Strafbare Bestechlichkeit von Vertragsärzten und Ethik
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Strafbare Bestechlichkeit von Vertragsärzten und Ethik : Ethische Erörterungen zu Grauzonen der Korruption in der Medizin. / Erices, Rainer; Frewer, Andreas; Gumz, Antje.
in: ETHIK MED, Jahrgang 25, Nr. 2, 2013, S. 103-113.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Strafbare Bestechlichkeit von Vertragsärzten und Ethik
T2 - Ethische Erörterungen zu Grauzonen der Korruption in der Medizin
AU - Erices, Rainer
AU - Frewer, Andreas
AU - Gumz, Antje
PY - 2013
Y1 - 2013
N2 - Fragen der Korruption von Vertragsärzten sind seit längerer Zeit höchst umstritten: Nach dem so genannten „Herzklappenskandal“ sind in den vergangenen Jahren wiederholt Pharma-Konzerne mit dem Vorwurf der Bestechung von Ärzten in die Schlagzeilen geraten. Das Thema wirft nicht nur juristische oder sozialpolitische, sondern auch ethische Fragen auf. Bislang gab es dazu in Deutschland jedoch nur wenig Reflexion. Bewertungen wurden von der Ärzteschaft vor allem Politikern und Juristen überlassen. Dabei bleibt die Frage der strafbaren Bestechlichkeit im Kern ein Problem, das Ärzteschaft und Medizinethik betrifft. Im Alltag ist es oft schwer zu entscheiden, wann es sich bei Zuwendungen um mögliche Bestechung handelt. Die Übergänge zwischen dem unproblematischen Annehmen kleiner Geschenke und Korruption sind fließend. Es bleibt fast ausschließlich dem moralischen Empfinden der Ärzte überlassen, die Grenze zwischen Kooperation und Korruption im Umgang mit Pharmaunternehmen zu ziehen: Unausweichlich vorhandene Konflikte zwischen privaten und berufsethischen Interessen müssen von den Ärzten angesichts unzureichender allgemeingültiger Richtlinien für angemessenes Verhalten individuell gelöst werden. Das Bewusstsein für die sozialpolitische und berufsethische Bedeutung von Interessenkonflikten unter Ärzten und Studierenden sollte erhöht werden. Eine offensivere Auseinandersetzung mit der Frage der Bestechlichkeit in der Medizin ist wünschenswert und erforderlich.
AB - Fragen der Korruption von Vertragsärzten sind seit längerer Zeit höchst umstritten: Nach dem so genannten „Herzklappenskandal“ sind in den vergangenen Jahren wiederholt Pharma-Konzerne mit dem Vorwurf der Bestechung von Ärzten in die Schlagzeilen geraten. Das Thema wirft nicht nur juristische oder sozialpolitische, sondern auch ethische Fragen auf. Bislang gab es dazu in Deutschland jedoch nur wenig Reflexion. Bewertungen wurden von der Ärzteschaft vor allem Politikern und Juristen überlassen. Dabei bleibt die Frage der strafbaren Bestechlichkeit im Kern ein Problem, das Ärzteschaft und Medizinethik betrifft. Im Alltag ist es oft schwer zu entscheiden, wann es sich bei Zuwendungen um mögliche Bestechung handelt. Die Übergänge zwischen dem unproblematischen Annehmen kleiner Geschenke und Korruption sind fließend. Es bleibt fast ausschließlich dem moralischen Empfinden der Ärzte überlassen, die Grenze zwischen Kooperation und Korruption im Umgang mit Pharmaunternehmen zu ziehen: Unausweichlich vorhandene Konflikte zwischen privaten und berufsethischen Interessen müssen von den Ärzten angesichts unzureichender allgemeingültiger Richtlinien für angemessenes Verhalten individuell gelöst werden. Das Bewusstsein für die sozialpolitische und berufsethische Bedeutung von Interessenkonflikten unter Ärzten und Studierenden sollte erhöht werden. Eine offensivere Auseinandersetzung mit der Frage der Bestechlichkeit in der Medizin ist wünschenswert und erforderlich.
U2 - doi:10.1007/s00481-012-0207-7
DO - doi:10.1007/s00481-012-0207-7
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 25
SP - 103
EP - 113
JO - ETHIK MED
JF - ETHIK MED
SN - 0935-7335
IS - 2
ER -