Facharztweiterbildung quo vadis?

Standard

Facharztweiterbildung quo vadis? / Krusche, M; Sewerin, P; Kleyer, A; Mucke, J; Vossen, D; Morf, H; Rheumadocs und Arbeitskreis Junge Rheumatologie (AGJR).

In: Z RHEUMATOL, Vol. 78, No. 8, 10.2019, p. 692-697.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Review articleResearch

Harvard

Krusche, M, Sewerin, P, Kleyer, A, Mucke, J, Vossen, D, Morf, H & Rheumadocs und Arbeitskreis Junge Rheumatologie (AGJR) 2019, 'Facharztweiterbildung quo vadis?', Z RHEUMATOL, vol. 78, no. 8, pp. 692-697. https://doi.org/10.1007/s00393-019-00690-5, https://doi.org/10.1007/s00393-019-00690-5

APA

Krusche, M., Sewerin, P., Kleyer, A., Mucke, J., Vossen, D., Morf, H., & Rheumadocs und Arbeitskreis Junge Rheumatologie (AGJR) (2019). Facharztweiterbildung quo vadis? Z RHEUMATOL, 78(8), 692-697. https://doi.org/10.1007/s00393-019-00690-5, https://doi.org/10.1007/s00393-019-00690-5

Vancouver

Bibtex

@article{3aa0f1d1fad944d7b060ab69a031a834,
title = "Facharztweiterbildung quo vadis?",
abstract = "HintergrundIm Mai 2018 wurde die Novellierung der (Muster‑)Weiterbildungsordnung (MWBO) f{\"u}r die Facharztweiterbildung auf dem Deutschem {\"A}rztetag beschlossen, und somit stehen nun auch {\"A}nderungen f{\"u}r die Rheumatologie an. Ziel dieser Arbeit war es, einen {\"U}berblick {\"u}ber die aktuelle Situation der {\"a}rztlichen Weiterbildung im Fachgebiet der Rheumatologie zu gewinnen. Hierf{\"u}r erfolgten sowohl eine quantitative als auch qualitative Analyse der rheumatologischen Facharztweiterbildung.MethodenMittels schriftlicher Abfrage der Landes{\"a}rztekammern wurde die Zahl der neu ausgebildeten Fach{\"a}rzte f{\"u}r Rheumatologie in den Jahren 2015 bis 2017 ermittelt. Weiterhin wurde eine onlinebasierte Assistenzarztumfrage mit einem Fragebogen aus 22 Fragen erstellt und diese an 139 Chef{\"a}rzte sowie Praxisinhaber deutschlandweit verschickt mit der Bitte, diese an ihre jeweiligen Assistenz{\"a}rzte bzw. Fach{\"a}rzte zu verteilen. Zus{\"a}tzlich wurde durch den Gebrauch der sozialen Medien sowie der Homepage und des E‑Mail-Verteilers von Rheumadocs e. V. eine breite Zielgruppe erreicht. Es beteiligten sich insgesamt 71 {\"A}rzte an der bundesweiten Umfrage.ErgebnisLaut Landes{\"a}rztekammern absolvierten 53 Fach{\"a}rzte im Jahr 2015 und je 43 Fach{\"a}rzte f{\"u}r 2016 und 2017 die Facharztpr{\"u}fung. In der Online-Umfrage der Assistenz{\"a}rzte zeigte sich, dass die Befragten ihre Weiterbildung im Mittel mit der Note 3,1 (SD ± 1,1) beurteilten; 19,4 % der Teilnehmer gaben an, ein regelm{\"a}{\ss}iges Mentoring zu erhalten, und bei 41,7 % der {\"A}rzte fanden Evaluationen am Arbeitsplatz statt. Defizite zeigten sich auch im Rahmen der praktischen Diagnostikf{\"a}higkeiten: 22,8 % der Befragten praktizierten laut Umfrage keine Gelenksonographie, und weitere 20 % f{\"u}hrten diese maximal 1‑mal monatlich durch. Nur 43,6 % der Befragten berichteten, dass sie mehr als 10 Gelenkpunktionen unter Anleitung durchgef{\"u}hrt h{\"a}tten. Als offene Kritikpunkte* wurden von 46,6 % eine fehlende Struktur in der Weiterbildung genannt und 33,3 % bem{\"a}ngelten eine fehlende Supervision am Ausbildungsplatz. Positiv bewertet* wurden u. a. von 46,8 % die Vielf{\"a}ltigkeit des Faches sowie von 17 % die M{\"o}glichkeit zum selbstst{\"a}ndigen Arbeiten in der Rheumatologie. Die Mehrzahl der Befragten w{\"u}nschte sich mehr Weiterbildungsoptionen, vermehrte Supervision sowie eine bessere praktische Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik.SchlussfolgerungSchlussfolgerungDie bundesweite Zahl der neu erworbenen Facharztqualifikation in der Rheumatologie zwischen den Jahren 2015 bis 2017 zeigt einen gleichbleibenden bis r{\"u}ckl{\"a}ufigen Trend. Es ist zu bef{\"u}rchten, dass die Zahlen in den n{\"a}chsten Jahren weiter stagnieren werden, weshalb es umso wichtiger ist, in die Qualit{\"a}t der Weiterbildung zu investieren. Die Assistenzarztumfrage zeigte weiterhin, dass die aktuelle Weiterbildung in der Rheumatologie Defizite aufweist. Ein Leitfaden zur Verbesserung der Ausbildungsqualit{\"a}t k{\"o}nnte die neue MWBO in der Rheumatologie sein, die Wege f{\"u}r eine bessere und strukturierte Ausbildung schaffen soll. Dieses Curriculum sollte im Arbeits- bzw. Ausbildungsalltag fest im Sinne eines Teach-to-Target verwurzelt sein.",
keywords = "Education, Medical, Graduate, Germany, Humans, Rheumatology, Specialization, Surveys and Questionnaires",
author = "M Krusche and P Sewerin and A Kleyer and J Mucke and D Vossen and H Morf and {Rheumadocs und Arbeitskreis Junge Rheumatologie (AGJR)}",
year = "2019",
month = oct,
doi = "10.1007/s00393-019-00690-5",
language = "Deutsch",
volume = "78",
pages = "692--697",
journal = "Z RHEUMATOL",
issn = "0340-1855",
publisher = "D. Steinkopff-Verlag",
number = "8",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Facharztweiterbildung quo vadis?

