Trans*-Gesundheitsversorgung: Zwischen Entpsychopathologisierung und bedarfsgerechter Behandlung begleitender psychischer Störungen
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Trans*-Gesundheitsversorgung: Zwischen Entpsychopathologisierung und bedarfsgerechter Behandlung begleitender psychischer Störungen. / Nieder, Timo Ole; Güldenring, Annette; Köhler, Andreas; Briken, Peer.
in: NERVENARZT, Jahrgang 88, Nr. 5, 13.03.2017, S. 466-471.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Trans*-Gesundheitsversorgung: Zwischen Entpsychopathologisierung und bedarfsgerechter Behandlung begleitender psychischer Störungen
AU - Nieder, Timo Ole
AU - Güldenring, Annette
AU - Köhler, Andreas
AU - Briken, Peer
PY - 2017/3/13
Y1 - 2017/3/13
N2 - HintergrundDie Geschichte der Psychiatrie und Psychotherapie in der Behandlung des Transsexualismus ist belastet durch die vormals unhinterfragte Annahme, geschlechtlich nonkonformes Erleben und Verhalten sei automatisch Ausdruck von Psychopathologie.Ziel der ArbeitIm Zuge von Revisionen diagnostischer Kriterien und veränderter Behandlungsempfehlungen soll die therapeutische Beziehung als Voraussetzung für eine moderne Gesundheitsversorgung reflektiert und Aspekte einer bedarfsgerechten psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung für trans* Menschen skizziert werden.Material und MethodenLiteraturrecherche zur Häufigkeit von trans* Personen sowie zum Vorkommen begleitender psychischer Störungen. Diskussion psychiatrisch-psychotherapeutischer Erfahrungen.ErgebnissePsychisch gesunde trans* Menschen benötigen keine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Trans* Menschen mit klinisch-relevanter psychischer Belastung sollte hingegen ein sicherer Zugang zu psychiatrischen und/oder psychotherapeutischen Behandlungen angeboten werden, ohne dass ihre trans* Identitäten a priori als Teil einer psychischen Störung verstanden werden.SchlussfolgerungEine therapeutische Beziehung, in der Körperwissen und Selbstbestimmung von trans* Menschen anerkannt und berücksichtigt werden und die es ermöglicht, psychiatrisch-psychotherapeutische Expertise zwischen Patientenwunsch und medizinischer Indikation bedarfsgerecht einzubringen, kann die individuelle Trans*-Gesundheit zielführend fördern.
AB - HintergrundDie Geschichte der Psychiatrie und Psychotherapie in der Behandlung des Transsexualismus ist belastet durch die vormals unhinterfragte Annahme, geschlechtlich nonkonformes Erleben und Verhalten sei automatisch Ausdruck von Psychopathologie.Ziel der ArbeitIm Zuge von Revisionen diagnostischer Kriterien und veränderter Behandlungsempfehlungen soll die therapeutische Beziehung als Voraussetzung für eine moderne Gesundheitsversorgung reflektiert und Aspekte einer bedarfsgerechten psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung für trans* Menschen skizziert werden.Material und MethodenLiteraturrecherche zur Häufigkeit von trans* Personen sowie zum Vorkommen begleitender psychischer Störungen. Diskussion psychiatrisch-psychotherapeutischer Erfahrungen.ErgebnissePsychisch gesunde trans* Menschen benötigen keine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Trans* Menschen mit klinisch-relevanter psychischer Belastung sollte hingegen ein sicherer Zugang zu psychiatrischen und/oder psychotherapeutischen Behandlungen angeboten werden, ohne dass ihre trans* Identitäten a priori als Teil einer psychischen Störung verstanden werden.SchlussfolgerungEine therapeutische Beziehung, in der Körperwissen und Selbstbestimmung von trans* Menschen anerkannt und berücksichtigt werden und die es ermöglicht, psychiatrisch-psychotherapeutische Expertise zwischen Patientenwunsch und medizinischer Indikation bedarfsgerecht einzubringen, kann die individuelle Trans*-Gesundheit zielführend fördern.
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 28289794
VL - 88
SP - 466
EP - 471
JO - NERVENARZT
JF - NERVENARZT
SN - 0028-2804
IS - 5
ER -