Standards and Trends in the Treatment of Malignant Melanoma

Standard

Standards and Trends in the Treatment of Malignant Melanoma. / Gebhardt, Christoffer; Näher, Helmut.

in: Onkopipeline, Jahrgang 2, 2009, S. 101-113.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{0428f3651fba4d80a317ddd3110a7201,
title = "Standards and Trends in the Treatment of Malignant Melanoma",
abstract = "Das maligne Melanom ist der wichtigste und zugleich b{\"o}sartigste Tumor in der Dermatologie. Der Prim{\"a}rtumor wird mittels Exzisionsbiopsie entfernt, wobei evidenzgesicherte Sicherheitsabst{\"a}nde einzuhalten sind. Da in prospektiven Studien keine Verbesserung der Prognose erreicht wurde, wird die elektive Lymphknotendissektion nicht mehr durchgef{\"u}hrt. Mit der Schildw{\"a}chterlymphknotenbiopsie, die ab einer Tumordicke von 1 mm indiziert ist, steht ein Verfahren zur Verf{\"u}gung, das es erm{\"o}glicht, in den Lymphknoten abgesiedelte Tumorzellen fr{\"u}hzeitig nachzuweisen. Der Nachweis von lokoregion{\"a}ren Mikrometastasen durch die Schildw{\"a}chterlymphknotenbiopsie und eine nachfolgende Dissektion f{\"u}hren zu einer Verl{\"a}ngerung des rezidivfreien {\"U}berlebens, jedoch nicht zu einer signifikanten Verl{\"a}ngerung des Gesamt{\"u}berlebens. Die im Stadium I/II zugelassene adjuvante Therapie mit Interferon-α in niedriger Dosis verl{\"a}ngert lediglich das rezidivfreie {\"U}berleben. Im Stadium III besteht die Standardtherapie bei Lymphknotenmetastasen in der kompletten Lymphknotendissektion, die nach standardisierten Bedingungen durchzuf{\"u}hren ist. Die adjuvante Therapie besteht in der Gabe von Interferon-α nach einem zugelassenen Hochdosisprotokoll. Im Stadium IV sollte zun{\"a}chst gepr{\"u}ft werden, ob eine Operabilit{\"a}t gegeben ist, da – wenn Tumorfreiheit erzielt werden kann – dies eine Verl{\"a}ngerung der {\"U}berlebenszeit bedeutet. Meist l{\"a}sst sich jedoch keine Tumorfreiheit erzielen. In diesem Fall kommen systemische Therapien in Frage. Bisher konnte eine signifikante Verl{\"a}ngerung der {\"U}berlebenszeit durch keine Behandlungsmodalit{\"a}t erreicht werden – unabh{\"a}ngig davon, ob Monotherapie, Monotherapie kombiniert mit Interferon-α oder Interleukin-2 (Biochemotherapie), Polychemotherapie oder Polychemobiotherapie durchgef{\"u}hrt wurden. Lediglich vor{\"u}bergehende Remissionen sind zu erzielen, die bei der Monotherapie geringer ausfallen als mit der Polychemobiotherapie. Die h{\"o}heren Remissionsraten gehen mit h{\"o}herer Toxizit{\"a}t einher. Polychemotherapie und Polychemobiotherapie sollten nur in Situationen eingesetzt werden, in denen Metastasen symptomatisch sind. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Therapiem{\"o}glichkeiten beruhen auf Vakzinierungsstrategien, auf einer Immunmodulation wie der Hemmung von gegenregulatorischen Molek{\"u}len auf T-Zellen sowie auf Kinasehemmern, die den Einstieg in eine zielgerichtete individualisierte Therapie beim Melanom einl{\"a}uten k{\"o}nnten.",
author = "Christoffer Gebhardt and Helmut N{\"a}her",
year = "2009",
doi = "10.1007/s15035-009-0161-0",
language = "Deutsch",
volume = "2",
pages = "101--113",
journal = "Onkopipeline",
issn = "1866-5861",
publisher = "Springer",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Standards and Trends in the Treatment of Malignant Melanoma

