Die (psycho-)soziale Kodierung des Körpers und deren Auswirkung auf die Trans*-Gesundheit

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Die (psycho-)soziale Kodierung des Körpers und deren Auswirkung auf die Trans*-Gesundheit. / Strauss, Bernhard; Nieder, Timo Ole.

In: FAMILIENDYNAMIK , Vol. 46, No. 3, 07.2021, p. 198-207.

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abstract = "Lange Zeit war die trans*-spezifische Gesundheitsversorgung gepr{\"a}gt durch eine Psychopathologisierung von Trans*-Identit{\"a}ten. Die Betroffenenperspektive fand nur geringe Beachtung. Gefordert wurde deshalb eine die Menschenrechte achtende Gesundheitsversorgung, die die Bed{\"u}rfnisse von transsexuellen Menschen wahr- und ernst nimmt. In den diagnostischen Klassifikationssystemen (DSM-5, ICD-11) wurden entsprechend die diagnostischen Kriterien modifiziert und die Begriffe Geschlechtsdysphorie und Geschlechtsinkongruenz neu eingef{\"u}hrt. W{\"a}hrend f{\"u}r die Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen in Deutschland lange Zeit Standards galten, die 1997 von unterschiedlichen Fachgesellschaften festgelegt wurden, sind international neue »Standards of Care« (SoC) der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) entwickelt worden. In Deutschland wurden die Standards zur Behandlung 2018 in Form der S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit (AWMF-Registernummer 138 – 001) aktualisiert. Dieser Beitrag stellt einige der zentralen Behandlungsempfehlungen dieser Leitlinie vor, insbesondere das Prinzip der partizipativen Entscheidungsfindung. Dar{\"u}ber hinaus wird eine neue Begutachtungsanleitung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (»Geschlechtsangleichende Ma{\ss}nahmen bei Transsexualismus«) vorgestellt und die ihr zugrundeliegenden diagnostischen Kategorien kritisch diskutiert.",
author = "Bernhard Strauss and Nieder, {Timo Ole}",
year = "2021",
month = jul,
doi = "10.21706/fd-46-3-198",
language = "Deutsch",
volume = "46",
pages = "198--207",
journal = "Familiendynamik",
issn = "0342-2747",
publisher = "Klett-Cotta",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Die (psycho-)soziale Kodierung des Körpers und deren Auswirkung auf die Trans*-Gesundheit

AU - Strauss, Bernhard

AU - Nieder, Timo Ole

PY - 2021/7

Y1 - 2021/7

N2 - Lange Zeit war die trans*-spezifische Gesundheitsversorgung geprägt durch eine Psychopathologisierung von Trans*-Identitäten. Die Betroffenenperspektive fand nur geringe Beachtung. Gefordert wurde deshalb eine die Menschenrechte achtende Gesundheitsversorgung, die die Bedürfnisse von transsexuellen Menschen wahr- und ernst nimmt. In den diagnostischen Klassifikationssystemen (DSM-5, ICD-11) wurden entsprechend die diagnostischen Kriterien modifiziert und die Begriffe Geschlechtsdysphorie und Geschlechtsinkongruenz neu eingeführt. Während für die Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen in Deutschland lange Zeit Standards galten, die 1997 von unterschiedlichen Fachgesellschaften festgelegt wurden, sind international neue »Standards of Care« (SoC) der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) entwickelt worden. In Deutschland wurden die Standards zur Behandlung 2018 in Form der S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit (AWMF-Registernummer 138 – 001) aktualisiert. Dieser Beitrag stellt einige der zentralen Behandlungsempfehlungen dieser Leitlinie vor, insbesondere das Prinzip der partizipativen Entscheidungsfindung. Darüber hinaus wird eine neue Begutachtungsanleitung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (»Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualismus«) vorgestellt und die ihr zugrundeliegenden diagnostischen Kategorien kritisch diskutiert.

AB - Lange Zeit war die trans*-spezifische Gesundheitsversorgung geprägt durch eine Psychopathologisierung von Trans*-Identitäten. Die Betroffenenperspektive fand nur geringe Beachtung. Gefordert wurde deshalb eine die Menschenrechte achtende Gesundheitsversorgung, die die Bedürfnisse von transsexuellen Menschen wahr- und ernst nimmt. In den diagnostischen Klassifikationssystemen (DSM-5, ICD-11) wurden entsprechend die diagnostischen Kriterien modifiziert und die Begriffe Geschlechtsdysphorie und Geschlechtsinkongruenz neu eingeführt. Während für die Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen in Deutschland lange Zeit Standards galten, die 1997 von unterschiedlichen Fachgesellschaften festgelegt wurden, sind international neue »Standards of Care« (SoC) der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) entwickelt worden. In Deutschland wurden die Standards zur Behandlung 2018 in Form der S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit (AWMF-Registernummer 138 – 001) aktualisiert. Dieser Beitrag stellt einige der zentralen Behandlungsempfehlungen dieser Leitlinie vor, insbesondere das Prinzip der partizipativen Entscheidungsfindung. Darüber hinaus wird eine neue Begutachtungsanleitung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (»Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualismus«) vorgestellt und die ihr zugrundeliegenden diagnostischen Kategorien kritisch diskutiert.

UR - http://dx.doi.org/10.21706/fd-46-3-198

U2 - 10.21706/fd-46-3-198

DO - 10.21706/fd-46-3-198

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 46

SP - 198

EP - 207

JO - Familiendynamik

JF - Familiendynamik

SN - 0342-2747

IS - 3

ER -