Fütter- und Essstörungen in der frühen Kindheit – neue Entwicklungen in DC:0 – 5

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Fütter- und Essstörungen in der frühen Kindheit – neue Entwicklungen in DC:0 – 5. / Bindt, Carola.

In: Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis, Vol. 21, No. 1, 2021.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleTransferpeer-review

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title = "F{\"u}tter- und Essst{\"o}rungen in der fr{\"u}hen Kindheit – neue Entwicklungen in DC:0 – 5",
abstract = "Auff{\"a}lligkeiten beim F{\"u}ttern und Essen in der fr{\"u}hen Kindheit sind weit verbreitet und geh{\"o}ren sowohl zur normalen Entwicklung als auch zu den h{\"a}ufigen Anl{\"a}ssen f{\"u}r eine Vorstellung des Kindes beim Kinderarzt. Dem Elternurteil zufolge sind {\"u}ber 20 % aller gesunden und 40 – 70 % aller S{\"a}uglinge und Kleinkinder mit somatischen Grunderkrankungen und Entwicklungs-Handicaps betroffen (Cardona Cano et al. 2015). Gedeihst{\"o}rungen mit Gewichts- und Wachstumsretardierung hingegen finden sich in der allgemeinen Klientel von Kinderarztpraxen immerhin bei 5 – 10 % und sind der Grund von 3 – 5 % aller p{\"a}diatrischen Klinikaufnahmen (Mazze et al. 2019).Mit der Zunahme von Einrichtungen der „Fr{\"u}hen Hilfe“, spezialisierten psychotherapeutischen und logop{\"a}dischen Praxen werden vermehrt auch Berufsgruppen au{\ss}erhalb des p{\"a}diatrischen Versorgungssystems mit Essproblemen junger Kinder konfrontiert. Weil die Nahrungsaufnahme durch komplexe (neuro-)biologische und soziale Interaktionen beeinflusst wird, ist die Ursachenkl{\"a}rung oft schwierig und nur interdisziplin{\"a}r zu leisten. Am weitesten greift eine Perspektive, die somatische, psychologische und entwicklungsabh{\"a}ngige Gegebenheiten aufseiten des Kindes wie auch die elterliche emotionale Disposition in der Beziehung zum Kind und bei den Mahlzeiten einbezieht und in Diagnostik und Therapie ber{\"u}cksichtigt.Diese Sicht hat in der „diagnostischen Klassifikation seelischer Gesundheit und Entwicklungsst{\"o}rungen der fr{\"u}hen Kindheit“ nach DC:0 – 5{\texttrademark} (Zero-to-Three 2017) einen Niederschlag gefunden, in der Essst{\"o}rungssymptome bei Kindern im Alter von 0 – 5;11 Jahren detailliert erfasst, aber auch begleitende St{\"o}rungen der k{\"o}rperlichen und psychosozialen Funktionen kodiert werden k{\"o}nnen. Der Beitrag gibt einen {\"U}berblick zur Historie, Pr{\"a}valenz, {\"A}tiologie und Diagnostik der fr{\"u}hkindlichen Ess- und F{\"u}tterst{\"o}rungen mit Einschr{\"a}nkungen der Nahrungsaufnahme sowie zu Handlungs- und Therapiema{\ss}nahmen.",
author = "Carola Bindt",
year = "2021",
language = "Deutsch",
volume = "21",
journal = "Sprachf{\"o}rderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis",
issn = "2193-6196",
number = "1",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Fütter- und Essstörungen in der frühen Kindheit – neue Entwicklungen in DC:0 – 5