AU - Krusche, M

AU - Sewerin, P

AU - Kleyer, A

AU - Mucke, J

AU - Vossen, D

AU - Morf, H

AU - Rheumadocs und Arbeitskreis Junge Rheumatologie (AGJR)

PY - 2019/10

Y1 - 2019/10

N2 - HintergrundIm Mai 2018 wurde die Novellierung der (Muster‑)Weiterbildungsordnung (MWBO) für die Facharztweiterbildung auf dem Deutschem Ärztetag beschlossen, und somit stehen nun auch Änderungen für die Rheumatologie an. Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die aktuelle Situation der ärztlichen Weiterbildung im Fachgebiet der Rheumatologie zu gewinnen. Hierfür erfolgten sowohl eine quantitative als auch qualitative Analyse der rheumatologischen Facharztweiterbildung.MethodenMittels schriftlicher Abfrage der Landesärztekammern wurde die Zahl der neu ausgebildeten Fachärzte für Rheumatologie in den Jahren 2015 bis 2017 ermittelt. Weiterhin wurde eine onlinebasierte Assistenzarztumfrage mit einem Fragebogen aus 22 Fragen erstellt und diese an 139 Chefärzte sowie Praxisinhaber deutschlandweit verschickt mit der Bitte, diese an ihre jeweiligen Assistenzärzte bzw. Fachärzte zu verteilen. Zusätzlich wurde durch den Gebrauch der sozialen Medien sowie der Homepage und des E‑Mail-Verteilers von Rheumadocs e. V. eine breite Zielgruppe erreicht. Es beteiligten sich insgesamt 71 Ärzte an der bundesweiten Umfrage.ErgebnisLaut Landesärztekammern absolvierten 53 Fachärzte im Jahr 2015 und je 43 Fachärzte für 2016 und 2017 die Facharztprüfung. In der Online-Umfrage der Assistenzärzte zeigte sich, dass die Befragten ihre Weiterbildung im Mittel mit der Note 3,1 (SD ± 1,1) beurteilten; 19,4 % der Teilnehmer gaben an, ein regelmäßiges Mentoring zu erhalten, und bei 41,7 % der Ärzte fanden Evaluationen am Arbeitsplatz statt. Defizite zeigten sich auch im Rahmen der praktischen Diagnostikfähigkeiten: 22,8 % der Befragten praktizierten laut Umfrage keine Gelenksonographie, und weitere 20 % führten diese maximal 1‑mal monatlich durch. Nur 43,6 % der Befragten berichteten, dass sie mehr als 10 Gelenkpunktionen unter Anleitung durchgeführt hätten. Als offene Kritikpunkte* wurden von 46,6 % eine fehlende Struktur in der Weiterbildung genannt und 33,3 % bemängelten eine fehlende Supervision am Ausbildungsplatz. Positiv bewertet* wurden u. a. von 46,8 % die Vielfältigkeit des Faches sowie von 17 % die Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten in der Rheumatologie. Die Mehrzahl der Befragten wünschte sich mehr Weiterbildungsoptionen, vermehrte Supervision sowie eine bessere praktische Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik.SchlussfolgerungSchlussfolgerungDie bundesweite Zahl der neu erworbenen Facharztqualifikation in der Rheumatologie zwischen den Jahren 2015 bis 2017 zeigt einen gleichbleibenden bis rückläufigen Trend. Es ist zu befürchten, dass die Zahlen in den nächsten Jahren weiter stagnieren werden, weshalb es umso wichtiger ist, in die Qualität der Weiterbildung zu investieren. Die Assistenzarztumfrage zeigte weiterhin, dass die aktuelle Weiterbildung in der Rheumatologie Defizite aufweist. Ein Leitfaden zur Verbesserung der Ausbildungsqualität könnte die neue MWBO in der Rheumatologie sein, die Wege für eine bessere und strukturierte Ausbildung schaffen soll. Dieses Curriculum sollte im Arbeits- bzw. Ausbildungsalltag fest im Sinne eines Teach-to-Target verwurzelt sein.

