Anhaltende Fatigue als Folge einer COVID-19-Infektion bei Beschäftigten im Gesundheitswesen: Risikofaktoren und Auswirkungen auf die Lebensqualität

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Anhaltende Fatigue als Folge einer COVID-19-Infektion bei Beschäftigten im Gesundheitswesen: Risikofaktoren und Auswirkungen auf die Lebensqualität. / Haller, Julia; Kocalevent, Rüya-Daniela; Nienhaus, Albert; Peters, Claudia; Bergelt, Corinna; Koch-Gromus, Uwe.

In: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Vol. 65, No. 4, 04.2022, p. 471-480.

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title = "Anhaltende Fatigue als Folge einer COVID-19-Infektion bei Besch{\"a}ftigten im Gesundheitswesen: Risikofaktoren und Auswirkungen auf die Lebensqualit{\"a}t",
abstract = "Hintergrund und ZielDurch ihre T{\"a}tigkeit sind Menschen aus medizinisch-pflegerischen Berufen einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r eine SARS-CoV-2-Infektion ausgesetzt und dadurch {\"o}fter von Krankheitsfolgen betroffen. In bisherigen Studien wurde als h{\"a}ufigste Krankheitsfolge die postvirale Fatigue (Ersch{\"o}pfungssyndrom nach viraler Infektion) identifiziert. Das Ziel der Studie war die Untersuchung von Risikofaktoren f{\"u}r anhaltende Fatiguesymptome infolge einer COVID-19-Infektion und deren Auswirkungen bei Besch{\"a}ftigten im Gesundheitswesen.MethodenIm Fr{\"u}hjahr 2021 wurden 4315 Versicherte der Berufsgenossenschaft f{\"u}r Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) f{\"u}r eine schriftliche Befragung zu ihrer COVID-19-Erkrankung im Jahr 2020 und den Krankheitsfolgen angeschrieben. Dabei wurden Symptome der Akutinfektion, Krankheitsfolgen, m{\"o}gliche Risikofaktoren sowie der k{\"o}rperliche und psychische Gesundheitszustand nach der SARS-CoV-2-Infektion erhoben. Als Fatiguescreening wurde die Skala „Allgemeine Ersch{\"o}pfung“ des Multidimensional Fatigue Inventory (MFI) eingesetzt. Zur Datenanalyse wurden Regressionsanalysen und multivariate Varianzanalysen berechnet.Ergebnisse10,7 % der Befragten wiesen schwere Fatiguewerte auf. Als Risikofaktoren f{\"u}r eine klinische Fatiguesymptomatik konnten u. a. Vorerkrankungen der Psyche und Atemwege sowie die Schwere der Akutinfektion identifiziert werden. Weiterhin war eine schwere Long‑/Post-COVID-Fatigue mit einer h{\"o}heren psychischen Belastung, einer niedrigeren gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t sowie mit einer h{\"a}ufigeren Arbeitsunf{\"a}higkeit assoziiert.DiskussionVon schwerer Long‑/Post-COVID-Fatigue geht ein hoher Leidensdruck aus, der spezifische Rehabilitationsans{\"a}tze erfordert und Sozialversicherungstr{\"a}ger sowie Unfallversicherer vor die Herausforderung stellt, geeignete Rehabilitationskonzepte zu entwickeln.",
keywords = "COVID-19, Fatigue/diagnosis, Germany/epidemiology, Health Personnel, Humans, Quality of Life, Risk Factors, SARS-CoV-2",
author = "Julia Haller and R{\"u}ya-Daniela Kocalevent and Albert Nienhaus and Claudia Peters and Corinna Bergelt and Uwe Koch-Gromus",
year = "2022",
month = apr,
doi = "10.1007/s00103-022-03511-4",
language = "Deutsch",
volume = "65",
pages = "471--480",
journal = "BUNDESGESUNDHEITSBLA",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",
number = "4",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Anhaltende Fatigue als Folge einer COVID-19-Infektion bei Beschäftigten im Gesundheitswesen: Risikofaktoren und Auswirkungen auf die Lebensqualität

