Der Suizidversuch — eine Herausforderung für den Unfallchirurgen?
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Der Suizidversuch — eine Herausforderung für den Unfallchirurgen? / Katzer, A; Meenen, Norbert; Fröschle, G; Raabe, S; Püschel, K; Wening, J V.
In: Unfallchirurgie, Vol. 24, No. 2, 2, 1998, p. 66-74.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - Der Suizidversuch — eine Herausforderung für den Unfallchirurgen?
AU - Katzer, A
AU - Meenen, Norbert
AU - Fröschle, G
AU - Raabe, S
AU - Püschel, K
AU - Wening, J V
PY - 1998
Y1 - 1998
N2 - Die Daten von 767 Patienten wurden nach einem Suizidversuch oder Suizid retrospektiv analysiert. Bei 52% der Patienten lagen Skelettschäden vor; sie stellten bei Aufschlüsselung der Verletzungsmuster zugleich den größten Anteil dar. Es folgten Schäden des Zentralnervensystems (26,6%), und an dritter Stelle der Häufigkeit standen Verletzungen parenchymatöser Organe (20,1%). Weichteilschäden größeren Ausmaßes wurden bei 18,1% und relevante Gefäßverletzungen bei 16% der Suizidenten diagnostiziert. Der hohe Anteil polytraumatisierter Patienten (22,9%) dokumentiert hierbei zugleich die Schwere und den Umfang erlittener Verletzungen bei Anwendung sogenannter „harter Methoden”. Es zeigt sich, daß die Verletzungen von Suizidenten bei entsprechender Gewalteinwirkung oftmals denen schwerer Straßenverkehrsunfälle gleichen und die Verletzungsmuster polytraumatisierter Patienten im Gegensatz zum. unselektionierten Patientengut vor allem durch Sprünge aus großer Höhe und Bahnüberfahrungen bestimmt wurden. Bei Vorliegen ungewöhnlicher Selbsttötungstechniken kann die Erfahrung des Chirurgen aber schnell ihre Grenzen erreichen, so daß nach unseren Kenntnissen traumatologische Fachabteilungen die besten Voraussetzungen für die Diagnostik und Notfallversorgung dieser Patienten bieten, sofern es sich nicht um reine Bagatellverlerletzungen handelt.
AB - Die Daten von 767 Patienten wurden nach einem Suizidversuch oder Suizid retrospektiv analysiert. Bei 52% der Patienten lagen Skelettschäden vor; sie stellten bei Aufschlüsselung der Verletzungsmuster zugleich den größten Anteil dar. Es folgten Schäden des Zentralnervensystems (26,6%), und an dritter Stelle der Häufigkeit standen Verletzungen parenchymatöser Organe (20,1%). Weichteilschäden größeren Ausmaßes wurden bei 18,1% und relevante Gefäßverletzungen bei 16% der Suizidenten diagnostiziert. Der hohe Anteil polytraumatisierter Patienten (22,9%) dokumentiert hierbei zugleich die Schwere und den Umfang erlittener Verletzungen bei Anwendung sogenannter „harter Methoden”. Es zeigt sich, daß die Verletzungen von Suizidenten bei entsprechender Gewalteinwirkung oftmals denen schwerer Straßenverkehrsunfälle gleichen und die Verletzungsmuster polytraumatisierter Patienten im Gegensatz zum. unselektionierten Patientengut vor allem durch Sprünge aus großer Höhe und Bahnüberfahrungen bestimmt wurden. Bei Vorliegen ungewöhnlicher Selbsttötungstechniken kann die Erfahrung des Chirurgen aber schnell ihre Grenzen erreichen, so daß nach unseren Kenntnissen traumatologische Fachabteilungen die besten Voraussetzungen für die Diagnostik und Notfallversorgung dieser Patienten bieten, sofern es sich nicht um reine Bagatellverlerletzungen handelt.
KW - Adult
KW - Humans
KW - Male
KW - Aged
KW - Female
KW - Middle Aged
KW - Aged, 80 and over
KW - Adolescent
KW - Child
KW - Retrospective Studies
KW - Multiple Trauma/epidemiology/psychology/surgery
KW - Patient Care Team
KW - Suicide, Attempted/psychology/statistics & numerical data
KW - Adult
KW - Humans
KW - Male
KW - Aged
KW - Female
KW - Middle Aged
KW - Aged, 80 and over
KW - Adolescent
KW - Child
KW - Retrospective Studies
KW - Multiple Trauma/epidemiology/psychology/surgery
KW - Patient Care Team
KW - Suicide, Attempted/psychology/statistics & numerical data
U2 - 10.1007/BF02044356
DO - 10.1007/BF02044356
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 24
SP - 66
EP - 74
IS - 2
M1 - 2
ER -