AU - Bindt, Carola

PY - 2021

Y1 - 2021

N2 - Auffälligkeiten beim Füttern und Essen in der frühen Kindheit sind weit verbreitet und gehören sowohl zur normalen Entwicklung als auch zu den häufigen Anlässen für eine Vorstellung des Kindes beim Kinderarzt. Dem Elternurteil zufolge sind über 20 % aller gesunden und 40 – 70 % aller Säuglinge und Kleinkinder mit somatischen Grunderkrankungen und Entwicklungs-Handicaps betroffen (Cardona Cano et al. 2015). Gedeihstörungen mit Gewichts- und Wachstumsretardierung hingegen finden sich in der allgemeinen Klientel von Kinderarztpraxen immerhin bei 5 – 10 % und sind der Grund von 3 – 5 % aller pädiatrischen Klinikaufnahmen (Mazze et al. 2019).Mit der Zunahme von Einrichtungen der „Frühen Hilfe“, spezialisierten psychotherapeutischen und logopädischen Praxen werden vermehrt auch Berufsgruppen außerhalb des pädiatrischen Versorgungssystems mit Essproblemen junger Kinder konfrontiert. Weil die Nahrungsaufnahme durch komplexe (neuro-)biologische und soziale Interaktionen beeinflusst wird, ist die Ursachenklärung oft schwierig und nur interdisziplinär zu leisten. Am weitesten greift eine Perspektive, die somatische, psychologische und entwicklungsabhängige Gegebenheiten aufseiten des Kindes wie auch die elterliche emotionale Disposition in der Beziehung zum Kind und bei den Mahlzeiten einbezieht und in Diagnostik und Therapie berücksichtigt.Diese Sicht hat in der „diagnostischen Klassifikation seelischer Gesundheit und Entwicklungsstörungen der frühen Kindheit“ nach DC:0 – 5™ (Zero-to-Three 2017) einen Niederschlag gefunden, in der Essstörungssymptome bei Kindern im Alter von 0 – 5;11 Jahren detailliert erfasst, aber auch begleitende Störungen der körperlichen und psychosozialen Funktionen kodiert werden können. Der Beitrag gibt einen Überblick zur Historie, Prävalenz, Ätiologie und Diagnostik der frühkindlichen Ess- und Fütterstörungen mit Einschränkungen der Nahrungsaufnahme sowie zu Handlungs- und Therapiemaßnahmen.

AB - Auffälligkeiten beim Füttern und Essen in der frühen Kindheit sind weit verbreitet und gehören sowohl zur normalen Entwicklung als auch zu den häufigen Anlässen für eine Vorstellung des Kindes beim Kinderarzt. Dem Elternurteil zufolge sind über 20 % aller gesunden und 40 – 70 % aller Säuglinge und Kleinkinder mit somatischen Grunderkrankungen und Entwicklungs-Handicaps betroffen (Cardona Cano et al. 2015). Gedeihstörungen mit Gewichts- und Wachstumsretardierung hingegen finden sich in der allgemeinen Klientel von Kinderarztpraxen immerhin bei 5 – 10 % und sind der Grund von 3 – 5 % aller pädiatrischen Klinikaufnahmen (Mazze et al. 2019).Mit der Zunahme von Einrichtungen der „Frühen Hilfe“, spezialisierten psychotherapeutischen und logopädischen Praxen werden vermehrt auch Berufsgruppen außerhalb des pädiatrischen Versorgungssystems mit Essproblemen junger Kinder konfrontiert. Weil die Nahrungsaufnahme durch komplexe (neuro-)biologische und soziale Interaktionen beeinflusst wird, ist die Ursachenklärung oft schwierig und nur interdisziplinär zu leisten. Am weitesten greift eine Perspektive, die somatische, psychologische und entwicklungsabhängige Gegebenheiten aufseiten des Kindes wie auch die elterliche emotionale Disposition in der Beziehung zum Kind und bei den Mahlzeiten einbezieht und in Diagnostik und Therapie berücksichtigt.Diese Sicht hat in der „diagnostischen Klassifikation seelischer Gesundheit und Entwicklungsstörungen der frühen Kindheit“ nach DC:0 – 5™ (Zero-to-Three 2017) einen Niederschlag gefunden, in der Essstörungssymptome bei Kindern im Alter von 0 – 5;11 Jahren detailliert erfasst, aber auch begleitende Störungen der körperlichen und psychosozialen Funktionen kodiert werden können. Der Beitrag gibt einen Überblick zur Historie, Prävalenz, Ätiologie und Diagnostik der frühkindlichen Ess- und Fütterstörungen mit Einschränkungen der Nahrungsaufnahme sowie zu Handlungs- und Therapiemaßnahmen.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 21

JO - Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis

JF - Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis

SN - 2193-6196

IS - 1

ER -