Die räumliche Präsenz mediiert den Einfluss von Immersivität auf Entspannung: Eine Sekundäranalyse

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Die räumliche Präsenz mediiert den Einfluss von Immersivität auf Entspannung: Eine Sekundäranalyse. / Knaust, Thiemo; Felnhofer, Anna; Kothgassner, Oswald D; Höllmer, Helge; Gorzka, Robert-Jacek; Schulz, Holger.

In: Digital Psychology, Vol. 3, No. 2, 2022, p. 14-33.

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title = "Die r{\"a}umliche Pr{\"a}senz mediiert den Einfluss von Immersivit{\"a}t auf Entspannung: Eine Sekund{\"a}ranalyse",
abstract = "Durch die fortschreitende Digitalisierung gewinnen virtuelle Entspannungsinterventionen, insbesondere monoskopische 360°Naturaufnahmen, zunehmend an Bedeutung. W{\"a}hrend der bisherige Fokus auf der Wirksamkeit monoskopischer 360°Naturaufnahmen lag, haben nur wenige Studien die zugrundeliegenden Wirkfaktoren untersucht.Hierf{\"u}r untersucht diese Sekund{\"a}ranalyse, ob die r{\"a}umliche Pr{\"a}senz den Einfluss der Immersivit{\"a}t einer monoskopischen 360°Strandaufnahme auf die selbstberichtete und psychophysiologische Entspannung (Hautleitf{\"a}higkeit und Herzrate) mediiert. Explorativ wurde {\"u}berpr{\"u}ft, ob dieser Mediationseffekt durch das Alter, Geschlecht oder die Technologie{\"a}ngstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wird.Insgesamt nahmen 102 junge Erwachsene (40.5% weiblich) an einem randomisiert kontrollierten Innersubjektexperiment teil. Alle Teilnehmer durchliefen drei Erholungsbedingungen, in denen sie eine monoskopische 360°Strandaufnahme {\"u}ber ein head-mounted display (HMD) und einen Computerbildschirm sahen und eine Kontrollbedingung ohne Strandvideo durchliefen. Vor der jeweiligen Erholungsbedingung wurden, um das physiologische Aktivierungsniveau zu erh{\"o}hen, den Teilnehmern Kopfrechenaufgaben gestellt.Die Multilevel Mediationsanalyse ergab, dass die Strandaufnahme via HMD signifikant entspannender erlebt wurde als {\"u}ber den Computerbildschirm. Dieser Unterschied wurde durch die r{\"a}umliche Pr{\"a}senz mediiert. Explorative Analysen zeigten, dass der Mediationseffekt nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologie{\"a}ngstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wurde. Entgegen den Erwartungen wurden keine Unterschiede in der Hautleitf{\"a}higkeit und Herzrate zwischen den Bedingungen und auch kein mediierender Einfluss der r{\"a}umlichen Pr{\"a}senz auf die Psychophysiologie festgestellt.Diese Studie konnte erstmalig aufzeigen, dass die r{\"a}umliche Pr{\"a}senz ein bedeutsamer Wirkfaktor f{\"u}r die selbstberichtete Entspannung einer monoskopischen 360°Strandaufnahme ist, welcher nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologie{\"a}ngstlichkeit beeinflusst wird. Allerdings ist die Aussagekraft durch fehlende psychophysiologische Entspannungsunterschiede zwischen den beiden Bedingungen eingeschr{\"a}nkt. Entsprechend werden weiterf{\"u}hrende Studien zu den Wirkfaktoren monoskopischer 360°Naturvideos ben{\"o}tigt.",
author = "Thiemo Knaust and Anna Felnhofer and Kothgassner, {Oswald D} and Helge H{\"o}llmer and Robert-Jacek Gorzka and Holger Schulz",
year = "2022",
doi = "10.24989/dp.v3i2.2046",
language = "Deutsch",
volume = "3",
pages = "14--33",
journal = "Digital Psychology",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Die räumliche Präsenz mediiert den Einfluss von Immersivität auf Entspannung: Eine Sekundäranalyse

