Evidenzbasierte Medizin in der interventionellen Neuroradiologie

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Evidenzbasierte Medizin in der interventionellen Neuroradiologie. / Fiehler, Jens.

In: CLIN NEURORADIOL, Vol. 25, No. Suppl. 2, 25.10.2015, p. 103-108.

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title = "Evidenzbasierte Medizin in der interventionellen Neuroradiologie",
abstract = "Der Begriff „evidenzbasierte Medizin“ (EbM) bezeichnet einen durch seine Methodik definierten Bereich der medizinischen Wissenschaft, der auf einer abstrakten Ebene mit der Bewertung sowie der Zusammenfassung von Studien und der Sicherheit von Aussagen, die auf der Qualit{\"a}t der zugrunde liegenden Untersuchungen beruht. Das Spektrum reicht hierbei von randomisierten kontrollierten Studien bis zur Expertenmeinung. Die methodische Qualit{\"a}t, aber auch die beobachtete Effektgr{\"o}{\ss}e k{\"o}nnen dazu f{\"u}hren, dass randomisierte kontrollierte Studien hinsichtlich der Vertrauensw{\"u}rdigkeit heruntergestuft und Beobachtungsstudien heraufgestuft werden. Letztlich ist hinter EbM der Wunsch zu verstehen, Entscheidungen in der medizinischen Praxis zu unterst{\"u}tzen, indem die Daten aus medizinischen Publikationen in einem systematischen, methodisch strengen Ansatz analysiert werden. Die EbM folgt allgemeinen gesellschaftlichen Trends zu mehr Transparenz und Formalisierung. Eine R{\"u}ckabwicklung ist nach Lage der Dinge v{\"o}llig ausgeschlossen. Die EbM wird hingegen weiteren Einfluss auf unsere t{\"a}gliche Praxis gewinnen, sei es durch die zunehmende Bedeutung von Leitlinien oder schlicht durch die Entscheidung {\"u}ber die Kostenerstattung f{\"u}r unsere Eingriffe. In der klinischen Anwendung am Patienten sollte evidenzbasierte Medizin klinische Expertise, Ergebnisse externer systematischer Forschung und Patientenpr{\"a}ferenz zu einer Entscheidungsfindung zusammenbringen. Nur qualitativ hochwertige Studien werden angemessen im EbM-Apparat in Forschung und B{\"u}rokratie ber{\"u}cksichtigt. Wir haben die Aufgabe, solche Studien selbst zu initiieren und durchzuf{\"u}hren. Zum Gl{\"u}ck stehen die Chancen heute so g{\"u}nstig wie nie zuvor.",
author = "Jens Fiehler",
year = "2015",
month = oct,
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doi = "10.1007/s00062-015-0434-7",
language = "Deutsch",
volume = "25",
pages = "103--108",
journal = "CLIN NEURORADIOL",
issn = "1869-1439",
publisher = "Springer Heidelberg",
number = "Suppl. 2",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Evidenzbasierte Medizin in der interventionellen Neuroradiologie

AU - Fiehler, Jens

PY - 2015/10/25

Y1 - 2015/10/25

N2 - Der Begriff „evidenzbasierte Medizin“ (EbM) bezeichnet einen durch seine Methodik definierten Bereich der medizinischen Wissenschaft, der auf einer abstrakten Ebene mit der Bewertung sowie der Zusammenfassung von Studien und der Sicherheit von Aussagen, die auf der Qualität der zugrunde liegenden Untersuchungen beruht. Das Spektrum reicht hierbei von randomisierten kontrollierten Studien bis zur Expertenmeinung. Die methodische Qualität, aber auch die beobachtete Effektgröße können dazu führen, dass randomisierte kontrollierte Studien hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit heruntergestuft und Beobachtungsstudien heraufgestuft werden. Letztlich ist hinter EbM der Wunsch zu verstehen, Entscheidungen in der medizinischen Praxis zu unterstützen, indem die Daten aus medizinischen Publikationen in einem systematischen, methodisch strengen Ansatz analysiert werden. Die EbM folgt allgemeinen gesellschaftlichen Trends zu mehr Transparenz und Formalisierung. Eine Rückabwicklung ist nach Lage der Dinge völlig ausgeschlossen. Die EbM wird hingegen weiteren Einfluss auf unsere tägliche Praxis gewinnen, sei es durch die zunehmende Bedeutung von Leitlinien oder schlicht durch die Entscheidung über die Kostenerstattung für unsere Eingriffe. In der klinischen Anwendung am Patienten sollte evidenzbasierte Medizin klinische Expertise, Ergebnisse externer systematischer Forschung und Patientenpräferenz zu einer Entscheidungsfindung zusammenbringen. Nur qualitativ hochwertige Studien werden angemessen im EbM-Apparat in Forschung und Bürokratie berücksichtigt. Wir haben die Aufgabe, solche Studien selbst zu initiieren und durchzuführen. Zum Glück stehen die Chancen heute so günstig wie nie zuvor.

AB - Der Begriff „evidenzbasierte Medizin“ (EbM) bezeichnet einen durch seine Methodik definierten Bereich der medizinischen Wissenschaft, der auf einer abstrakten Ebene mit der Bewertung sowie der Zusammenfassung von Studien und der Sicherheit von Aussagen, die auf der Qualität der zugrunde liegenden Untersuchungen beruht. Das Spektrum reicht hierbei von randomisierten kontrollierten Studien bis zur Expertenmeinung. Die methodische Qualität, aber auch die beobachtete Effektgröße können dazu führen, dass randomisierte kontrollierte Studien hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit heruntergestuft und Beobachtungsstudien heraufgestuft werden. Letztlich ist hinter EbM der Wunsch zu verstehen, Entscheidungen in der medizinischen Praxis zu unterstützen, indem die Daten aus medizinischen Publikationen in einem systematischen, methodisch strengen Ansatz analysiert werden. Die EbM folgt allgemeinen gesellschaftlichen Trends zu mehr Transparenz und Formalisierung. Eine Rückabwicklung ist nach Lage der Dinge völlig ausgeschlossen. Die EbM wird hingegen weiteren Einfluss auf unsere tägliche Praxis gewinnen, sei es durch die zunehmende Bedeutung von Leitlinien oder schlicht durch die Entscheidung über die Kostenerstattung für unsere Eingriffe. In der klinischen Anwendung am Patienten sollte evidenzbasierte Medizin klinische Expertise, Ergebnisse externer systematischer Forschung und Patientenpräferenz zu einer Entscheidungsfindung zusammenbringen. Nur qualitativ hochwertige Studien werden angemessen im EbM-Apparat in Forschung und Bürokratie berücksichtigt. Wir haben die Aufgabe, solche Studien selbst zu initiieren und durchzuführen. Zum Glück stehen die Chancen heute so günstig wie nie zuvor.

U2 - 10.1007/s00062-015-0434-7

DO - 10.1007/s00062-015-0434-7

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 25

SP - 103

EP - 108

JO - CLIN NEURORADIOL

JF - CLIN NEURORADIOL

SN - 1869-1439

IS - Suppl. 2

ER -