Einflussfaktoren auf die präklinische Anlage einer Zervikalstütze
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Einflussfaktoren auf die präklinische Anlage einer Zervikalstütze. / Kreinest, M; Goller, S; Rauch, G; Gliwitzky, B; Frank, C; Matschke, S; Wölfl, C G; Münzberg, M.
In: UNFALLCHIRURG, Vol. 120, No. 8, 08.2017, p. 675-682.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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TY - JOUR
T1 - Einflussfaktoren auf die präklinische Anlage einer Zervikalstütze
AU - Kreinest, M
AU - Goller, S
AU - Rauch, G
AU - Gliwitzky, B
AU - Frank, C
AU - Matschke, S
AU - Wölfl, C G
AU - Münzberg, M
PY - 2017/8
Y1 - 2017/8
N2 - HintergrundDie Anlage einer Zervikalstütze ist in der Notfallmedizin eine Standardmaßnahme bei Traumapatienten. Häufig wird ein fehlerhaftes Anlegen von Zervikalstützen beobachtet, was zur reduzierten Immobilisation der Halswirbelsäule führt.Ziel der ArbeitDas Ziel der vorliegenden Studie war deshalb die Analyse der praktischen Fertigkeiten von Rettungsfachpersonal und Notärzten bezüglich der Anlage einer Zervikalstütze.Material und MethodenHierzu wurden n = 104 Probanden gebeten, einer Trainingspuppe eine Zervikalstütze anzulegen, wobei jeder durchgeführte Teilschritt bewertet wurde. Des Weiteren erfolgte bei allen Probanden die anonyme Erhebung von persönlichen und berufsbezogenen Daten mithilfe eines Fragebogens.ErgebnisseZu den Probanden zählten professionelles Rettungsfachpersonal und Notärzte. Die mittlere Berufserfahrung aller Studienteilnehmer in der präklinischen Notfallversorgung betrug 11,1 ± 8,9 Jahre. Die meisten Studienteilnehmer hatten bereits eine Fortbildung zum Thema Schwerverletztenversorgung besucht (61 %) und fühlten sich beim Umgang mit einer Zervikalstütze „sehr sicher“ (84 %). Die Anlage der Zervikalstütze an die Trainingspuppe erfolgte in 11 % ohne Fehler. Die häufigsten Fehler waren die inkorrekte Einstellung der Länge der Zervikalstütze (66 %) und deren Arretierung (49 %). Es konnte kein Zusammenhang zwischen der vollständig korrekten Anlage der Zervikalstütze und möglichen Einflussfaktoren wie der Berufserfahrung in der Notfallmedizin oder der Teilnahme an Fortbildungen und Traumakursen nachgewiesen werden.DiskussionDie vorliegende Studie lässt trotz einer ausgeprägten subjektiven Sicherheit bezüglich der Anlage von Zervikalstützen auf generelle Defizite bei den praktischen Fertigkeiten im Umgang mit der hier verwendeten Zervikalstütze beim Rettungsfachpersonal und den Notärzten schließen. Es ist deshalb eine kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Aus- und Fortbildungsinhalten zum Thema Schwerverletztenversorgung zu fordern.
AB - HintergrundDie Anlage einer Zervikalstütze ist in der Notfallmedizin eine Standardmaßnahme bei Traumapatienten. Häufig wird ein fehlerhaftes Anlegen von Zervikalstützen beobachtet, was zur reduzierten Immobilisation der Halswirbelsäule führt.Ziel der ArbeitDas Ziel der vorliegenden Studie war deshalb die Analyse der praktischen Fertigkeiten von Rettungsfachpersonal und Notärzten bezüglich der Anlage einer Zervikalstütze.Material und MethodenHierzu wurden n = 104 Probanden gebeten, einer Trainingspuppe eine Zervikalstütze anzulegen, wobei jeder durchgeführte Teilschritt bewertet wurde. Des Weiteren erfolgte bei allen Probanden die anonyme Erhebung von persönlichen und berufsbezogenen Daten mithilfe eines Fragebogens.ErgebnisseZu den Probanden zählten professionelles Rettungsfachpersonal und Notärzte. Die mittlere Berufserfahrung aller Studienteilnehmer in der präklinischen Notfallversorgung betrug 11,1 ± 8,9 Jahre. Die meisten Studienteilnehmer hatten bereits eine Fortbildung zum Thema Schwerverletztenversorgung besucht (61 %) und fühlten sich beim Umgang mit einer Zervikalstütze „sehr sicher“ (84 %). Die Anlage der Zervikalstütze an die Trainingspuppe erfolgte in 11 % ohne Fehler. Die häufigsten Fehler waren die inkorrekte Einstellung der Länge der Zervikalstütze (66 %) und deren Arretierung (49 %). Es konnte kein Zusammenhang zwischen der vollständig korrekten Anlage der Zervikalstütze und möglichen Einflussfaktoren wie der Berufserfahrung in der Notfallmedizin oder der Teilnahme an Fortbildungen und Traumakursen nachgewiesen werden.DiskussionDie vorliegende Studie lässt trotz einer ausgeprägten subjektiven Sicherheit bezüglich der Anlage von Zervikalstützen auf generelle Defizite bei den praktischen Fertigkeiten im Umgang mit der hier verwendeten Zervikalstütze beim Rettungsfachpersonal und den Notärzten schließen. Es ist deshalb eine kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Aus- und Fortbildungsinhalten zum Thema Schwerverletztenversorgung zu fordern.
U2 - 10.1007/s00113-016-0207-z
DO - 10.1007/s00113-016-0207-z
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 27357352
VL - 120
SP - 675
EP - 682
JO - UNFALLCHIRURGIE
JF - UNFALLCHIRURGIE
SN - 0177-5537
IS - 8
ER -