AU - Knaust, Thiemo

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AU - Kothgassner, Oswald D

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AU - Schulz, Holger

PY - 2022

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N2 - Durch die fortschreitende Digitalisierung gewinnen virtuelle Entspannungsinterventionen, insbesondere monoskopische 360°Naturaufnahmen, zunehmend an Bedeutung. Während der bisherige Fokus auf der Wirksamkeit monoskopischer 360°Naturaufnahmen lag, haben nur wenige Studien die zugrundeliegenden Wirkfaktoren untersucht.Hierfür untersucht diese Sekundäranalyse, ob die räumliche Präsenz den Einfluss der Immersivität einer monoskopischen 360°Strandaufnahme auf die selbstberichtete und psychophysiologische Entspannung (Hautleitfähigkeit und Herzrate) mediiert. Explorativ wurde überprüft, ob dieser Mediationseffekt durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wird.Insgesamt nahmen 102 junge Erwachsene (40.5% weiblich) an einem randomisiert kontrollierten Innersubjektexperiment teil. Alle Teilnehmer durchliefen drei Erholungsbedingungen, in denen sie eine monoskopische 360°Strandaufnahme über ein head-mounted display (HMD) und einen Computerbildschirm sahen und eine Kontrollbedingung ohne Strandvideo durchliefen. Vor der jeweiligen Erholungsbedingung wurden, um das physiologische Aktivierungsniveau zu erhöhen, den Teilnehmern Kopfrechenaufgaben gestellt.Die Multilevel Mediationsanalyse ergab, dass die Strandaufnahme via HMD signifikant entspannender erlebt wurde als über den Computerbildschirm. Dieser Unterschied wurde durch die räumliche Präsenz mediiert. Explorative Analysen zeigten, dass der Mediationseffekt nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wurde. Entgegen den Erwartungen wurden keine Unterschiede in der Hautleitfähigkeit und Herzrate zwischen den Bedingungen und auch kein mediierender Einfluss der räumlichen Präsenz auf die Psychophysiologie festgestellt.Diese Studie konnte erstmalig aufzeigen, dass die räumliche Präsenz ein bedeutsamer Wirkfaktor für die selbstberichtete Entspannung einer monoskopischen 360°Strandaufnahme ist, welcher nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit beeinflusst wird. Allerdings ist die Aussagekraft durch fehlende psychophysiologische Entspannungsunterschiede zwischen den beiden Bedingungen eingeschränkt. Entsprechend werden weiterführende Studien zu den Wirkfaktoren monoskopischer 360°Naturvideos benötigt.

AB - Durch die fortschreitende Digitalisierung gewinnen virtuelle Entspannungsinterventionen, insbesondere monoskopische 360°Naturaufnahmen, zunehmend an Bedeutung. Während der bisherige Fokus auf der Wirksamkeit monoskopischer 360°Naturaufnahmen lag, haben nur wenige Studien die zugrundeliegenden Wirkfaktoren untersucht.Hierfür untersucht diese Sekundäranalyse, ob die räumliche Präsenz den Einfluss der Immersivität einer monoskopischen 360°Strandaufnahme auf die selbstberichtete und psychophysiologische Entspannung (Hautleitfähigkeit und Herzrate) mediiert. Explorativ wurde überprüft, ob dieser Mediationseffekt durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wird.Insgesamt nahmen 102 junge Erwachsene (40.5% weiblich) an einem randomisiert kontrollierten Innersubjektexperiment teil. Alle Teilnehmer durchliefen drei Erholungsbedingungen, in denen sie eine monoskopische 360°Strandaufnahme über ein head-mounted display (HMD) und einen Computerbildschirm sahen und eine Kontrollbedingung ohne Strandvideo durchliefen. Vor der jeweiligen Erholungsbedingung wurden, um das physiologische Aktivierungsniveau zu erhöhen, den Teilnehmern Kopfrechenaufgaben gestellt.Die Multilevel Mediationsanalyse ergab, dass die Strandaufnahme via HMD signifikant entspannender erlebt wurde als über den Computerbildschirm. Dieser Unterschied wurde durch die räumliche Präsenz mediiert. Explorative Analysen zeigten, dass der Mediationseffekt nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit der Teilnehmer beeinflusst wurde. Entgegen den Erwartungen wurden keine Unterschiede in der Hautleitfähigkeit und Herzrate zwischen den Bedingungen und auch kein mediierender Einfluss der räumlichen Präsenz auf die Psychophysiologie festgestellt.Diese Studie konnte erstmalig aufzeigen, dass die räumliche Präsenz ein bedeutsamer Wirkfaktor für die selbstberichtete Entspannung einer monoskopischen 360°Strandaufnahme ist, welcher nicht durch das Alter, Geschlecht oder die Technologieängstlichkeit beeinflusst wird. Allerdings ist die Aussagekraft durch fehlende psychophysiologische Entspannungsunterschiede zwischen den beiden Bedingungen eingeschränkt. Entsprechend werden weiterführende Studien zu den Wirkfaktoren monoskopischer 360°Naturvideos benötigt.

U2 - 10.24989/dp.v3i2.2046

DO - 10.24989/dp.v3i2.2046

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 3

SP - 14

EP - 33

JO - Digital Psychology

JF - Digital Psychology

SN - 2708-2768

IS - 2

ER -