Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung

Standard

Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung. / Stöver, T; Dazert, S; Hoffmann, T K; Plontke, S K; Ambrosch, P; Arens, C; Betz, C; Beutner, D; Bohr, C; Bruchhage, K-L; Canis, M; Dietz, A; Guntinas-Lichius, O; Hagen, R; Hosemann, W; Iro, H; Klussmann, J-P; Knopf, A; Kramer, S; Lang, S; Leinung, M; Lenarz, T; Löwenheim, H; Matthias, C; Mlynski, R; Olze, H; Park, J; Plinkert, P; Radeloff, A; Rotter, N; Rudack, C; Bozzato, A; Schipper, J; Schrader, M; Strieth, S; Stuck, B A; Volkenstein, S; Westhofen, M; Wolf, G; Wollenberg, B; Zahnert, T; Zenk, J.

In: LARYNGO RHINO OTOL, Vol. 99, No. 10, 10.2020, p. 694-706.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

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Stöver, T, Dazert, S, Hoffmann, TK, Plontke, SK, Ambrosch, P, Arens, C, Betz, C, Beutner, D, Bohr, C, Bruchhage, K-L, Canis, M, Dietz, A, Guntinas-Lichius, O, Hagen, R, Hosemann, W, Iro, H, Klussmann, J-P, Knopf, A, Kramer, S, Lang, S, Leinung, M, Lenarz, T, Löwenheim, H, Matthias, C, Mlynski, R, Olze, H, Park, J, Plinkert, P, Radeloff, A, Rotter, N, Rudack, C, Bozzato, A, Schipper, J, Schrader, M, Strieth, S, Stuck, BA, Volkenstein, S, Westhofen, M, Wolf, G, Wollenberg, B, Zahnert, T & Zenk, J 2020, 'Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung', LARYNGO RHINO OTOL, vol. 99, no. 10, pp. 694-706. https://doi.org/10.1055/a-1232-4911

APA

Stöver, T., Dazert, S., Hoffmann, T. K., Plontke, S. K., Ambrosch, P., Arens, C., Betz, C., Beutner, D., Bohr, C., Bruchhage, K-L., Canis, M., Dietz, A., Guntinas-Lichius, O., Hagen, R., Hosemann, W., Iro, H., Klussmann, J-P., Knopf, A., Kramer, S., ... Zenk, J. (2020). Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung. LARYNGO RHINO OTOL, 99(10), 694-706. https://doi.org/10.1055/a-1232-4911