AU - Haller, Julia

AU - Kocalevent, Rüya-Daniela

AU - Nienhaus, Albert

AU - Peters, Claudia

AU - Bergelt, Corinna

AU - Koch-Gromus, Uwe

PY - 2022/4

Y1 - 2022/4

N2 - Hintergrund und ZielDurch ihre Tätigkeit sind Menschen aus medizinisch-pflegerischen Berufen einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion ausgesetzt und dadurch öfter von Krankheitsfolgen betroffen. In bisherigen Studien wurde als häufigste Krankheitsfolge die postvirale Fatigue (Erschöpfungssyndrom nach viraler Infektion) identifiziert. Das Ziel der Studie war die Untersuchung von Risikofaktoren für anhaltende Fatiguesymptome infolge einer COVID-19-Infektion und deren Auswirkungen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen.MethodenIm Frühjahr 2021 wurden 4315 Versicherte der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) für eine schriftliche Befragung zu ihrer COVID-19-Erkrankung im Jahr 2020 und den Krankheitsfolgen angeschrieben. Dabei wurden Symptome der Akutinfektion, Krankheitsfolgen, mögliche Risikofaktoren sowie der körperliche und psychische Gesundheitszustand nach der SARS-CoV-2-Infektion erhoben. Als Fatiguescreening wurde die Skala „Allgemeine Erschöpfung“ des Multidimensional Fatigue Inventory (MFI) eingesetzt. Zur Datenanalyse wurden Regressionsanalysen und multivariate Varianzanalysen berechnet.Ergebnisse10,7 % der Befragten wiesen schwere Fatiguewerte auf. Als Risikofaktoren für eine klinische Fatiguesymptomatik konnten u. a. Vorerkrankungen der Psyche und Atemwege sowie die Schwere der Akutinfektion identifiziert werden. Weiterhin war eine schwere Long‑/Post-COVID-Fatigue mit einer höheren psychischen Belastung, einer niedrigeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie mit einer häufigeren Arbeitsunfähigkeit assoziiert.DiskussionVon schwerer Long‑/Post-COVID-Fatigue geht ein hoher Leidensdruck aus, der spezifische Rehabilitationsansätze erfordert und Sozialversicherungsträger sowie Unfallversicherer vor die Herausforderung stellt, geeignete Rehabilitationskonzepte zu entwickeln.

AB - Hintergrund und ZielDurch ihre Tätigkeit sind Menschen aus medizinisch-pflegerischen Berufen einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion ausgesetzt und dadurch öfter von Krankheitsfolgen betroffen. In bisherigen Studien wurde als häufigste Krankheitsfolge die postvirale Fatigue (Erschöpfungssyndrom nach viraler Infektion) identifiziert. Das Ziel der Studie war die Untersuchung von Risikofaktoren für anhaltende Fatiguesymptome infolge einer COVID-19-Infektion und deren Auswirkungen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen.MethodenIm Frühjahr 2021 wurden 4315 Versicherte der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) für eine schriftliche Befragung zu ihrer COVID-19-Erkrankung im Jahr 2020 und den Krankheitsfolgen angeschrieben. Dabei wurden Symptome der Akutinfektion, Krankheitsfolgen, mögliche Risikofaktoren sowie der körperliche und psychische Gesundheitszustand nach der SARS-CoV-2-Infektion erhoben. Als Fatiguescreening wurde die Skala „Allgemeine Erschöpfung“ des Multidimensional Fatigue Inventory (MFI) eingesetzt. Zur Datenanalyse wurden Regressionsanalysen und multivariate Varianzanalysen berechnet.Ergebnisse10,7 % der Befragten wiesen schwere Fatiguewerte auf. Als Risikofaktoren für eine klinische Fatiguesymptomatik konnten u. a. Vorerkrankungen der Psyche und Atemwege sowie die Schwere der Akutinfektion identifiziert werden. Weiterhin war eine schwere Long‑/Post-COVID-Fatigue mit einer höheren psychischen Belastung, einer niedrigeren gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie mit einer häufigeren Arbeitsunfähigkeit assoziiert.DiskussionVon schwerer Long‑/Post-COVID-Fatigue geht ein hoher Leidensdruck aus, der spezifische Rehabilitationsansätze erfordert und Sozialversicherungsträger sowie Unfallversicherer vor die Herausforderung stellt, geeignete Rehabilitationskonzepte zu entwickeln.

KW - COVID-19

KW - Fatigue/diagnosis

KW - Germany/epidemiology

KW - Health Personnel

KW - Humans

KW - Quality of Life

KW - Risk Factors

KW - SARS-CoV-2

U2 - 10.1007/s00103-022-03511-4

DO - 10.1007/s00103-022-03511-4

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 35298664

VL - 65

SP - 471

EP - 480

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

IS - 4

ER -