COVID-19 als Berufskrankheit und Arbeitsunfall – Analyse der gemeldeten und anerkannten Fälle der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
Standard
COVID-19 als Berufskrankheit und Arbeitsunfall – Analyse der gemeldeten und anerkannten Fälle der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. / Nienhaus, Albert; Schneider, S.
In: Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed, Vol. 57, No. 3, 03.2022, p. 170-176.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - COVID-19 als Berufskrankheit und Arbeitsunfall – Analyse der gemeldeten und anerkannten Fälle der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
AU - Nienhaus, Albert
AU - Schneider, S
PY - 2022/3
Y1 - 2022/3
N2 - Ziele: In dieser Arbeit wird die Anzahl der gemeldeten und als Versicherungsfall anerkannten Berufskrankheiten (BK) und Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit COVID-19 für alle Träger der gesetzlichen Unfallversicherung (UVT) in Deutschland analysiert.Methoden: Daten einer Sondererhebung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (BG) und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand (UVTöH), und Routinedaten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) werden analysiert. Für die Daten der BGW werden getrennt nach Branche die COVID-19-Fälle pro 1000 Vollarbeiteräquivalente (VAÄ) dargestellt.Ergebnisse: Seit Beginn der Pandemie wurden 202.945 Fälle im Zusammenhang mit COVID-19 bei den UVT gemeldet und 121.027 als Versicherungsfall anerkannt. Die meisten Meldungen bezogen sich auf eine BK (83,3 %). Der am häufigsten betroffene UVT ist die BGW mit 59,7 % aller gemeldeten Fälle. Im Durchschnitt wurden bei der BGW 24,05 BK pro 1000 VAÄ gemeldet. Auf Kliniken und Pflegeheime entfielen die höchsten Raten (53,9 und 46,7 BK pro 1000 VAÄ). Tätigkeiten in der Pflege und im Kindergarten, beides typische Frauenberufe, hatten einen Anteil von 77 % der Meldungen der BGW. Unter den Versicherten, die stationär behandelt wurden, betrug der Anteil der Pflegekräfte 71,2 % und bei den Verstorbenen 44,8 %.Schlussfolgerungen: Die Anzahl der gemeldeten und als Versicherungsfall anerkannten COVID-19-Erkrankungen ist hoch. Die UVT sind unterschiedlich stark betroffen. Am stärksten betroffen ist die BGW. Das Infektionsrisiko ist in der Pflege, einem typischen Frauenberuf, besonders hoch. Die Versorgung und Entschädigung der Versicherten wird in den nächsten Jahren aufgrund möglicher langfristiger Gesundheitsfolgen von COVID-19 noch eine große Herausforderung darstellen.
AB - Ziele: In dieser Arbeit wird die Anzahl der gemeldeten und als Versicherungsfall anerkannten Berufskrankheiten (BK) und Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit COVID-19 für alle Träger der gesetzlichen Unfallversicherung (UVT) in Deutschland analysiert.Methoden: Daten einer Sondererhebung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (BG) und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand (UVTöH), und Routinedaten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) werden analysiert. Für die Daten der BGW werden getrennt nach Branche die COVID-19-Fälle pro 1000 Vollarbeiteräquivalente (VAÄ) dargestellt.Ergebnisse: Seit Beginn der Pandemie wurden 202.945 Fälle im Zusammenhang mit COVID-19 bei den UVT gemeldet und 121.027 als Versicherungsfall anerkannt. Die meisten Meldungen bezogen sich auf eine BK (83,3 %). Der am häufigsten betroffene UVT ist die BGW mit 59,7 % aller gemeldeten Fälle. Im Durchschnitt wurden bei der BGW 24,05 BK pro 1000 VAÄ gemeldet. Auf Kliniken und Pflegeheime entfielen die höchsten Raten (53,9 und 46,7 BK pro 1000 VAÄ). Tätigkeiten in der Pflege und im Kindergarten, beides typische Frauenberufe, hatten einen Anteil von 77 % der Meldungen der BGW. Unter den Versicherten, die stationär behandelt wurden, betrug der Anteil der Pflegekräfte 71,2 % und bei den Verstorbenen 44,8 %.Schlussfolgerungen: Die Anzahl der gemeldeten und als Versicherungsfall anerkannten COVID-19-Erkrankungen ist hoch. Die UVT sind unterschiedlich stark betroffen. Am stärksten betroffen ist die BGW. Das Infektionsrisiko ist in der Pflege, einem typischen Frauenberuf, besonders hoch. Die Versorgung und Entschädigung der Versicherten wird in den nächsten Jahren aufgrund möglicher langfristiger Gesundheitsfolgen von COVID-19 noch eine große Herausforderung darstellen.
U2 - 10.17147/asu-1-174372
DO - 10.17147/asu-1-174372
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 57
SP - 170
EP - 176
JO - Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed
JF - Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed
SN - 0300-581X
IS - 3
ER -