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title = "Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universit{\"a}re Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung",
abstract = "Einleitung Seit M{\"a}rz 2020 wurden infolge des exponentiellen Anstiegs der Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland/Europa die Krankenh{\"a}user durch das Gesundheitsministerium aufgefordert, verst{\"a}rkt Kapazit{\"a}ten zur intensivmedizinischen Behandlung zu schaffen. An vielen Kliniken wurden deshalb kurzfristig massive Umstrukturierungen und Ressourcenverschiebungen vorgenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universit{\"a}re Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Heilkunde in Bezug auf die Krankenversorgung.Material und Methoden Eine Online-Befragung wurde an alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universit{\"a}ts-HNO-Kliniken in Deutschland versendet. Die Fragen bezogen sich auf den definierten Zeitraum vom 15.03. bis 15.04.2020 und die Beantwortung wurde mithilfe des Online-Befragungstools „SurveyMonkey“ durchgef{\"u}hrt. 87 Fragen bezogen sich auf allgemeine Angaben, die Krankenversorgung und die strukturellen Auswirkungen in der jeweiligen Einrichtung.Ergebnisse An der Befragung beteiligten sich alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universit{\"a}ts-HNO-Kliniken in Deutschland. Die erhobenen Daten belegen die erheblichen Auswirkungen auf organisatorische, strukturelle und medizinische Aspekte der Krankenversorgung. So gaben die befragten Kliniken einen R{\"u}ckgang der ambulant behandelten F{\"a}lle um 73,8 % auf 26,2 ± 14,2 % und der operativen Behandlungen um 65,9 % auf 34,1 ± 13,9 % an. Im Gegensatz hierzu erfolgte in 80 % der Kliniken eine unver{\"a}nderte oder sogar vermehrte Notfallbehandlung und in mehr als 90 % eine unver{\"a}nderte oder sogar vermehrte operative Behandlung von Notf{\"a}llen. In allen Kliniken war die ambulante und operative Notfallbehandlung w{\"a}hrend der Pandemie durchgehend gew{\"a}hrleistet. Insgesamt wurden an allen HNO-Universit{\"a}tskliniken circa 35 000 ambulante und circa 12 000 operative F{\"a}lle verschoben. Infolge der akuten strukturellen Ver{\"a}nderungen wurde in einzelnen Bereichen der Krankenversorgung die potenzielle Gefahr einer Unterschreitung geltender Behandlungsstandards gesehen.Diskussion Die Bewertung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie f{\"a}llt heterogen aus. Kritisch wird mehrheitlich die Gefahr der Unterschreitung geltender Behandlungsstandards oder Leitlinien bewertet. In der Phase der exponentiellen Zunahme der Infektionszahlen mussten teilweise erhebliche Ver{\"a}nderungen von Behandlungsabl{\"a}ufen aus nachvollziehbaren Gr{\"u}nden akzeptiert werden. Mit den aktuell deutlich reduzierten Infektionszahlen darf aber eine Unterschreitung von Behandlungsstandards und Leitlinien nicht verstetigt und toleriert werden.Zusammenfassung Die hier dargestellte Untersuchung zeigt ein differenziertes Bild hinsichtlich der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die ambulante, station{\"a}re und operative Krankenversorgung an den Kliniken der universit{\"a}ren HNO-Heilkunde in Deutschland und verdeutlicht die Bedeutung der Universit{\"a}tskliniken f{\"u}r die Krankenversorgung w{\"a}hrend dieser kritischen Phase.",
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author = "T St{\"o}ver and S Dazert and Hoffmann, {T K} and Plontke, {S K} and P Ambrosch and C Arens and C Betz and D Beutner and C Bohr and K-L Bruchhage and M Canis and A Dietz and O Guntinas-Lichius and R Hagen and W Hosemann and H Iro and J-P Klussmann and A Knopf and S Kramer and S Lang and M Leinung and T Lenarz and H L{\"o}wenheim and C Matthias and R Mlynski and H Olze and J Park and P Plinkert and A Radeloff and N Rotter and C Rudack and A Bozzato and J Schipper and M Schrader and S Strieth and Stuck, {B A} and S Volkenstein and M Westhofen and G Wolf and B Wollenberg and T Zahnert and J Zenk",
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year = "2020",
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doi = "10.1055/a-1232-4911",
language = "Deutsch",
volume = "99",
pages = "694--706",
journal = "LARYNGO RHINO OTOL",
issn = "0935-8943",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Bereich der Krankenversorgung

AU - Stöver, T

AU - Dazert, S

AU - Hoffmann, T K

AU - Plontke, S K

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AU - Betz, C

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AU - Wollenberg, B

AU - Zahnert, T

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N1 - Thieme. All rights reserved.

PY - 2020/10

Y1 - 2020/10

N2 - Einleitung Seit März 2020 wurden infolge des exponentiellen Anstiegs der Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland/Europa die Krankenhäuser durch das Gesundheitsministerium aufgefordert, verstärkt Kapazitäten zur intensivmedizinischen Behandlung zu schaffen. An vielen Kliniken wurden deshalb kurzfristig massive Umstrukturierungen und Ressourcenverschiebungen vorgenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Heilkunde in Bezug auf die Krankenversorgung.Material und Methoden Eine Online-Befragung wurde an alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universitäts-HNO-Kliniken in Deutschland versendet. Die Fragen bezogen sich auf den definierten Zeitraum vom 15.03. bis 15.04.2020 und die Beantwortung wurde mithilfe des Online-Befragungstools „SurveyMonkey“ durchgeführt. 87 Fragen bezogen sich auf allgemeine Angaben, die Krankenversorgung und die strukturellen Auswirkungen in der jeweiligen Einrichtung.Ergebnisse An der Befragung beteiligten sich alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universitäts-HNO-Kliniken in Deutschland. Die erhobenen Daten belegen die erheblichen Auswirkungen auf organisatorische, strukturelle und medizinische Aspekte der Krankenversorgung. So gaben die befragten Kliniken einen Rückgang der ambulant behandelten Fälle um 73,8 % auf 26,2 ± 14,2 % und der operativen Behandlungen um 65,9 % auf 34,1 ± 13,9 % an. Im Gegensatz hierzu erfolgte in 80 % der Kliniken eine unveränderte oder sogar vermehrte Notfallbehandlung und in mehr als 90 % eine unveränderte oder sogar vermehrte operative Behandlung von Notfällen. In allen Kliniken war die ambulante und operative Notfallbehandlung während der Pandemie durchgehend gewährleistet. Insgesamt wurden an allen HNO-Universitätskliniken circa 35 000 ambulante und circa 12 000 operative Fälle verschoben. Infolge der akuten strukturellen Veränderungen wurde in einzelnen Bereichen der Krankenversorgung die potenzielle Gefahr einer Unterschreitung geltender Behandlungsstandards gesehen.Diskussion Die Bewertung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie fällt heterogen aus. Kritisch wird mehrheitlich die Gefahr der Unterschreitung geltender Behandlungsstandards oder Leitlinien bewertet. In der Phase der exponentiellen Zunahme der Infektionszahlen mussten teilweise erhebliche Veränderungen von Behandlungsabläufen aus nachvollziehbaren Gründen akzeptiert werden. Mit den aktuell deutlich reduzierten Infektionszahlen darf aber eine Unterschreitung von Behandlungsstandards und Leitlinien nicht verstetigt und toleriert werden.Zusammenfassung Die hier dargestellte Untersuchung zeigt ein differenziertes Bild hinsichtlich der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die ambulante, stationäre und operative Krankenversorgung an den Kliniken der universitären HNO-Heilkunde in Deutschland und verdeutlicht die Bedeutung der Universitätskliniken für die Krankenversorgung während dieser kritischen Phase.

