Weniger ist mehr … in der Infektiologie

Beteiligte Einrichtungen

Abstract

Hintergrund
Die zunehmende antimikrobielle Resistenzentwicklung stellt eine der größten Gefahren für das Gesundheitswesen dar und wird zu einem relevanten Anteil durch fehlindizierte Antibiotikatherapien bedingt.

Ziel der Arbeit
Fokus des vorliegenden Beitrags ist es, Gebiete in der infektiologischen Diagnostik und Therapie zu identifizieren, in der eine Überversorgung stattfindet und Handlungsempfehlungen zur ihrer Vermeidung auszusprechen.

Material und Methoden
Im Rahmen einer Literaturrecherche identifizierten die Autorinnen aktuelle und relevante Studien zum Thema der Überversorgung in der Infektiologie. Dabei wurden insbesondere Beiträge internationaler „Less-is-more“-Initiativen eingeschlossen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf Bereichen, in denen es durch eine Reduktion diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen zur Optimierung der Ergebnisse für die PatientInnen kommt.

Ergebnisse
Eine Überversorgung im Bereich der Diagnostik und Therapie von Infektionserkrankungen führt in vielen Fällen nicht nur zu einer unnötigen finanziellen Belastung des Gesundheitssystems und ist nicht zielführend, sie kann darüber hinaus das Risiko der antimikrobiellen Resistenzentwicklung steigern und adverse Konsequenzen für PatientInnen zur Folge haben.

Diskussion
Eine korrekte Indikationsstellung sowie die fokussierte Auswahl und adäquate Applikation antimikrobieller Substanzen ist ausschlaggebend, um die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Diagnostic- und Antibiotic-Stewardship-Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit InfektiologInnen implementiert werden sollten, können helfen, Bereiche der Über- und Fehlversorgung aufzuzeigen und zu reduzieren.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungLess is more… in infectious diseases
OriginalspracheDeutsch
ISSN0020-9554
DOIs
StatusVeröffentlicht - 04.2021
PubMed 33580310