Wir dürfen nicht jedes Problem zu einer behandlungsbedürftigen sexuellen Störung machen

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Wir dürfen nicht jedes Problem zu einer behandlungsbedürftigen sexuellen Störung machen : Aktuelle Debatten der klinischen Sexualforschung. / Briken, Peer; Dekker, Arne.

in: pro familia magazin, Jahrgang 41, Nr. 2, 2013, S. 16-19.

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title = "Wir d{\"u}rfen nicht jedes Problem zu einer behandlungsbed{\"u}rftigen sexuellen St{\"o}rung machen: Aktuelle Debatten der klinischen Sexualforschung",
abstract = "Thematisiert wird eine Debatte aus der klinischen Sexualforschung, wo es nach einer Ver{\"o}ffentlichung im Deutschen {\"A}rzteblatt zur Definition des Begriffs Sexualmedizin heftige Kritik aus den eigenen Reihen gab, und eine st{\"a}rkere Abgrenzung zwischen Sexualtherapie und Sexualmedizin verlangt wurde. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass eine zu theorielastige Auseinandersetzung mit Sexualit{\"a}t an der Praxis vorbei argumentiert und zu schnell pathologisiert. Dabei wird der Ansatz einer Abgrenzung von sexuellen St{\"o}rungen und sexueller Gesundheit als ausschlie{\ss}lich auf naturwissenschaftlich messbaren Entit{\"a}ten eines Kontinuums als zu eng gefasst wahrgenommen. Demnach bedingen in unserem kulturellen Kontext die Aspekte Idealisierung der Funktionsf{\"a}higkeit, Selbstverwirklichung und Selbstkontrolle, die Verhandlungsmoral in Beziehungen und Intimit{\"a}t ein Gelingen von Sexualit{\"a}t. Anhand von zwei Fallbeispielen wird deutlich, dass das Anlegen eines Ma{\ss}stabes f{\"u}r die Norm bzw. das Pathologisieren von ungew{\"o}hnlichen sexuellen Pr{\"a}ferenzen Konfliktl{\"o}sungen ausschlie{\ss}t, mit denen die Betroffenen leben k{\"o}nnten.",
author = "Peer Briken and Arne Dekker",
year = "2013",
language = "Deutsch",
volume = "41",
pages = "16--19",
journal = "pro familia magazin",
issn = "0175-2960",
number = "2",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Wir dürfen nicht jedes Problem zu einer behandlungsbedürftigen sexuellen Störung machen

T2 - Aktuelle Debatten der klinischen Sexualforschung

AU - Briken, Peer

AU - Dekker, Arne

PY - 2013

Y1 - 2013

N2 - Thematisiert wird eine Debatte aus der klinischen Sexualforschung, wo es nach einer Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt zur Definition des Begriffs Sexualmedizin heftige Kritik aus den eigenen Reihen gab, und eine stärkere Abgrenzung zwischen Sexualtherapie und Sexualmedizin verlangt wurde. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass eine zu theorielastige Auseinandersetzung mit Sexualität an der Praxis vorbei argumentiert und zu schnell pathologisiert. Dabei wird der Ansatz einer Abgrenzung von sexuellen Störungen und sexueller Gesundheit als ausschließlich auf naturwissenschaftlich messbaren Entitäten eines Kontinuums als zu eng gefasst wahrgenommen. Demnach bedingen in unserem kulturellen Kontext die Aspekte Idealisierung der Funktionsfähigkeit, Selbstverwirklichung und Selbstkontrolle, die Verhandlungsmoral in Beziehungen und Intimität ein Gelingen von Sexualität. Anhand von zwei Fallbeispielen wird deutlich, dass das Anlegen eines Maßstabes für die Norm bzw. das Pathologisieren von ungewöhnlichen sexuellen Präferenzen Konfliktlösungen ausschließt, mit denen die Betroffenen leben könnten.

AB - Thematisiert wird eine Debatte aus der klinischen Sexualforschung, wo es nach einer Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt zur Definition des Begriffs Sexualmedizin heftige Kritik aus den eigenen Reihen gab, und eine stärkere Abgrenzung zwischen Sexualtherapie und Sexualmedizin verlangt wurde. Die Autoren vertreten die Auffassung, dass eine zu theorielastige Auseinandersetzung mit Sexualität an der Praxis vorbei argumentiert und zu schnell pathologisiert. Dabei wird der Ansatz einer Abgrenzung von sexuellen Störungen und sexueller Gesundheit als ausschließlich auf naturwissenschaftlich messbaren Entitäten eines Kontinuums als zu eng gefasst wahrgenommen. Demnach bedingen in unserem kulturellen Kontext die Aspekte Idealisierung der Funktionsfähigkeit, Selbstverwirklichung und Selbstkontrolle, die Verhandlungsmoral in Beziehungen und Intimität ein Gelingen von Sexualität. Anhand von zwei Fallbeispielen wird deutlich, dass das Anlegen eines Maßstabes für die Norm bzw. das Pathologisieren von ungewöhnlichen sexuellen Präferenzen Konfliktlösungen ausschließt, mit denen die Betroffenen leben könnten.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 41

SP - 16

EP - 19

JO - pro familia magazin

JF - pro familia magazin

SN - 0175-2960

IS - 2

ER -