AB - HintergrundIm Mai 2018 wurde die Novellierung der (Muster‑)Weiterbildungsordnung (MWBO) für die Facharztweiterbildung auf dem Deutschem Ärztetag beschlossen, und somit stehen nun auch Änderungen für die Rheumatologie an. Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die aktuelle Situation der ärztlichen Weiterbildung im Fachgebiet der Rheumatologie zu gewinnen. Hierfür erfolgten sowohl eine quantitative als auch qualitative Analyse der rheumatologischen Facharztweiterbildung.MethodenMittels schriftlicher Abfrage der Landesärztekammern wurde die Zahl der neu ausgebildeten Fachärzte für Rheumatologie in den Jahren 2015 bis 2017 ermittelt. Weiterhin wurde eine onlinebasierte Assistenzarztumfrage mit einem Fragebogen aus 22 Fragen erstellt und diese an 139 Chefärzte sowie Praxisinhaber deutschlandweit verschickt mit der Bitte, diese an ihre jeweiligen Assistenzärzte bzw. Fachärzte zu verteilen. Zusätzlich wurde durch den Gebrauch der sozialen Medien sowie der Homepage und des E‑Mail-Verteilers von Rheumadocs e. V. eine breite Zielgruppe erreicht. Es beteiligten sich insgesamt 71 Ärzte an der bundesweiten Umfrage.ErgebnisLaut Landesärztekammern absolvierten 53 Fachärzte im Jahr 2015 und je 43 Fachärzte für 2016 und 2017 die Facharztprüfung. In der Online-Umfrage der Assistenzärzte zeigte sich, dass die Befragten ihre Weiterbildung im Mittel mit der Note 3,1 (SD ± 1,1) beurteilten; 19,4 % der Teilnehmer gaben an, ein regelmäßiges Mentoring zu erhalten, und bei 41,7 % der Ärzte fanden Evaluationen am Arbeitsplatz statt. Defizite zeigten sich auch im Rahmen der praktischen Diagnostikfähigkeiten: 22,8 % der Befragten praktizierten laut Umfrage keine Gelenksonographie, und weitere 20 % führten diese maximal 1‑mal monatlich durch. Nur 43,6 % der Befragten berichteten, dass sie mehr als 10 Gelenkpunktionen unter Anleitung durchgeführt hätten. Als offene Kritikpunkte* wurden von 46,6 % eine fehlende Struktur in der Weiterbildung genannt und 33,3 % bemängelten eine fehlende Supervision am Ausbildungsplatz. Positiv bewertet* wurden u. a. von 46,8 % die Vielfältigkeit des Faches sowie von 17 % die Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten in der Rheumatologie. Die Mehrzahl der Befragten wünschte sich mehr Weiterbildungsoptionen, vermehrte Supervision sowie eine bessere praktische Ausbildung in der Ultraschalldiagnostik.SchlussfolgerungSchlussfolgerungDie bundesweite Zahl der neu erworbenen Facharztqualifikation in der Rheumatologie zwischen den Jahren 2015 bis 2017 zeigt einen gleichbleibenden bis rückläufigen Trend. Es ist zu befürchten, dass die Zahlen in den nächsten Jahren weiter stagnieren werden, weshalb es umso wichtiger ist, in die Qualität der Weiterbildung zu investieren. Die Assistenzarztumfrage zeigte weiterhin, dass die aktuelle Weiterbildung in der Rheumatologie Defizite aufweist. Ein Leitfaden zur Verbesserung der Ausbildungsqualität könnte die neue MWBO in der Rheumatologie sein, die Wege für eine bessere und strukturierte Ausbildung schaffen soll. Dieses Curriculum sollte im Arbeits- bzw. Ausbildungsalltag fest im Sinne eines Teach-to-Target verwurzelt sein.

KW - Education, Medical, Graduate

KW - Germany

KW - Humans

KW - Rheumatology

KW - Specialization

KW - Surveys and Questionnaires

U2 - 10.1007/s00393-019-00690-5

DO - 10.1007/s00393-019-00690-5

M3 - SCORING: Review

C2 - 31468164

VL - 78

SP - 692

EP - 697

JO - Z RHEUMATOL

JF - Z RHEUMATOL

SN - 0340-1855

IS - 8

ER -