und Ärzte sind.

U2 - 10.1007/s00772-021-00765-1

DO - 10.1007/s00772-021-00765-1

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 2021

SP - 164

EP - 174

JO - GEFASSCHIRURGIE

JF - GEFASSCHIRURGIE

SN - 0948-7034

IS - 26

ER -