Zusammenhang zwischen dem Lesen nicht-medizinischer Bücher mit Burnout und beruflicher Zufriedenheit bei Urologen mit Migrationshintergrund – Ergebnisse einer Fragebogenstudie an deutschen Kliniken

  • Matthias May
  • Mohammad Shaar
  • Antje Gumz
  • Atef Shaar
  • Ulrike Hendrika Necknig
  • Kay-Patrick Braun
  • Sebastian Deutsch
  • Steffen Lebentrau

Abstract

Hintergrund Es liegen aktuell keine Studienergebnisse zur privaten und beruflichen Zufriedenheit sowie zum Burnout-Risiko von Urologe*innen mit Migrationshintergrund an deutschen Kliniken vor. Der Einfluss des Lesens nicht-medizinischer Bücher auf geringere Burnout-Raten bei Ärzte*innen verschiedener Fachrichtungen wurde beschrieben.

Material und Methoden Ein Survey-Monkey mit 101 Items zu charakterisierenden Kriterien des Studienteilnehmers, Fragen zur privaten und beruflichen Zufriedenheit und dem vollständigen Maslach-Burnout-Inventary wurde zwischen August und Oktober 2020 für Urologe*innen mit Migrationshintergrund an deutschen Kliniken geöffnet. Der Einfluss des Lesens nicht-medizinischer Bücher auf berufliche Zufriedenheit und Burnout wurde vergleichend untersucht (Gruppe A: ≤1 Buch/12 Monate versus Gruppe B: ≥2 Bücher/12 Monate).

Ergebnisse 81 Studienteilnehmer konnten eingeschlossen werden, die nahezu paritätisch in den Gruppen A (49,4%) und B (50,6%) verteilt waren. In mehreren Items der privaten und beruflichen Zufriedenheit bestand eine signifikant höhere Zufriedenheit in der Gruppe B. In den Burnout-Dimensionen emotionale Erschöpfung (EE), Depersonalisation (DP) und Verringerung der persönlichen Leistungsfähigkeit (VL) lag bei 27,9%, 35,3% bzw. 73,5% der Studienteilnehmer ein hohes Burnout-Risiko vor. Im Gruppenvergleich bestanden in der VL-Dimension signifikante Vorteile für die Gruppe B sowohl im Summenscore (p=,001) als auch im kategorialen Vergleich (p=,002). Studienteilnehmer der Gruppe B wiesen im Vergleich zur Gruppe A ebenfalls einen signifikant geringeren Summenscore der DP-Dimension auf (p=,047). Es bestanden unabhängige Zusammenhänge zwischen der Gruppenvariable mit einem kombinierten Score aus EE und DP einerseits (OR 0,316; p=,031) und mit der VL-Dimension andererseits (OR 0,170; p=,024).

Schlussfolgerungen Das Lesen nicht-medizinischer Bücher war bei Urologe*innen mit Migrationshintergrund an deutschen Kliniken mit höherer beruflicher Zufriedenheit und geringerem Burnout-Risiko assoziiert.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungRelationship between non-medical reading and burnout as well as professional satisfaction among urologists with migrant background: results of the EUTAKD survey study conducted at German hospitals
OriginalspracheDeutsch
ISSN0001-7868
DOIs
StatusVeröffentlicht - 09.2024

Anmerkungen des Dekanats

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PubMed 34139771