AU - Gebhardt, Christoffer

AU - Näher, Helmut

PY - 2009

Y1 - 2009

N2 - Das maligne Melanom ist der wichtigste und zugleich bösartigste Tumor in der Dermatologie. Der Primärtumor wird mittels Exzisionsbiopsie entfernt, wobei evidenzgesicherte Sicherheitsabstände einzuhalten sind. Da in prospektiven Studien keine Verbesserung der Prognose erreicht wurde, wird die elektive Lymphknotendissektion nicht mehr durchgeführt. Mit der Schildwächterlymphknotenbiopsie, die ab einer Tumordicke von 1 mm indiziert ist, steht ein Verfahren zur Verfügung, das es ermöglicht, in den Lymphknoten abgesiedelte Tumorzellen frühzeitig nachzuweisen. Der Nachweis von lokoregionären Mikrometastasen durch die Schildwächterlymphknotenbiopsie und eine nachfolgende Dissektion führen zu einer Verlängerung des rezidivfreien Überlebens, jedoch nicht zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Die im Stadium I/II zugelassene adjuvante Therapie mit Interferon-α in niedriger Dosis verlängert lediglich das rezidivfreie Überleben. Im Stadium III besteht die Standardtherapie bei Lymphknotenmetastasen in der kompletten Lymphknotendissektion, die nach standardisierten Bedingungen durchzuführen ist. Die adjuvante Therapie besteht in der Gabe von Interferon-α nach einem zugelassenen Hochdosisprotokoll. Im Stadium IV sollte zunächst geprüft werden, ob eine Operabilität gegeben ist, da – wenn Tumorfreiheit erzielt werden kann – dies eine Verlängerung der Überlebenszeit bedeutet. Meist lässt sich jedoch keine Tumorfreiheit erzielen. In diesem Fall kommen systemische Therapien in Frage. Bisher konnte eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit durch keine Behandlungsmodalität erreicht werden – unabhängig davon, ob Monotherapie, Monotherapie kombiniert mit Interferon-α oder Interleukin-2 (Biochemotherapie), Polychemotherapie oder Polychemobiotherapie durchgeführt wurden. Lediglich vorübergehende Remissionen sind zu erzielen, die bei der Monotherapie geringer ausfallen als mit der Polychemobiotherapie. Die höheren Remissionsraten gehen mit höherer Toxizität einher. Polychemotherapie und Polychemobiotherapie sollten nur in Situationen eingesetzt werden, in denen Metastasen symptomatisch sind. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Therapiemöglichkeiten beruhen auf Vakzinierungsstrategien, auf einer Immunmodulation wie der Hemmung von gegenregulatorischen Molekülen auf T-Zellen sowie auf Kinasehemmern, die den Einstieg in eine zielgerichtete individualisierte Therapie beim Melanom einläuten könnten.

AB - Das maligne Melanom ist der wichtigste und zugleich bösartigste Tumor in der Dermatologie. Der Primärtumor wird mittels Exzisionsbiopsie entfernt, wobei evidenzgesicherte Sicherheitsabstände einzuhalten sind. Da in prospektiven Studien keine Verbesserung der Prognose erreicht wurde, wird die elektive Lymphknotendissektion nicht mehr durchgeführt. Mit der Schildwächterlymphknotenbiopsie, die ab einer Tumordicke von 1 mm indiziert ist, steht ein Verfahren zur Verfügung, das es ermöglicht, in den Lymphknoten abgesiedelte Tumorzellen frühzeitig nachzuweisen. Der Nachweis von lokoregionären Mikrometastasen durch die Schildwächterlymphknotenbiopsie und eine nachfolgende Dissektion führen zu einer Verlängerung des rezidivfreien Überlebens, jedoch nicht zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Die im Stadium I/II zugelassene adjuvante Therapie mit Interferon-α in niedriger Dosis verlängert lediglich das rezidivfreie Überleben. Im Stadium III besteht die Standardtherapie bei Lymphknotenmetastasen in der kompletten Lymphknotendissektion, die nach standardisierten Bedingungen durchzuführen ist. Die adjuvante Therapie besteht in der Gabe von Interferon-α nach einem zugelassenen Hochdosisprotokoll. Im Stadium IV sollte zunächst geprüft werden, ob eine Operabilität gegeben ist, da – wenn Tumorfreiheit erzielt werden kann – dies eine Verlängerung der Überlebenszeit bedeutet. Meist lässt sich jedoch keine Tumorfreiheit erzielen. In diesem Fall kommen systemische Therapien in Frage. Bisher konnte eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit durch keine Behandlungsmodalität erreicht werden – unabhängig davon, ob Monotherapie, Monotherapie kombiniert mit Interferon-α oder Interleukin-2 (Biochemotherapie), Polychemotherapie oder Polychemobiotherapie durchgeführt wurden. Lediglich vorübergehende Remissionen sind zu erzielen, die bei der Monotherapie geringer ausfallen als mit der Polychemobiotherapie. Die höheren Remissionsraten gehen mit höherer Toxizität einher. Polychemotherapie und Polychemobiotherapie sollten nur in Situationen eingesetzt werden, in denen Metastasen symptomatisch sind. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Therapiemöglichkeiten beruhen auf Vakzinierungsstrategien, auf einer Immunmodulation wie der Hemmung von gegenregulatorischen Molekülen auf T-Zellen sowie auf Kinasehemmern, die den Einstieg in eine zielgerichtete individualisierte Therapie beim Melanom einläuten könnten.

U2 - 10.1007/s15035-009-0161-0

DO - 10.1007/s15035-009-0161-0

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 2

SP - 101

EP - 113

JO - Onkopipeline

JF - Onkopipeline

SN - 1866-5861

ER -