Selbst- und Fremdaggression bei Frauen mit Posttraumatischer Belastungsstörung und substanz­bezogenen Störungen: Welche Rolle spielen Emotionsregulationsstrategien?

  • Sebastian Schenkel
  • Lucia Emmerich
  • Heike Arzapalo
  • Sarah K. Danböck
  • Lina Dietiker
  • Rayan El-Haj-Mohamad
  • Caroline Meyer
  • Matthias F. J. Sperl
  • Clara von Wendorff
  • Meret Wallimann
  • Petra Windthorst
  • Heide Glaesmer
  • Ingo Schäfer

Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Suizidalität und selbstverletzendem Verhalten sowie Gewalt gegen andere Personen bei Frauen, die sowohl an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) als auch an substanzbezogenen Störungen (SUD) leiden. Hinsichtlich potenzieller Risikofaktoren wurde ein besonderes Augenmerk auf Emotionsregulationsstrategien gelegt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein Großteil der untersuchten 343 Frauen mindestens eine traumatische Kindheitserfahrung erlebt hat und die berichtete Gewalt dabei häufiger gegen sich selbst als gegen andere gerichtet ist. Ferner wird deutlich, dass der Einsatz funktionaler Emotionsregulationsstrategien wie beispielsweise Neubewertung oder sozialer Unterstützung mit einer geringeren Tendenz zu Gewaltanwendung einhergeht als der Einsatz dysfunktionaler Strategien wie beispielsweise Vermeidung unangenehmer Gefühle oder Grübeln. Funktionale Emotionsregulationsstrategien könnten in der Therapie dieser Patientinnen gezielt gefördert werden, um das Risiko für suizidales Erleben und Verhalten, Selbstverletzungen sowie Gewaltanwendung zu reduzieren.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1863-7167
DOIs
StatusVeröffentlicht - 11.2023