Der Einfluss von Profession und Erfahrung hinsichtlich der kriteriengeleiteten Beurteilung der Schuldfähigkeit bei paraphilen Störungen – eine randomisierte kontrollierte Studie

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Der Einfluss von Profession und Erfahrung hinsichtlich der kriteriengeleiteten Beurteilung der Schuldfähigkeit bei paraphilen Störungen – eine randomisierte kontrollierte Studie. / Dobbrunz, Sascha; Daubmann, Anne; Müller, Jürgen L; Briken, Peer.

In: PSYCHIAT PRAX, Vol. 49, No. 03, 04.2022, p. 138-143.

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title = "Der Einfluss von Profession und Erfahrung hinsichtlich der kriteriengeleiteten Beurteilung der Schuldf{\"a}higkeit bei paraphilen St{\"o}rungen – eine randomisierte kontrollierte Studie",
abstract = "Ziel der Studie Die Studie untersucht, ob Beruf und Erfahrungsgrad einen Einfluss auf die kriteriengeleitete Beurteilung der Schuldf{\"a}higkeit bei paraphilen St{\"o}rungen haben.Methodik Zwei verschiedene Kriterienkataloge wurden von 3 verschiedenen Berufsgruppen (Psychologen, Psychiater und Juristen), jeweils mit einem unterschiedlichen Ausma{\ss} an Vorerfahrung, hinsichtlich ihrer pr{\"a}diktiven Validit{\"a}t {\"u}berpr{\"u}ft. Hierzu bewerteten 349 Rater die Kriterien eines von 2 Kriterienkatalogen anhand einer von 2 beispielhaften Fallvignetten. Die Zuteilung erfolgte randomisiert.Ergebnisse Die Variablen Erfahrungsgrad und Berufszugeh{\"o}rigkeit zeigten bezogen auf keinen der beiden Kriterienkataloge einen Zusammenhang mit der Vorhersageleistung bez{\"u}glich der Einsch{\"a}tzung der Schwere der St{\"o}rung bzw. der erheblich verminderten Steuerungsf{\"a}higkeit.Schlussfolgerung Bei der Anwendung einer kriteriengeleiteten Vorgehensweise konnte mit der Methodik der hier vorliegenden Studie (Pr{\"a}sentation von kurzen Fallvignetten) kein signifikanter Einfluss von Berufsgruppe und Erfahrung auf die Einsch{\"a}tzung bei Fragen der Schuldf{\"a}higkeit im Zusammenhang mit paraphilen St{\"o}rungen festgestellt werden. Die Anwendung von Kriterienkatalogen kann m{\"o}glicherweise unabh{\"a}ngig von einschl{\"a}gigen Vorerfahrungen im Bereich der Schuldf{\"a}higkeitsbegutachtung einen substanziellen Teil zur Vorhersageleistung beitragen, ist jedoch nicht als alleinige Beurteilungsquelle anzusehen.",
author = "Sascha Dobbrunz and Anne Daubmann and M{\"u}ller, {J{\"u}rgen L} and Peer Briken",
year = "2022",
month = apr,
doi = "10.1055/a-1406-0356",
language = "Deutsch",
volume = "49",
pages = "138--143",
journal = "PSYCHIAT PRAX",
issn = "0303-4259",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "03",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Der Einfluss von Profession und Erfahrung hinsichtlich der kriteriengeleiteten Beurteilung der Schuldfähigkeit bei paraphilen Störungen – eine randomisierte kontrollierte Studie

AU - Dobbrunz, Sascha

AU - Daubmann, Anne

AU - Müller, Jürgen L

AU - Briken, Peer

PY - 2022/4

Y1 - 2022/4

N2 - Ziel der Studie Die Studie untersucht, ob Beruf und Erfahrungsgrad einen Einfluss auf die kriteriengeleitete Beurteilung der Schuldfähigkeit bei paraphilen Störungen haben.Methodik Zwei verschiedene Kriterienkataloge wurden von 3 verschiedenen Berufsgruppen (Psychologen, Psychiater und Juristen), jeweils mit einem unterschiedlichen Ausmaß an Vorerfahrung, hinsichtlich ihrer prädiktiven Validität überprüft. Hierzu bewerteten 349 Rater die Kriterien eines von 2 Kriterienkatalogen anhand einer von 2 beispielhaften Fallvignetten. Die Zuteilung erfolgte randomisiert.Ergebnisse Die Variablen Erfahrungsgrad und Berufszugehörigkeit zeigten bezogen auf keinen der beiden Kriterienkataloge einen Zusammenhang mit der Vorhersageleistung bezüglich der Einschätzung der Schwere der Störung bzw. der erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit.Schlussfolgerung Bei der Anwendung einer kriteriengeleiteten Vorgehensweise konnte mit der Methodik der hier vorliegenden Studie (Präsentation von kurzen Fallvignetten) kein signifikanter Einfluss von Berufsgruppe und Erfahrung auf die Einschätzung bei Fragen der Schuldfähigkeit im Zusammenhang mit paraphilen Störungen festgestellt werden. Die Anwendung von Kriterienkatalogen kann möglicherweise unabhängig von einschlägigen Vorerfahrungen im Bereich der Schuldfähigkeitsbegutachtung einen substanziellen Teil zur Vorhersageleistung beitragen, ist jedoch nicht als alleinige Beurteilungsquelle anzusehen.

AB - Ziel der Studie Die Studie untersucht, ob Beruf und Erfahrungsgrad einen Einfluss auf die kriteriengeleitete Beurteilung der Schuldfähigkeit bei paraphilen Störungen haben.Methodik Zwei verschiedene Kriterienkataloge wurden von 3 verschiedenen Berufsgruppen (Psychologen, Psychiater und Juristen), jeweils mit einem unterschiedlichen Ausmaß an Vorerfahrung, hinsichtlich ihrer prädiktiven Validität überprüft. Hierzu bewerteten 349 Rater die Kriterien eines von 2 Kriterienkatalogen anhand einer von 2 beispielhaften Fallvignetten. Die Zuteilung erfolgte randomisiert.Ergebnisse Die Variablen Erfahrungsgrad und Berufszugehörigkeit zeigten bezogen auf keinen der beiden Kriterienkataloge einen Zusammenhang mit der Vorhersageleistung bezüglich der Einschätzung der Schwere der Störung bzw. der erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit.Schlussfolgerung Bei der Anwendung einer kriteriengeleiteten Vorgehensweise konnte mit der Methodik der hier vorliegenden Studie (Präsentation von kurzen Fallvignetten) kein signifikanter Einfluss von Berufsgruppe und Erfahrung auf die Einschätzung bei Fragen der Schuldfähigkeit im Zusammenhang mit paraphilen Störungen festgestellt werden. Die Anwendung von Kriterienkatalogen kann möglicherweise unabhängig von einschlägigen Vorerfahrungen im Bereich der Schuldfähigkeitsbegutachtung einen substanziellen Teil zur Vorhersageleistung beitragen, ist jedoch nicht als alleinige Beurteilungsquelle anzusehen.

U2 - 10.1055/a-1406-0356

DO - 10.1055/a-1406-0356

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 49

SP - 138

EP - 143

JO - PSYCHIAT PRAX

JF - PSYCHIAT PRAX

SN - 0303-4259

IS - 03

ER -