Der Krebspatient auf der Intensivstation

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Der Krebspatient auf der Intensivstation. / Lueck, Catherina; Beutel, Gernot.

In: MED KLIN-INTENSIVMED, Vol. 116, 16.02.2021, p. 104-110.

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title = "Der Krebspatient auf der Intensivstation",
abstract = "Mit dem demographischen Wandel und einer verl{\"a}ngerten Lebenserwartung von Krebspatienten ist auch die Pr{\"a}valenz dieser Patientengruppe auf der Intensivstation deutlich gestiegen. Dabei bestimmt vor allem das Auftreten akuter Organdysfunktionen und weniger die maligne Grunderkrankung die Prognose. Patienten mit soliden Tumoren weisen im Vergleich zur Normalbev{\"o}lkerung keine erh{\"o}hte Krankenhausmortalit{\"a}t auf. H{\"a}matologische Patienten hingegen erleiden h{\"a}ufig einen schwereren Krankheitsverlauf. Die Entscheidung f{\"u}r eine Intensivtherapie sollte m{\"o}glichst zeitnah getroffen werden, da die fr{\"u}hzeitige Intensivverlegung mit einer reduzierten Krankenhausmortalit{\"a}t einhergeht. Das Vorliegen eines Multiorganversagens bei Aufnahme auf die Intensivstation ist demgegen{\"u}ber mit einer erh{\"o}hten Mortalit{\"a}t vergesellschaftet. Grunds{\"a}tzlich hat sich das Intensiv- und Krankenhaus{\"u}berleben von kritisch kranken h{\"a}matologischen oder onkologischen Patienten in den letzten zwei Dekaden stetig verbessert und liegt aktuell bei etwa 50-60 %. Einem F{\"u}nftel aller Patienten bietet sich nach {\"u}berlebtem Intensivaufenthalt eine gute Langzeitprognose. Unter diesen Voraussetzungen ist das ehemals bestehende Paradigma der generellen Ablehnung von Krebspatienten f{\"u}r die intensivmedizinische Versorgung heute nicht mehr zu vertreten. Damit die Versorgung intensivpflichtiger Krebspatienten optimal gelingt, ist eine enge Kooperation von H{\"a}matologen/Onkologen und Intensivmedizinern notwendig.",
author = "Catherina Lueck and Gernot Beutel",
year = "2021",
month = feb,
day = "16",
doi = "10.1007/s00063-021-00795-3",
language = "Deutsch",
volume = "116",
pages = "104--110",
journal = "MED KLIN-INTENSIVMED",
issn = "2193-6218",
publisher = "Springer Medizin",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Der Krebspatient auf der Intensivstation

AU - Lueck, Catherina

AU - Beutel, Gernot

PY - 2021/2/16

Y1 - 2021/2/16

N2 - Mit dem demographischen Wandel und einer verlängerten Lebenserwartung von Krebspatienten ist auch die Prävalenz dieser Patientengruppe auf der Intensivstation deutlich gestiegen. Dabei bestimmt vor allem das Auftreten akuter Organdysfunktionen und weniger die maligne Grunderkrankung die Prognose. Patienten mit soliden Tumoren weisen im Vergleich zur Normalbevölkerung keine erhöhte Krankenhausmortalität auf. Hämatologische Patienten hingegen erleiden häufig einen schwereren Krankheitsverlauf. Die Entscheidung für eine Intensivtherapie sollte möglichst zeitnah getroffen werden, da die frühzeitige Intensivverlegung mit einer reduzierten Krankenhausmortalität einhergeht. Das Vorliegen eines Multiorganversagens bei Aufnahme auf die Intensivstation ist demgegenüber mit einer erhöhten Mortalität vergesellschaftet. Grundsätzlich hat sich das Intensiv- und Krankenhausüberleben von kritisch kranken hämatologischen oder onkologischen Patienten in den letzten zwei Dekaden stetig verbessert und liegt aktuell bei etwa 50-60 %. Einem Fünftel aller Patienten bietet sich nach überlebtem Intensivaufenthalt eine gute Langzeitprognose. Unter diesen Voraussetzungen ist das ehemals bestehende Paradigma der generellen Ablehnung von Krebspatienten für die intensivmedizinische Versorgung heute nicht mehr zu vertreten. Damit die Versorgung intensivpflichtiger Krebspatienten optimal gelingt, ist eine enge Kooperation von Hämatologen/Onkologen und Intensivmedizinern notwendig.

AB - Mit dem demographischen Wandel und einer verlängerten Lebenserwartung von Krebspatienten ist auch die Prävalenz dieser Patientengruppe auf der Intensivstation deutlich gestiegen. Dabei bestimmt vor allem das Auftreten akuter Organdysfunktionen und weniger die maligne Grunderkrankung die Prognose. Patienten mit soliden Tumoren weisen im Vergleich zur Normalbevölkerung keine erhöhte Krankenhausmortalität auf. Hämatologische Patienten hingegen erleiden häufig einen schwereren Krankheitsverlauf. Die Entscheidung für eine Intensivtherapie sollte möglichst zeitnah getroffen werden, da die frühzeitige Intensivverlegung mit einer reduzierten Krankenhausmortalität einhergeht. Das Vorliegen eines Multiorganversagens bei Aufnahme auf die Intensivstation ist demgegenüber mit einer erhöhten Mortalität vergesellschaftet. Grundsätzlich hat sich das Intensiv- und Krankenhausüberleben von kritisch kranken hämatologischen oder onkologischen Patienten in den letzten zwei Dekaden stetig verbessert und liegt aktuell bei etwa 50-60 %. Einem Fünftel aller Patienten bietet sich nach überlebtem Intensivaufenthalt eine gute Langzeitprognose. Unter diesen Voraussetzungen ist das ehemals bestehende Paradigma der generellen Ablehnung von Krebspatienten für die intensivmedizinische Versorgung heute nicht mehr zu vertreten. Damit die Versorgung intensivpflichtiger Krebspatienten optimal gelingt, ist eine enge Kooperation von Hämatologen/Onkologen und Intensivmedizinern notwendig.

U2 - 10.1007/s00063-021-00795-3

DO - 10.1007/s00063-021-00795-3

M3 - SCORING: Review

VL - 116

SP - 104

EP - 110

JO - MED KLIN-INTENSIVMED

JF - MED KLIN-INTENSIVMED

SN - 2193-6218

ER -