AB - Einleitung Seit März 2020 wurden infolge des exponentiellen Anstiegs der Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland/Europa die Krankenhäuser durch das Gesundheitsministerium aufgefordert, verstärkt Kapazitäten zur intensivmedizinischen Behandlung zu schaffen. An vielen Kliniken wurden deshalb kurzfristig massive Umstrukturierungen und Ressourcenverschiebungen vorgenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Heilkunde in Bezug auf die Krankenversorgung.Material und Methoden Eine Online-Befragung wurde an alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universitäts-HNO-Kliniken in Deutschland versendet. Die Fragen bezogen sich auf den definierten Zeitraum vom 15.03. bis 15.04.2020 und die Beantwortung wurde mithilfe des Online-Befragungstools „SurveyMonkey“ durchgeführt. 87 Fragen bezogen sich auf allgemeine Angaben, die Krankenversorgung und die strukturellen Auswirkungen in der jeweiligen Einrichtung.Ergebnisse An der Befragung beteiligten sich alle Direktorinnen und Direktoren der 39 Universitäts-HNO-Kliniken in Deutschland. Die erhobenen Daten belegen die erheblichen Auswirkungen auf organisatorische, strukturelle und medizinische Aspekte der Krankenversorgung. So gaben die befragten Kliniken einen Rückgang der ambulant behandelten Fälle um 73,8 % auf 26,2 ± 14,2 % und der operativen Behandlungen um 65,9 % auf 34,1 ± 13,9 % an. Im Gegensatz hierzu erfolgte in 80 % der Kliniken eine unveränderte oder sogar vermehrte Notfallbehandlung und in mehr als 90 % eine unveränderte oder sogar vermehrte operative Behandlung von Notfällen. In allen Kliniken war die ambulante und operative Notfallbehandlung während der Pandemie durchgehend gewährleistet. Insgesamt wurden an allen HNO-Universitätskliniken circa 35 000 ambulante und circa 12 000 operative Fälle verschoben. Infolge der akuten strukturellen Veränderungen wurde in einzelnen Bereichen der Krankenversorgung die potenzielle Gefahr einer Unterschreitung geltender Behandlungsstandards gesehen.Diskussion Die Bewertung der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie fällt heterogen aus. Kritisch wird mehrheitlich die Gefahr der Unterschreitung geltender Behandlungsstandards oder Leitlinien bewertet. In der Phase der exponentiellen Zunahme der Infektionszahlen mussten teilweise erhebliche Veränderungen von Behandlungsabläufen aus nachvollziehbaren Gründen akzeptiert werden. Mit den aktuell deutlich reduzierten Infektionszahlen darf aber eine Unterschreitung von Behandlungsstandards und Leitlinien nicht verstetigt und toleriert werden.Zusammenfassung Die hier dargestellte Untersuchung zeigt ein differenziertes Bild hinsichtlich der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die ambulante, stationäre und operative Krankenversorgung an den Kliniken der universitären HNO-Heilkunde in Deutschland und verdeutlicht die Bedeutung der Universitätskliniken für die Krankenversorgung während dieser kritischen Phase.

KW - Betacoronavirus

KW - COVID-19

KW - Coronavirus Infections

KW - Germany

KW - Hospitals, University

KW - Humans

KW - Otolaryngology

KW - Pandemics

KW - Pneumonia, Viral

KW - SARS-CoV-2

KW - Severe Acute Respiratory Syndrome/epidemiology

U2 - 10.1055/a-1232-4911

DO - 10.1055/a-1232-4911

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 32767296

VL - 99

SP - 694

EP - 706

JO - LARYNGO RHINO OTOL

JF - LARYNGO RHINO OTOL

SN - 0935-8943

IS - 10

ER -