Substanzkonsum und Nutzung von sozialen Medien, Computerspielen und Glücksspielen unter Auszubildenden an beruflichen Schulen

Abstract

Hintergrund
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Verbreitung des (problematischen) Konsums von Alkohol, Tabak und Cannabis sowie der (problematischen) Nutzung sozialer Medien, von E‑Produkten, Computerspielen und Glücksspielen unter Auszubildenden.
Methode
Querschnittliche Befragung von 4591 Auszubildenden an 17 beruflichen Schulen in Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Datenerhebungen mittels Fragebogen erfolgten zwischen März 2021 und April 2022. Die primären Endpunkte waren die 30-Tages-Prävalenz und das problematische Konsum- und Nutzungsverhalten der genannten Substanzen/Verhaltensweisen auf Basis von Screening-Instrumenten.
Ergebnisse
Soziale Medien wurden mit einer 30-Tages-Prävalenz von 97,7 % am häufigsten von den Auszubildenden genutzt, gefolgt von Alkohol (64,3 %) und Computerspielen (55,8 %). Zigaretten wurden von 35,1 %, E‑Produkte von 17,9 % und Cannabis von 15,4 % konsumiert. Glücksspiele betrieben 12,2 % der Auszubildenden. Ein problematischer Konsum lag für Alkohol bei 47,4 %, für Tabak bei 18,0 %, für E‑Produkte bei 6,2 % und für Cannabis bei 1,6 % der Auszubildenden vor. Eine problematische Nutzung sozialer Medien wiesen 45,0 % der Auszubildenden auf, bei Glücksspiel waren 2,2 % und bei Computerspielen 0,7 % betroffen.
Diskussion
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es sich bei Auszubildenden um eine Risikogruppe für Suchtprobleme handelt, die erhöhten Interventionsbedarf aufweist. Vor allem Angebote der Sekundärprävention in den Bereichen Alkohol und soziale Medien sollten aufgrund ihrer weiten Verbreitung im Setting Berufsschule beachtet werden

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungSubstance use and the usage of social media, computer games, and gambling among apprentices at vocational schools
OriginalspracheDeutsch
ISSN1436-9990
DOIs
StatusVeröffentlicht - 04.2024